Touristen aus aller Welt zieht es rund ums Jahr an die Regnitz. Als Urlauber genießen sie das Leben in und um Bamberg. Was aber schätzen Franken an ihrer Heimat? Welche Standortvorteile sehen sie? Wir haken nach.
"Nur der Dumme sucht das Glück in der Ferne. Der Kluge lässt es unter den eigenen Füßen sprießen": Ein hiesiger Aphorismus? Nein, eine chinesische Weisheit, die vielen Bambergern sicher aus der Seele spricht. Zumal der jährlich erscheinende "Glücksatlas" Franken bescheinigt, mehr Endorphine als Altbayern und etliche andere Regionen der Republik freizusetzen. Natürlich gibt's noch wesentlichere Faktoren (allen voran die Liebe), die das Leben lebenswert machen. Darum geht's hier aber nicht. Vielmehr beleuchten wir Rahmenbedingungen, von denen jeder in und um Bamberg profitieren kann, um gerade in der dunklen Jahreszeit sein Stimmungsbarometer steigen zu lassen.
Ja, die Sonne lässt sich derzeit kaum blicken. Gefeiert wird bei uns aber rund ums Jahr. Vom Bockbieranstich geht's im Dezember weiter auf Weihnachtsmärkte, bei denen das Partyvolk am Glühweinstand Niesel- und Schneeregen trotzt. Vergesst den Winterblues! Noch den Faschingstrubel durchstehen, dann beginnt auch schon wieder die Bierkeller-Saison. Im Wintermantel pilgern Hardliner ab April in die Locations, die einen nicht zu unterschätzenden Glücksfaktor darstellen. Gerade angesichts der weltweit herausragenden Biervielfalt im Bamberger Land. Und Riesenportionen, die einem urige Bedienungen zu Preisen auftischen, die Nordlichter vor Neid erblassen lassen.
Auch an kreativen Köpfen, die einen im Winter aus trüben Gedanken reißen, mangelt es in und um die Domstadt nicht. Zwischen Hoch- und Subkultur pulsiert das Leben auf allen Ebenen. Neben den Symphonikern feiern die rappenden Volxmusikanten des Kellerkommandos Erfolge. Neben dem E.T.A.-Hoffmann-Theater punkten Ensembles kleiner Bühnen mit Ideen und Konzepten jenseits des Mainstreams. Eine alternative Kulturszene etablierte sich mit Festivals wie "Kontakt". Vergessen wir nicht Bambergs Programmkinos und die Kurzfilmtage, die im Januar wieder Filmemacher aus aller Welt an die Regnitz ziehen. Was braucht man mehr, um dem grauen Alltag zu entfliehen?
Wer lieber selbst aktiv wird, wandert. Zumal Bamberg inmitten dreier Naturparks liegt. Rad-, Kanufahren, Klettern, Gleitschirmfliegen - das alles ist bei uns möglich.
Tja, von den Rahmenbedingungen her haben wir das große Los gezogen. Und alles andere regelt die individuelle Glücksformel, die es zu finden gilt. Ein seit fünf Jahrhunderten bewährter Tipp des Gelehrten Erasmus von Rotterdam: "Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit."
Jonas Ochs (Sänger der Bambägga): "An Bamberg schätze ich die wunderbare Szene und ihren Zusammenhalt. Viele andere Städte blicken neidisch in unser "Gallisches Dorf" der Kreativität. Da hilft es ihnen auch kaum, wenn sie kommen und unseren Zaubertrank versuchen."
Judith Wagenhäuser (FT-Praktikantin): "Am Landkreis Bamberg macht mich besonders die Natur, die's überall zu entdecken gibt, glücklich. Ob beim Sport oder beim Spazierengehen, draußen ist es zu jeder Jahreszeit schön und man kann sich vom Alltagsstress erholen!"
Andreas Ulich, Wortkünstler: "Glücklich bin ich, wenn ich abends - oberhalb des Teufelsgrabens und mit der Sonne im Rücken - all die Glocken der Stadt nach- und durcheinanderschlagen höre. In solch einem Moment überschüttet mich Bamberg geradezu mit Hochgefühl. Und dann, hin und wieder des Nachts - die Wenigsten wissen das - beginnen die alten Mauern der Stadt zu flüstern, weil sie schier bersten vor Geschichten. Ja und dann sollte man sich an die kühlen Steine lehnen, um ihnen zuzuhören. So einfach und vor allem so leise kann Glück in Bamberg sein."
Annette Schäfer, Kreisheimatpflegerin: "Als ich 1992 aus Regensburg zum Studium nach Würzburg kam, wusste ich noch nicht, dass mir Franken einmal zur Heimat werden würde. Mittlerweile kann ich verstehen, warum die Menschen hier so glücklich sind. Fränkisches "savoir vivre" hat eine Leichtigkeit, die man an vielen anderen Orten suchen muss. Das liegt an den wunderbaren abwechslungsreichen Landschaften, den vielen Möglichkeiten, das Leben zu genießen und den unzähligen liebenswerten Menschen, die mir in über 20 Jahren ans Herz gewachsen sind. Franken macht einfach glücklich. So ist es!"
Johann Pfister, Bürgermeister und stv. Landrat: "Ich bin glücklich in der Region Bamberg, weil sie landschaftlich, kulturell und sportlich ein Leuchtturm ist (mit drei Naturparks, den Bamberger Symphonikern, den Brose Baskets u.v.m.). Sie ist eine einmalige Genussregion an der Schnittstelle zwischen Bier- und Weinfranken. Eine große Stärke unserer Heimat ist dabei, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis für den Lebensunterhalt günstig ist, die Region wirtschaftlich prosperiert und Arbeitsplätze in allen Qualitätsstufen vorhanden sind. Wir sind Teil der Metropolregion Nürnberg und haben trotzdem nicht die Anonymität einer Großstadt."
Inge Haderlein, "Die singende Wirtin": "An Franken mag ich, dass es viele besondere Sehenswürdigkeiten gibt, wie die Domstadt Bamberg, die zum Bummeln einlädt mit ihren individuellen Geschäften. Ebenso mag ich Coburg und Bayreuth, die schöne fränkische Schweiz und Vierzehnheiligen, Kloster Banz und Seehof besuche ich immer wieder gerne. Aber ganz besonders liebe ich die fränkische Küche, vor allem, wenn mein Mann Ossi kocht. Und zu guter Letzt gefällt mir an meiner Heimat noch diese besondere fränkische Gemütlichkeit. Hier leben viele nette Menschen. Ich sage als gebürtige Fränkin: Des passt scho so!"
..., wenn die Kommentatoren auch am Sonntag kommentieren.
da gibt's keinen FT...
wochentägliche FT Verweigerung. Macht Sie an weiteren 6 Tagen glücklicher!
KlaRa, Sie lügen denn: am Sonntag gibt's mindestens noch den FT vom Samstag zu kaufen (z. B. an Tankstellen und in Backshops oder als E-Paper) und zu lesen, denn der ist ja fürs Wochenende gemacht. Und gerade in der Wochenendausgabe finden sich immer wunderbare Geschichten von guten Menschen, skurrilen, aber liebenswerten Zeitgenossen, unglaublich viele Tipps, um sich das Leben in Franken noch schöner zu gestalten. Aber die versäumen Sie natürlich, wenn sie die Wochenendausgabe am Sonntag nicht lesen. Ich fände es jedoch in Ordnung, wenn Sie die Zeit für die ersparte Zeitungslektüre nutzen, etwas für ihr Seelenheil zu tun und einen Gottesdienst zu besuchen. Oder wenigstens ein gutes Werk an benachteiligten Menschen zu leisten. Schönen Sonntag noch!
Und an Heinrich richte ich die Frage, wieso er sich auf infranken.de schlau macht, wenn er so vehement den FT kritisiert. Beides kommt aus dem gleichen Haus. Sie werden doch nicht ein Schmarotzer sein? Den FT nicht kaufen, aber kostenlos online lesen, das habe ich dicke.
Zum Glücksfaktor in Bamberg gehört für mich die tägliche (!) Lektüre des Fränkischen Tags. Besonders mag ich ihn, wenn er so viel Lesestoff bietet, dass mir beim Lesen auf der Brille (!) die Beine einschlafen. Maßlos ärgert mich, wenn im FT saublöde online-kommentare aufgegriffen werden. Es ist doch schon schlimm genug, dass dumme Menschen über infranken.de Zeugnis von der mitunter vorhandenen Beschränktheit mancher Franken zum Besten geben dürfen.
Ich nehme mal an, dass Sie schon ein etwas älterer Mensch sind und alles ganz ernst und wörtlich nehmen. Und Sie verstehen offensichtlich auch nichts von Ironie. Sie verstehen dann auch das Augenzwinkern nicht, das ich oben eingefügt habe. Es sei Ihnen verziehen. Sie verstehen einfach kein Späßle.
Mir dürfen Sie aber nicht unterstellen, dass ich den FT nicht abonniert habe. Den beziehe ich nämlich schon seit über 33 Jahren. Und nur wenn Sie eine Kundennummer haben, kommen Sie auch in diesen Bereich. Ich muss mich gar nicht vor Ihnen rechtfertigen, denn ich lese den FT eigentlich ganz gerne. Und wenn Sie denn so aufmerksam sind, dann werden SIe auch feststellen, dass ich den FT überhaupt noch nicht böse kritisiert habe. Ganz im Gegenteil habe ich mich voll auf die Seite der Redakteure geschlagen, als das böse Wort von der "Lügenpresse" aufkam. Davon gibt es sogar einen großen Leserbrief im FT von mir.
So , und jetzt beruhigen Sie sich mal und gehen schnell ins Bett.
Und am Sonntagfrüh lesen Sie dann den Rest vom Samstag FT und sind der Welt nicht mehr böse.