Für den Landkreis Bamberg hat sich das E-Auto-Projekt bewährt

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Ein BMW i3 aus dem E-Carsharing-Projekt des Landkreises Foto: Ronald Rinklef
Ein BMW i3 aus dem E-Carsharing-Projekt des Landkreises Foto: Ronald Rinklef

Seit eineinhalb Jahren gibt es ein E-Carsharing-Projekt, für das zwischen Altendorf und Zapfendorf 14 BMW i3 bereit stehen.

Eine positive Zwischenbilanz des bundesweit größten E-Carsharing-Projektes zieht der Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Robert Martin: "Im ersten Jahr wurden insgesamt 253 000 Kilometer gefahren und einige Nutzer haben mich nachher angerufen, dass sie das Auto am liebsten sofort kaufen würden."

Dem stünden freilich die durchschnittlichen Wartezeiten entgegen, vor einem halben Jahr gibt es fast bei keinem Hersteller ein Elektroauto. Befragungen aller E-Auto-Mieter hätten gezeigt, dass die Standardreichweite von 200 Kilometern für die wenigsten reichte. Drei Viertel aller Nutzer fuhren über 300 Kilometer, ein Drittel sogar mehr als 500 Kilometer.

Deshalb konnten die im Vorfeld kalkulierten Kosten des Projekts auch nicht ganz erwirtschaftet werden, entsprechend werden im kommenden Jahr die Preise ein wenig steigen. Die Tagesmiete für das Elektroauto kostet ab Mai 2019 dann 29 statt bisher 25 Euro. Die Kosten für den Landkreis sollen bei maximal 50 000 Euro gedeckelt werden. Wie der Kreisausschuss vor kurzem einstimmig beschloss, soll das Projekt künftig unter der Regie der Regionalwerke fortgeführt werden.

"Wir wollten für das Thema Elektromobilität sensibilisieren, das gelingt uns auch", sagt Klimaschutzbeauftragter Martin. "Wenn die Leute erst mal hinterm Steuer eines Elektroautos sitzen, haben auch Vorurteile kaum noch eine Chance. 90 Prozent waren begeistert." Auch in den teilnehmenden Kommunen ist man zufrieden. "Das Angebot wird durchweg positiv angenommen", sagt zum Beispiel Cornelia Weber, die Geschäftsleiterin der Stadt Scheßlitz. Hier kann man das Elektroauto in den kommenden Wochen allerdings nicht ausleihen. Es wird nämlich genutzt, um einen Engpass in der Schülerbeförderung nach Roßdach und Weichenwasserlos zu decken. "Dass ist jetzt aber nur noch für die nächsten Wochen, dann steht es wieder zur Verfügung", sagt Weber.

Am Projekt nehmen zwar viele, aber längst nicht alle Landkreiskommunen teil. So erklärt Bürgermeister Thomas Söder (CSU), dass man in Hallstadt ohnehin schon länger ein Elektroauto nutzte. Die Stadt sei auch ohne E-Carsharing "Vorreiter in Sachen Elektromobilität, wir haben unter anderem die meisten Ladesäulen im Landkreis."

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