Gleich ein Dreifachjubiläum in Rattelsdorf

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Zahlreiche Rattelsdorfer und viele hochkarätige Ehrengäste feierten mit Erzbsichof Ludwig Schick den Festgottesdienst. Fotos: Renate Neubecker
Zahlreiche Rattelsdorfer und viele hochkarätige Ehrengäste feierten mit Erzbsichof Ludwig Schick den Festgottesdienst. Fotos: Renate Neubecker
Über die Begrüßung der Jüngsten freute sich der Erzbischof besonders.Foto: Renate Neubecker
Über die Begrüßung der Jüngsten freute sich der Erzbischof besonders.Foto: Renate Neubecker
 
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1000 Jahre Fronhof, 550 Jahre Weihe der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul und 250 Jahre Weihe der Marienstatue - gemeinsam mit dem Bamberger Erzbischof Ludwig Schick wurde der Auftakt des Jubiläumsreigens gefeiert.

Im wunderschönen Ambiente des Klostergartens feierten zahlreiche Konzertgäste mit einer mitreißenden Serenade des Bamberger Streichquartetts unter Leitung von Karlheinz Busch, den Auftakt des Dreifachjubiläums. Erinnert wurde daran, dass vor 1000 Jahren Kaiser Heinrich II den Fronhof Rattelsdorf vom Kloster Fulda gegen andere Besitzungen eintauschte und dem Kloster Michaelsberg als Schenkung übergab. Im August wird die feierliche Weihe der Marienstatue von Ferdinand Tietz durch Pfarrer Jakob Christoph Jäger im Jahr 1765 gefeiert. Am Festsonntag stand das Gedenken an die feierliche Konsekrierung der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul im Jahr 1465 im Mittelpunkt.

Zu Beginn des Festgottesdienstes sprach Pfarrer Reinhold Braun davon, dass eigentlich fünf Jubiläen gefeiert werden könnten. Denn zum Rattelsdorfer Dreifachjubiläum käme noch das 40-jährige Priesterjubiläum von Erzbischof Ludwig Schick, der den Festgottesdienst hielt, hinzu. Außerdem könne das Kindergottesdienstteam auf fünfjährige Arbeit zurückblicken und habe dafür eine Auszeichnung des Erzbistums bekommen.

Vor dem Kinderottesdienst im Pfarrheim hießen die Kleinen fröhlich ihren Erzbischof. Der sich seinerseits bei ihnen für die schöne Begrüßung bedankte und natürlich auch zahlreich vertretenen Vereinen mit ihren Fahnenabordnungen. "Es ist wichtig, Flagge zu zeigen", sagte er. In seiner Festpredigt nahm er Bezug auf 1000 Jahre Fronhof Rattelsdorf und Zugehörigkeit zum Kloster Michaelsberg. Zum Herrschaftsbereich eines Klosters habe immer auch eine Kirche dazugehört, betonte er zum Jubiläum der Pfarrkirche.

Die Kirche als Gebäude sei Ausdruck dafür, dass die Menschen geistig miteinander verbunden seien. Durch die Zusammengehörigkeit in einer Kirchengemeinde solle eine gute Gemeinschaft entstehen. Diese gute Gemeinschaft sei sehr wichtig für das Zusammenleben im Staat, in der Gemeinde und in der Familie. In diesem Zusammenhang zitierte er den ehemaligen Bundestagspräsidenten Hermann Ehlers: "Der Staat lebt nicht von den Weisungen der Kirche, sondern von den Früchten ihrer geistigen Existenz". Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sprach der Erzbischof davon, dass die Jüngeren mit Elan die Zukunft gestalten müssten.

Dieses Potential müsse genützt werden. Von seinen Erfahrungen in Afrika berichtete er Erzbischof, dass hier die Zahlen anders gewichtet seien, nur 30 Prozent der Bevölkerung seien über 70 Jahre alt. Mit dem größeren Anteil der jungen Bevölkerung sei in Afrika das Hoffnungspotential größer. Der Erzbischof erinnerte an die Kirchenpatrone. Petrus stehe für den Glauben an Jesus Christus. Paulus für die Weiterverbreitung des Glaubens. Der Glaube an die Gottesmutter Maria habe eine lange Tradition in der Kirche. Mit ihr und durch sie könne man den Glauben vertiefen. Sie lehre die Gläubigen durch das tägliche Gebet die Distanz zu Jesus zu überwinden.
Zu den Kirchenaustritten meinte der Erzbischof, dass es Aufgabe der Verantwortlichen sei, sich nach dem Gleichnis vom "Guten Hirten" um die zahlreichen Aufgaben im sozialen Bereich und um die Gemeinschaft zu kümmern. Wichtig sei in diesem Zusammenhang die Verbundenheit der Gläubigen mit Gott in der Hoffnung, dass Gott ihren Glauben vertiefe.

In diesem Geiste müsse die Dorfgemeinschaft verbunden sein, für eine gute Zukunft der Gemeinde, wünschte der Erzbischof zum Schluss.

Als Vorsitzender des Pfarrgemeinderats bedankte sich Lorenz Mai auch im Namen der Kirchenverwaltung beim Erzbischof. Er überreichte Kulinarisches aus den Mitgliedsdörfern der Pfarrei Rattelsdorf, Freudeneck, Höfen und Höfenneusig. Lobend erwähnte er die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes durch den Gesangverein "Liederkranz" und den Chor "Cäcilia" aus Zapfendorf unter Leitung von Wolfgang Reh. Während der von den Chören gesungenen Mozart-Messe spielte Manuel Höppner die Orgel, begleitet von zwei Trompetern der "Itzgrunder Musikanten". Die umrahmten unter ihrem Dirigenten Stefan Pechmann Kirchenparade, Frühschoppen und Festbetrieb am Nachmittag.


Höhepunkte in diesem Jahr

Bei seiner Begrüßung im Festzelt bezeichnete Pfarrgemeinderatsvorsitzender Lorenz Mai die drei Jubiläen als Höhepunkte im Verlauf des Jahres. Bürgermeister Bruno Kellner sprach von einer großen Ehre, dass er den Erzbischof nach dem Jubiläum in Medlitz zum zweiten Mal in der Marktgemeinde begrüßen könne. Er unterstrich, wie wichtig die kirchliche Gemeinschaft vom Kind bis zum Greis sei. Die große Zahl der Kirchenbesucher dokumentiere die Verbundenheit der Bevölkerung des Marktes mit der Kirche, hob der Bürgermeister hervor. Eine große hochkarätiger Ehrengäste unterstriche die Bedeutung des Dreifachjubiläums.

Sehr viel Interesse fand die Bilderausstellung zur Rattelsdorfer Geschichte. Hier war eine Kopie der Urkunde aus dem Jahr 1015 von Kaiser Heinrich II aus dem Hessischen Staatsarchiv zu sehen. Anschließend wurde beim Pfarr- und Dorffest mit sehr vielen attraktiven Angeboten der Vereine und gut organisiert vom Pfarrgemeinderat und vom Ortkultrring, ausgiebig gefeiert.