Weil die Stadtwerke zwei Trinkwasserhochbehälter nicht mehr benötigen, werden Grundstücke in bester Lage im Berggebiet frei. Ursprünglich war der Platz für den Neubau von Einfamilienhäusern angedacht. Doch der Bausenat muss sich noch gedulden.
Es war eine Bausenatssitzung, die schneller vorbei war als erwartet - denn zwei Tagesordnungspunkte wurden gleich zu Beginn abgesetzt. Zwei, die sich mit Grundstücken im Berggebiet beschäftigen. Sowohl am Stephansberg als auch am Jakobsberg befindet sich jeweils ein Trinkwasserhochbehälter - noch. Denn die Stadtwerke Bamberg (STWB) bauen derzeit einen neuen Wasserspeicher an der Altenburger Straße, weswegen für die oben genannten Flächen nach einer "Folgenutzung" gesucht wird.
Ein Wort, das in den Sitzungsunterlagen steht. Auf Nachfrage bei der Stadt heißt es allerdings: "Die Unterlage zu den Grundstücken war nicht sitzungsreif", wie Sprecherin Ulrike Siebenhaar sagt. Dies sei auch der Grund dafür, dass man die zwei entsprechenden Tagesordnungspunkte abgesetzt habe. Sie seien nun in den Aufsichtsrat der Stadtwerke - dem Eigentümer der Grundstücke - verwiesen worden. Auf die Nachfrage der Lokalredaktion beim Grundstückseigentümer kommt eine ähnlich knappe Antwort wie von der Stadtverwaltung. Stadtwerkesprecher Jan Giersberg teilt mit, dass es sich um ein laufendes Verfahren handle. Er bestätigt lediglich, "dass nach Inbetriebnahme des neuen Hochbehälters unter der Altenburg im kommenden Jahr die Hochbehälter Jakobsberg und Stephansberg nicht mehr benötigt werden - und damit auch die Grundstücke".
Finanzstarke Investoren im Hintergrund?
Flächen, auf die Einfamilienhäuser gebaut werden könnten. Von vier Baurechten am Oberen Stephansberg und fünf Baurechten am Jakobsberg ist die Rede - allerdings in eben jenen Sitzungsunterlagen, die zurückgenommen wurden. Es handelt sich dabei zwar um ein legales Vorgehen. Petra Friedrich, Fraktionssprecherin der Grünen im Bausenat, merkt allerdings an, dass hinter den Kulissen offenbar finanzstarke Investoren Interesse an beiden Grundstücken angemeldet hätten. Aus der Pressestelle der Stadt bestätigt Ulrike Siebenhaar nur generell, dass es "eine Vielzahl von Interessenbekundungen gibt". Der Aufsichtsrat der Stadtwerke habe nun die Aufgabe, zu entscheiden, welches das wirtschaftlichste Angebot für die Flächen sei.
Welches Vorhaben auch verwirklicht werden soll, es muss noch einmal in den Bausenat. Petra Friedrich von der GAL fordert ein Bebauungsplanverfahren, die Kommune dürfe sich nicht ihre Planungshoheit nehmen lassen. Mit Blick auf die frei werdenden Konversionsflächen stellt sie die Frage, ob man überhaupt solche Grünflächen bebauen müsse. "Wenn ja, sollten wir darüber diskutieren, was und wie gebaut wird." Es sollte ihrer Aussage nach "nicht zur Bevorzugung eines Bauträgers" kommen.
Kommentar
In bester Lage im Bamberger Berggebiet werden zwei Filet-Grundstücke frei. Die Sitzung, in der der Bausenat über deren zukünftige Nutzung beraten will, verspricht spannend zu werden. Doch plötzlich werden die zwei Tagesordnungspunkte zu den Bebauungsplanverfahren abgesetzt - zunächst ohne Begründung. Das irritiert. Zumal kurze Zeit später die entsprechenden Sitzungsunterlagen von der Internetseite der Stadt Bamberg verschwinden. Normalerweise stehen dort die Unterlagen aus öffentlichen Sitzungen zur Einsicht zur Verfügung. Im Nachgang wird argumentiert, die Schriftstücke seien noch nicht sitzungsreif gewesen. Das mag sein. Doch da es offenbar finanzstarke Interessenten für die Grundstücke gibt, hat diese Entscheidung einen gewissen Beigeschmack.In jedem Fall werden die Grundstücke erneut im Bausenat landen. Man darf gespannt sein.
"Nicht Sitzungsreif !" Ich schmeiß mich weg. Halten die uns alle für blöd ?
Oberfranke101
Wie wäre es, wenn man auf einem der Grundstücke mal ein bisschen was Soziales schafft. Man könnte ja eine Unterkunft für Asylbewerber bauen. Damit könnte man mal ein Zeichen setzen, das die Asylbewerber nicht nur in den eher sozial schwachen Gegenden wohnen müssen. Die Bewohner des Berggebietes wären sicherlich hocherfreut das sie die hilfesuchenden Menschen in Ihrer Mitte Aufnehmen dürfen.
KediXBamberg
Mann kann Bamberg Ost wahrlich nicht als sozial schwaches Stadtgebiet bezeichnen und hier wird alles versucht um auch die Flüchtlinge in diesem schönen Stadtgebiet, in dem es an nichts fehlt (von Kindergerärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten bis hin zur ärztlichen Versorgung), aufzunehmen und zu integrieren.
Dennoch muss ich "Oberfranke101" dahingehend recht geben, dass auch innerhalb der Stadt eine gerechtere Verteilung der steigenden Anzahl an Flüchtlingen erforderlich ist. Es kann nicht sein, dass einzig ein Stadtteil übermäßig mit diesen großen Herausforderung konfroniert wird und andere gar nicht. Das ist für alle Seiten nicht förderlich. Zudem sollte es doch möglich sein im Zuge der gewünschten dezentralen Unterbringung auch kleinere Anwesen und Vermieter in anderen Stadtgebieten zu finden - zumal die Bezahlung für den Wohnraum (wie man erfahren hat) mehr als gut ist.
Oberfranke101
mit dem sozial schwach. Ich meinte nur das die Unterkünfte Geisfelder Straße, oder Breitenau nicht die attraktivsten sind. Da wäre das Berggebiet sicherlich schöner. Deswegen sieht man ja rund um den Wasserspeicher auch so schöne Häuser stehen. Und vergleicht man Bamberg Ost mit dem Berggebiet dürfte die Einkommenssituation schon unterschiedlich sein. Aber da werden die Wohlhabenden Anwohner wohl etwas gegen eine Ansiedlung von Flüchtlingen haben.
Meripilus
Städte brauchen Grün. Es gibt keinen Zwang, diese Grundstücke zu bebauen, zumal mehr als 100 ha bebauter Konversionsflächen zur Verfügung stehen. Gebt Immobilienhaie keine Chance! Die Stadtwerke können ihr Geld anders besser verdienen!
"Nicht Sitzungsreif !" Ich schmeiß mich weg. Halten die uns alle für blöd ?
Wie wäre es, wenn man auf einem der Grundstücke mal ein bisschen was Soziales schafft. Man könnte ja eine Unterkunft für Asylbewerber bauen. Damit könnte man mal ein Zeichen setzen, das die Asylbewerber nicht nur in den eher sozial schwachen Gegenden wohnen müssen. Die Bewohner des Berggebietes wären sicherlich hocherfreut das sie die hilfesuchenden Menschen in Ihrer Mitte Aufnehmen dürfen.
Mann kann Bamberg Ost wahrlich nicht als sozial schwaches Stadtgebiet bezeichnen und hier wird alles versucht um auch die Flüchtlinge in diesem schönen Stadtgebiet, in dem es an nichts fehlt (von Kindergerärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten bis hin zur ärztlichen Versorgung), aufzunehmen und zu integrieren.
Dennoch muss ich "Oberfranke101" dahingehend recht geben, dass auch innerhalb der Stadt eine gerechtere Verteilung der steigenden Anzahl an Flüchtlingen erforderlich ist. Es kann nicht sein, dass einzig ein Stadtteil übermäßig mit diesen großen Herausforderung konfroniert wird und andere gar nicht. Das ist für alle Seiten nicht förderlich. Zudem sollte es doch möglich sein im Zuge der gewünschten dezentralen Unterbringung auch kleinere Anwesen und Vermieter in anderen Stadtgebieten zu finden - zumal die Bezahlung für den Wohnraum (wie man erfahren hat) mehr als gut ist.
mit dem sozial schwach. Ich meinte nur das die Unterkünfte Geisfelder Straße, oder Breitenau nicht die attraktivsten sind. Da wäre das Berggebiet sicherlich schöner. Deswegen sieht man ja rund um den Wasserspeicher auch so schöne Häuser stehen. Und vergleicht man Bamberg Ost mit dem Berggebiet dürfte die Einkommenssituation schon unterschiedlich sein.
Aber da werden die Wohlhabenden Anwohner wohl etwas gegen eine Ansiedlung von Flüchtlingen haben.
Städte brauchen Grün. Es gibt keinen Zwang, diese Grundstücke zu bebauen, zumal mehr als 100 ha bebauter Konversionsflächen zur Verfügung stehen. Gebt Immobilienhaie keine Chance! Die Stadtwerke können ihr Geld anders besser verdienen!