In der Ortsdurchfahrt von Zapfendorf ist derzeit kaum Verkehr. Das liegt daran, dass nun auch noch die Straße von und nach Unterleiterbach gesperrt ist.
Es geht derzeit recht ruhig zu auf Zapfendorfs Hauptstraße. Denn die Zufahrt zum Ort ist nun nicht mehr nur von Süden her abgeschnitten, sondern auch von Norden. Seit Anfang dieser Woche ist die Staatsstraße zwischen Zapfendorf und Unterleiterbach gesperrt. Auch Radfahrer und Fußgänger müssen hier Umwege in Kauf nehmen. Grund ist der Bau des Kreisverkehrs, der die neue Nordbrücke über die ICE-Ausbaustrecke mit der Staatsstraße 2197. Als Bauzeit sind elf Wochen angesetzt, die Sperrung wird also voraussichtlich bis zum Wochenende 19./20. August andauern.
Die Fahrt von und nach Zapfendorf ist daher in den kommenden knapp drei Monaten nur noch über die Anschlussstelle der Autobahn 73 möglich. Außerdem kann man weiterhin auf der seit eineinhalb Jahren eingerichtete Umleitung über Rattelsdorf, die Kreisstraße BA 32 und die Gemeindeverbindungsstraße zur Mainbrücke und von dort über sie provisorische Westtangente zur Behelfsbrücke im Süden gelangen. Über diese Brücke muss derzeit jeder, der nicht zur Autobahn will.
Von Zapfendorf nach Unterleiterbach geht es nur den weiten Weg über Unterbrunn. Das Ausweichen auf Wirtschaftswege ist nicht erlaubt. Das Verbot werde bei Bedarf überwacht und Verstöße zur Anzeige gebracht, hat die Gemeinde bereits im Vorfeld angekündigt.
Im Süden schon lange dicht
Gebaut wird im Süden von Zapfendorf derzeit auch noch am Anschluss der St 2197 und der BA 32 - die zur Bahnstation Ebing und zur ebenfalls noch im Bau befindlichen Ebinger Mainbrücke führt - an die neue Unterführung. Gesperrt ist diese Zapfendorfer Verbindung nach Breitengüßbach bereits seit Dezember 2015. Damals begannen die Vorarbeiten für die Verlegung der Staatsstraße, die wegen des Überwerfungsbauwerks der Bahn und der Verbreiterung der Bahntrasse auf vier Gleise bei Unteroberndorf ein Stück den Hang hinauf verlegt werden musste.
In Zapfendorf selbst machte sich diese Sperrung für den Durchgangsverkehr nur kurzfristig verkehrsberuhigend bemerkbar. Spätestens mit dem Beginn der heißen Bauphase an der ICE-Trasse im Januar 2016 sorgten die Baustellenfahrzeuge für eine bislang nicht bekannte Belastung der Ortsdurchfahrt.
Für den privaten Verkehr wird die Strecke im Süden frühestens wieder befahrbar, wenn auch die Brücke in Unteroberndorf freigegeben wird. Im letzten von der Bahn herausgegebenen Bauzeitplan wird dafür zwar noch der 22. Juli genannt. Zur Freigabe der Staatsstraße zwischen Unteroberndorf und Zapfendorf heißt es aber inzwischen "voraussichtlich Ende August 2017".
Im Takt des Bahnausbaus
Abhängig sind die tatsächlichen Bauzeiten jedenfalls immer von der engen Taktung des gesamten Bahnausbaus. Sowohl Schienen- als auch Straßenbauarbeiten werden dabei von dem Bauunternehmen Leonhard Weiss ausgeführt. Gemeinden, Landkreis und Staatliches Bauamt, in deren Baulast die verschiedenen Straßen eigentlich liegen, werden zwar zur Abstimmung hinzugezogen, haben aber auf die Abläufe wenig Einfluss. Auch was die Aussagen zu den Bauzeiten betrifft, sind sie auf die jeweiligen aktuellen Informationen der Bahn angewiesen - und nennen daher selbst nur ungern konkrete Termine.
Bei der Nordbrücke, die mit der neuen Baustelle durch einen Kreisverkehr an das Straßennetz angeschlossen wird, nannte ein Bahnsprecher zuletzt den 30. November als Fertigstellungstermin. Auf der anderen Seite der Brücke sind die Bauarbeiten ebenfalls voll im Gang. Schließlich soll die Brücke an das angeschlossen, was künftig einmal die Westtangente von Zapfendorf werden soll. Das wird sich aber noch länger hinziehen als der Bahnausbau.
