Fränkische Toskana will durchstarten

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Eine Region mit viel Potenzial: die sogenannte Fränkische Toskana mit dem Blick von Tiefenellern (unten) über Lohndorf nach Litzendorf Foto: p
Eine Region mit viel Potenzial: die sogenannte Fränkische Toskana mit dem Blick von Tiefenellern (unten) über Lohndorf nach Litzendorf Foto: p

Bei einer Ideenwerkstatt im Januar sind die Bürger zur Mitsprache aufgerufen. Es geht um die Touristische Zukunft der Fränkischen Toskana.

Durchstarten will die Fränkische Toskana im Bereich Tourismus. Im Litzendorfer Pfarrheim machte Litzendorfs Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU) bei der Auftaktveranstaltung, die unter dem Motto "Zukunft aktiv gestalten" stand, eines ganz deutlich: "Wir zählen hier auf unsere aktiven Bürgerinnen und Bürger, die ihre Ideen in unser geplantes Tourismuskonzept mit einbringen. Nutzen Sie Ihre Chancen ", appellierte er vor allem an die touristischen Anbieter.

Seit Mitte des Jahres hat die Fränkische Toskana mit Meike Klein eine Projektmanagerin, die dieses Tourismuskonzept für die drei in der Region "Fränkische Toskana" zusammengeschlossenen Gemeinden Litzendorf, Memmelsdorf und Strullendorf derzeit auf die Beine stellt. Und die Resonanz von Seiten der Bürger war enorm.
Der Veranstaltungsaal im Pfarrheim in Litzendorf war über 75 Personen voll besetzt.

Einfach wird der Weg nicht werden, das machte vor allem Memmelsdorfs Bürgermeister Gerd Schneider (parteilos) deutlich. Der touristische sei ein hart umkämpfter Markt, die Fränkische Toskana müsse sich von der Masse absetzen. Ein Profil gelte es zu erarbeiten, das Konzept müsse mit Inhalten gefüllt werden. "Die Fränkische Toskana muss herausstechen. Wir brauchen ein Alleinstellungsmerkmal. Fränkische Toskana - das muss beim Touristen positive Assoziationen hervorrufen." Dazu brauche man auch zugkräftige Bilder ebenso wie pfiffige und buchbare Angebote. "Bringen wir gemeinsam den Tourismus in der Region voran", forderte Schneider die touristischen Anbieter auf.

Kooperation begrüßt

Sein Amtskollege aus Strullendorf, Wolfgang Desel (CSU), betonte, dass die vielen anwesenden Bürgern zeigen, dass dem Tourismus eine enorme Bedeutung beigemessen werde. Bezirkstagspräsident Günther Denzler (CSU) freute sich, dass die drei Gemeinden nicht als Einzelkämpfer agieren, sondern sich zu einer Kooperation zusammengeschlossen haben. Mit der Weltkulturerbestadt Bamberg vor den Toren verfüge die Fränkische Toskana über ein zusätzliches Anziehungspotenzial.

Eingeladen waren unter anderem die Tourismus-Verantwortlichen in den Gemeindeverwaltungen, touristische Akteure und Dienstleister ebenso wie engagierte Bürger, Vereine und Arbeitskreise. Und diese sollen in den Prozess "Erstellung eines Tourismuskonzeptes" eingebunden werden.

Die Agentur BTE Tourismus- und Regionalberatung stellte die mit dem Projektmanagement erarbeiteten Ziele des Tourismuskonzepts, die Stärken und Schwächen der Region vor. Beispielsweise fehlt es an zertifizierten Ferienwohnungen ebenso wie an ausreichenden professionalisierten Angeboten. Oliver Melchert von der Agentur BTE machte deutlich, dass Ansätze für den Erfolg bereits vorhanden seien: Er nannte hier beispielsweise die Genussecke mit Bierkultur, Brotzeit, Beschaulichkeit. Das touristische Profil soll mit den Zielen Stärkung der Tourismuswirtschaft, Erhöhung von Übernachtungszahlen, Verweildauer und Wertschöpfung, Entwicklung der Angebotsqualität, Verbesserung von Infrastruktur und Service und der Einbindung touristischer Partner geschärft werden.

Melchert machte auch klar, dass bei der Zielgruppe Radfahren die "Silver Ager" bei der Nachfrage an Bedeutung noch dazugewinnen werden. Jedoch sei auch auf dieser Marktsequenz Individualität und Kreativität vonnöten, um den Fahrradaktivisten die Region schmackhaft zu machen. Und das E-Bike sei inzwischen Mainstream. Auch hier gelte: Angebot und Produkte müssen stimmen, und das Ziel sei das Alleinstellungsmerkmal.

Zu wenig Attraktionen

Generell habe man noch zu wenige Attraktionen mit regionaler Strahlkraft. Touristische Trends wie beispielsweise Gesundheitswandern oder das Thema Entschleunigung könnten einbezogen werden, betonte Dana Roberts von der Agentur BTE.

Der Inhalt der Tourismuskonzeption der Fränkischen Toskana lebt vom Bürgerengagement: Aktive Persönlichkeiten sind daher zu der Folgeveranstaltung "Ideenwerkstatt - Tourismus" am 12. Januar 2015 um 19 Uhr im Rathaus in Strullendorf eingeladen. Dort besteht für alle Bürger der Region, Anbieter von touristischen Dienstleistungen und Bürger, die Anbieter werden möchten, die Möglichkeit Ideen und Meinungen lösungsorientiert einzubringen und Kernpunkte der zukünftigen touristischen Entwicklung im Rahmen der Ideenwerkstatt zu erarbeiten. Es werden nach der Themendefinition kleine Projekt-Teams aus der Mitte der Teilnehmer gebildet, die in den jeweiligen Themenbereichen Lösungsvorschläge entwickeln und Wege aufzeigen. Themen könnten zum Beispiel Wandern, Radwandern, Veranstaltungen, Qualitätsoffensive, Marketing oder Kultur sein.

Einig war man sich bei der ausgiebigen Diskussion, dass der Fokus auf sanftem und nachhaltigem Tourismus liegt, der die Natur und Bewohner gleichermaßen wertschätzt und damit nicht nur für Gäste attraktiv ist, sondern auch die Lebensqualität der Einwohner erhöht.

Das Projektmanagement nimmt Themen- und Projektvorschläge und Anmeldungen für die Ideenwerkstatt schon jetzt entgegen (E-Mail: info@fränkische-toskana.com oder info@fraenkische-toskana.com).