Einen Ebensfelder, einen Bamberger und einen Bayreuther vereint die Liebe zum veganen Essen. Die drei Franken haben einen Blog, in dem sie über die Vorteile regionaler, saisonaler und veganer Küche schreiben - und einen Plan, wie die Welt besser wird.
Das letzte, was Daniel Beuschel zum Thema vegane Ernährung einfiel, waren Punks. Ging es um Leute, die komplett auf tierische Produkte verzichten, stellte sich der Bayreuther jemanden wie Mahatma Gandhi vor: "Ich hatte so ein Bild vor Augen von einem Yogi, der in der Ecke sitzt und meditiert." Als Beuschel für einige Monate durch Asien reiste, änderte sich seine Sichtweise. Nicht auf die Yogis. Sondern auf die Punks. Also eigentlich auf die Veganer, denn die Jungs aus Köln, die der Franke in Vietnam kennenlernte, waren ziemlich cool, ziemlich punk und absolut vegan.
Zahlen gegen die Fleischeslust
Daniel Beuschel sitzt in Ebensfeld in der Küche seines Zwillingsbruders Tobias und erklärt, wie er, sein Bruder und ihr Bamberger Kumpel Daniel "Strußi" Strußenberg dazu kamen, auf tierische Produkte zu verzichten. Die anderen beiden nippen an ihren Waldbeer-Apfel-Birnern-Smoothies und lassen ihn erst mal erzählen. "Wassersparen zum Beispiel", setzt Statistik-Fan Daniel an, "ist für viele Leute ein Thema. Dann kaufen sie sich einen wassersparenden Duschkopf. Wenn einer, der kein Fleisch isst, am 1. Januar die Dusche aufdreht, das ganze Jahr über das Wasser laufen lässt und sich ab und zu mal drunter stellt, hat er am 31.12. weniger Wasser verbraucht als jemand, der Fleisch isst." Der 33-Jährige liebt Statistiken - und seine Zahlen stimmen. Dem Umweltbundesamt zufolge verbraucht jeder Deutsche täglich etwa 130 Liter Trinkwasser im Haushalt - und zusätzlich 3900 Liter, die für die Herstellung von Lebensmitteln und anderen Bedarfsgütern verwendet werden. Wird die Bewässerung der Futterpflanzen eingerechnet, braucht es für die Produktion eines Kilos Rindfleisch 15.000 Liter Wasser. Daniel Beuschel spricht über CO 2 , das durch Fleischproduktion entsteht, über den Verbrauch von Ackerland und darüber, dass ein Drittel aller Lebensmittel in Deutschland im Müll landet.
Der Plan zur Weltrettung: eine Woche Fairfood
Er könnte so viele Zahlen und Fakten anführen, die gegen das Fleischessen sprechen - wenn ihn an dieser Stelle nicht der andere Daniel unterbrechen würde. Strußi sieht das Ganze weniger theoretisch. "Wir haben einen Wochenplan", erklärt der 28-Jährige das Konzept Fairfood, das die drei sich ausgedacht haben. Auf ihrer Internetseite
www.wir-essen-gesund.de veröffentlichen sie schon seit etwa drei Jahren Rezepte und Artikel über Ernährung. Aber jetzt haben sie einen Plan, wie die Welt besser werden soll: Hinter Fairfood steckt ein Kochheftchen mit Rezepten für eine Woche, das kostenlos auf der Internetseite heruntergeladen werden kann. "Da geht man einmal einkaufen. Es ist einfach zu planen, einfach zu kochen, jeder kann mitmachen", sagt Strußi.Wer sich eine Woche mit den regionalen, saisonalen und veganen Gerichten ernährt, vermeidet so im Vergleich zum Durchschnittsdeutschen 21 Kilo CO 2 , spart 12.000 Liter Wasser und schützt 20 Quadratmeter fruchtbaren Ackerboden. Das rechnet Statistik-Daniel vor. Ziel sei, 100.000 Menschen dazu zu bewegen, sich eine Woche so zu ernähren.
Fleischlos in Franken
Das letzte, was Tobias Beuschel früher zum Thema vegane Ernährung einfiel, war fränkische Küche. Schäuferla, Braten jeglicher Art und Bratwurst - trotzdem schafften es die Zwillinge, ihre typisch fränkische Familie für "faire" Küche zu begeistern. Tobias Beuschel lächelt. "Oma hat für den Rezepte-Blog einen veganen Apfelstrudel gebacken."
Einmal im Jahr gibt's die Nachbars-Forelle
Es müsse ja nicht jeder gleich ganz auf vegane Ernährung umsteigen. "Wir sind nicht militant." Weihnachten werden die Zwillinge wie jedes Jahr bei den Eltern eine geräucherte Forelle aus dem Teich des Nachbarn futtern. "Es ist der falsche Ansatz zu sagen: Ich bin Veganer, ich darf dies und jenes nicht essen", findet der 33-Jährige. Aber vielleicht geht es für eine Woche - und danach etwas bewusster. Und wenn einer nicht auf seinen Sonntagsbraten verzichten will, sei das auch okay - aber so wie bei Oma: "Lasst doch den Sonntagsbraten einen Sonntagsbraten sein - und keinen Werktagsbraten!"
..wurden bestimmt frisch in fränkischen Wäldern gepflückt, keinesfalls in Plantagen gezüchtet und künstlich bewässert wie die Erdbeeren in Spanien die sämtliche Grundwasservorkommen aufbrauchen.
..steht aber auch rein gar nichts von Erdbeeren. Und warum sollen die Waldbeeren nicht im Sommer gesammelt worden und tiefgefroren gewesen sein? Ansonsten enthalten die o.g. Getränke Äpfel und Birnen.
Aber schnell mal einen dummen Kommentar schreiben, oder?
Wenn jemand gern vegetarisch oder vegan leben will, soll er/sie das gerne tun. Ich muss mich ja nicht anschließen, wenn mir das nicht gefällt.