Grundstücke im Berggebiet in Bamberg werden frei

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Das Grundstück am Jakobsberg befindet sich zwischen Wildensorger Straße, Gackensteinweg und Dr.-Remeis-Straße. Foto: Ronald Rinklef
Das Grundstück am Jakobsberg befindet sich zwischen Wildensorger Straße, Gackensteinweg und Dr.-Remeis-Straße. Foto: Ronald Rinklef
Das Grundstück am Stephansberg liegt T-förmig zwischen Oberem Stephansberg, Ludwigshöhe und Hans-Wölfel-Straße. Foto: Ronald Rinklef
Das Grundstück am Stephansberg liegt T-förmig zwischen Oberem Stephansberg, Ludwigshöhe und Hans-Wölfel-Straße. Foto: Ronald Rinklef
 

Weil die Stadtwerke zwei Trinkwasserhochbehälter nicht mehr benötigen, werden Grundstücke in bester Lage im Berggebiet frei. Ursprünglich war der Platz für den Neubau von Einfamilienhäusern angedacht. Doch der Bausenat muss sich noch gedulden.

Es war eine Bausenatssitzung, die schneller vorbei war als erwartet - denn zwei Tagesordnungspunkte wurden gleich zu Beginn abgesetzt. Zwei, die sich mit Grundstücken im Berggebiet beschäftigen. Sowohl am Stephansberg als auch am Jakobsberg befindet sich jeweils ein Trinkwasserhochbehälter - noch. Denn die Stadtwerke Bamberg (STWB) bauen derzeit einen neuen Wasserspeicher an der Altenburger Straße, weswegen für die oben genannten Flächen nach einer "Folgenutzung" gesucht wird.

Ein Wort, das in den Sitzungsunterlagen steht. Auf Nachfrage bei der Stadt heißt es allerdings: "Die Unterlage zu den Grundstücken war nicht sitzungsreif", wie Sprecherin Ulrike Siebenhaar sagt. Dies sei auch der Grund dafür, dass man die zwei entsprechenden Tagesordnungspunkte abgesetzt habe. Sie seien nun in den Aufsichtsrat der Stadtwerke - dem Eigentümer der Grundstücke - verwiesen worden. Auf die Nachfrage der Lokalredaktion beim Grundstückseigentümer kommt eine ähnlich knappe Antwort wie von der Stadtverwaltung. Stadtwerkesprecher Jan Giersberg teilt mit, dass es sich um ein laufendes Verfahren handle. Er bestätigt lediglich, "dass nach Inbetriebnahme des neuen Hochbehälters unter der Altenburg im kommenden Jahr die Hochbehälter Jakobsberg und Stephansberg nicht mehr benötigt werden - und damit auch die Grundstücke".

Finanzstarke Investoren im Hintergrund?
Flächen, auf die Einfamilienhäuser gebaut werden könnten. Von vier Baurechten am Oberen Stephansberg und fünf Baurechten am Jakobsberg ist die Rede - allerdings in eben jenen Sitzungsunterlagen, die zurückgenommen wurden. Es handelt sich dabei zwar um ein legales Vorgehen. Petra Friedrich, Fraktionssprecherin der Grünen im Bausenat, merkt allerdings an, dass hinter den Kulissen offenbar finanzstarke Investoren Interesse an beiden Grundstücken angemeldet hätten. Aus der Pressestelle der Stadt bestätigt Ulrike Siebenhaar nur generell, dass es "eine Vielzahl von Interessenbekundungen gibt". Der Aufsichtsrat der Stadtwerke habe nun die Aufgabe, zu entscheiden, welches das wirtschaftlichste Angebot für die Flächen sei.

Welches Vorhaben auch verwirklicht werden soll, es muss noch einmal in den Bausenat. Petra Friedrich von der GAL fordert ein Bebauungsplanverfahren, die Kommune dürfe sich nicht ihre Planungshoheit nehmen lassen. Mit Blick auf die frei werdenden Konversionsflächen stellt sie die Frage, ob man überhaupt solche Grünflächen bebauen müsse. "Wenn ja, sollten wir darüber diskutieren, was und wie gebaut wird." Es sollte ihrer Aussage nach "nicht zur Bevorzugung eines Bauträgers" kommen.



Kommentar

In bester Lage im Bamberger Berggebiet werden zwei Filet-Grundstücke frei. Die Sitzung, in der der Bausenat über deren zukünftige Nutzung beraten will, verspricht spannend zu werden. Doch plötzlich werden die zwei Tagesordnungspunkte zu den Bebauungsplanverfahren abgesetzt - zunächst ohne Begründung. Das irritiert. Zumal kurze Zeit später die entsprechenden Sitzungsunterlagen von der Internetseite der Stadt Bamberg verschwinden. Normalerweise stehen dort die Unterlagen aus öffentlichen Sitzungen zur Einsicht zur Verfügung. Im Nachgang wird argumentiert, die Schriftstücke seien noch nicht sitzungsreif gewesen. Das mag sein. Doch da es offenbar finanzstarke Interessenten für die Grundstücke gibt, hat diese Entscheidung einen gewissen Beigeschmack.In jedem Fall werden die Grundstücke erneut im Bausenat landen. Man darf gespannt sein.

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