Üblicherweise stehen Erstkommunion, Firmung, Konfirmation im Frühjahr an. Corona forderte Verschiebungen dieser großen Feste.
Balthasar Münzel ist ein aufgeweckter Bub, der gern Basketball und Alt-Saxofon spielt, die Comicabenteuer von Asterix und Obelix verschlingt - und obendrein als Zögling der Rupprecht-Grundschule überwiegend Einser im Zeugnis einheimst. Dem neunjährigen Viertklässler steht nun ein Ereignis bevor, das sein künftiges junges Leben beeinflussen wird: Balthasar geht am Sonntag, 20. September, in der St.-Heinrich-Kirche zum ersten Mal zur heiligen Kommunion.
"Endlich!" sagt er. Denn der ursprüngliche Termin für die Erstkommunion am 10. Mai fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. "Irritierend, aber nachvollziehbar war es, dass die Kommunion verschoben werden musste", erklärt Balthasars Mutter Anja. Diese Verschiebung betrifft allein in der Pfarrei St. Heinrich 38 Kinder mit ihren Familienangehörigen und Freunden.
Auch in den anderen Bamberger katholischen Gemeinden konnte der traditionelle "Weiße Sonntag" nicht begangen werden. Erst nach den gewissen Lockerungen der staatlichen Vorschriften auch für die Durchführung von Gottesdiensten ist es wieder möglich, dass die kleinen Katholiken erstmals die Kommunion empfangen können, also den Leib Christi in Gestalt der Hostie.
"Ich freue mich darauf, den Leib Christi zu bekommen, ich werde von Gott gesegnet und empfange Jesus", strahlt Balthasar, der nicht verhehlt, dass er auch neugierig auf die Geschenke zum Fest ist. Und darauf, wie die Feier im Familienkreis am Mittag und Nachmittag wird. "Hoffentlich kann ich dann bald Ministrant sein", wünscht sich das Kind unbedingt für die nahe Zukunft.
Balthasar und die vielen Kameraden in den Pfarreien, in denen in diesen Tagen die Erstkommunion stattfindet, sind bestens vorbereitet auf dieses Ereignis. Schon vor dem Lockdown haben Ehrenamtliche mit Unterstützung durch Pfarrer oder Pastoralreferenten Gruppenstunden für die Kommunionkinder gestaltet.
Auch Sozialpädagogin Anja Münzel (43 Jahre) übernahm zusammen mit Reimar Dietz eine Gruppe aus sieben Jungen, unter ihnen Balthasar und Dietz' Sohn Kilian. "Wer war Jesus?", "Wandlung" oder "Gemeinschaft", "Beichte" waren beispielsweise Themen, die nahegebracht wurden. Dann die coronabedingte Pause, schließlich ab Mitte Mai wieder persönliche Treffen und sogar ein Nachmittag in der Abtei Maria Frieden in Kirchschletten, wo die Kinder mit ihren Eltern die Kommunionkerzen gebastelt haben.
Kleiner Wermutstropfen
Ein Wermutstropfen mag für manche Eltern sein, dass sie für ihr Kommunionkind ein neues zweites Outfit kaufen mussten, weil es im Laufe der Monate aus dem früher erstandenen herausgewachsen war. "Wir hatten noch keinen Anzug gekauft", sagt Anja Münzel erleichtert und lässt Söhnchen Balthasar berichten, wie er jetzt ausstaffiert worden ist: "Schwarze Hose, weißes Hemd mit Falten und Fliege, graues Jackett mit weißen Punkten", listet er auf. "Punkte heißt meliert", korrigiert ihn die Mutter vorsorglich.
Kleidersorgen werden die Jugendlichen wohl weniger haben, deren Firmung oder Konfirmation wegen Corona verlegt werden mussten. Sie sind in der Regel schon älter. In der katholischen Kirche gehört die Firmung neben der Taufe und der Erstkommunion zu den Initiationssakramenten, die einen Christen zum vollberechtigten Kirchenmitglied machen. Die Firmlinge bekräftigen ihren Glauben und ihre Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Kirche und empfangen "die Gabe Gottes, den Heiligen Geist".
Erzbischof Ludwig Schick wird durch Salbung unter Handauflegung in den Bamberger Kirchen St. Kunigund (3. Oktober) und St. Otto (7. Oktober) das Sakrament spenden. Selbstredend, dass es sowohl für die Erstkommunionen als auch die Firmungen strenge Hygiene- und Schutzkonzepte für die Durchführung gibt. An den Feiern in den Kirchen - zumeist für geteilte Gruppen an zwei Tagen - dürfen etwa nur Familienangehörige mit nummerierten Einlasskarten teilnehmen.
Gleichermaßen vorschriftsmäßig geht es bei den Konfirmationen zu, die in der evangelischen Kirche in Verantwortung der Kirchenvorstände der jeweiligen Gemeinden liegt. "Weil aufgrund der Abstandsregeln die mögliche Zahl der Teilnehmenden in den Kirchen beschränkt ist, werden in den großen Gemeinden mehrere Festgottesdienste gefeiert", sagt Hans-Martin Lechner, Dekan des evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks Bamberg, in dem nun für September und Oktober Konfirmationen geplant sind.
So gebe es zum Beispiel in der Erlösergemeinde am 19. und 20. September drei, in der Stephanskirche am 3. und 4. Oktober insgesamt vier Feiern. In den Gemeinden der Auferstehungskirche, der Matthäuskirche in Gaustadt und der Himmelfahrtskirche in Memmelsdorf-Lichteneiche habe man sich entschieden, die Konfirmation erst im Frühjahr des nächsten Jahres zu feiern, erklärt Lechner.
Das Ja zum Glauben
Der Dekan beleuchtet das Fest von seinem Inhalt her: "Bei der Konfirmation sagen die Jugendlichen Ja zum Glauben; sie werden zugleich in diesem Glauben bestärkt und für ein Leben in der versöhnten Gemeinschaft mit den anderen Menschen gesegnet." Bei der Segnung würden die Eltern oder Paten die Hand auf die Konfirmandin oder den Konfirmanden auflegen, während die Pfarrerin oder der Pfarrer aus gebotenem Abstand den Segen erteile: "So spricht der Herr: Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein!" (Genesis 12,2). Dankbar sagt Dekan Lechner: "In hoher Verantwortung für sich und die anderen ist diese Mut machende Segensfeier auch in der bedrückenden Zeit der Coronapandemie möglich."
Mit dieser Art des "Ja zum Glauben" wird der kleine Balthasar sein Leben lang eine Vereinigung finanzieren, von der er selbst in Not-Zeiten nur Gejammer und Spendenaufrufe erwarten darf. Wo ist die Kirchen in der Corona-Pandemie? Wo ist die selbstlose, christliche Nächstenliebe? Wegducken und die Hand aufhalten, mehr kommt da nicht...
Wer gläubig ist muß nicht zwangsläufig einer Kirche angehören. Legt die 8% der EK-Steuer in einem 08/15-ETF an und helft euch selbst. Die Zukunft für Balthasar sieht z. Zt. nicht sehr rosig aus - er wird das Geld nötiger haben.
Letzten Monat war es übrigens so weit:
Durch andauerende massive Kirchenaustritte und Immigration ist der Anteil der Gläubigen beider Kirchen in Deutschland im Verhältnis zur Gesamt-Bevölkerung endlich unter 50% gesunken. Die Kirchen sind zusammen damit nun eine Minderheit.
Warum der moslemische Ahmed mit seinen Steuergeldern trotzdem für Pfarrer- & Bischofgehälter aufkommen muß? Tja, angeblich leben wir in einem säkularem Staat - wer´s glaubt... - "Ja zum Glauben"
Gott sei dank - a Frank
Tja, wo ist die Kirche in der Pandemie? Sie ist bei den Gläubigen, sie leistet in ihren Pflegeheimen und Krankenhäusern ihren Dienst, sie ist bei den Menschen, sie versucht den fehlenden Kontakt zu den Familien in den Heimen durch das Personal aufzufangen, sie ist weiterhin in der Hospizarbeit und den Palliativstationen engagiert und so manch ein Priester hat sich bewusst der Ansteckung ausgesetzt und ist sogar am bzw. mit dem Virus gestorben usw.
Die Kirchen leisten den Dienst in den Pfegeheimen, Krankenhäusern, Hospizen und Palliativ-Stationen?
Wohl kaum. Viele dieser Einrichtungen werden von den Kirchen betrieben. Nicht als Wohltätigkeit, nicht umsonst, sondern gegen Bezahlung. Das sind Wirtschaftsunternehmen und die Kirchen verdienen sehr gut daran.
Wer leistet den Dienst? Das sind unterbezahlte und überarbeitete Angestellte dieser hoch profitablen Kirchenunternehmen. Diese Menschen haben sich in den letzten Monaten aufgeopfert um unser Gesundheitswesen am Laufen zu halten - so wie sie es auch vor der Corona-Krise schon getan haben. Die Kirchen schmücken sich nur mit ihrer Arbeit.
Ihr Aussage ist ein Schlag ins Gesicht all derer die uns durch diese Krise gebracht haben. Ebenso ein Hohn, dass die Kirchen die stattlichen Zuschüsse für die Pflegekräfte gerne kassiert, aber bislang nur zögerlich ausgezahlt haben. Vom Beifall-Geklatsche kann man keine Rechnungen bezahlen.
Nein, die Kirche ist nicht da um zu helfen, das dürfen überarbeitete Lohnsklaven machen. Die Kirche ist nur da wenn es ums Kassieren geht oder man in der Öffentlichkeit gut dastehen kann.
Die Kirchen hätten z. B. bei der Kinderbetreuung von schicht-arbeitenden Personal helfen können. Aber da verdient man ja nichts, also durften das die Städte und Gemeinden machen. Hier hätte man als Kirche glänzen können.
Eine schnelle Google-Recherche findet lediglich zwei deutsche Priester, die an Corona verstorben sind. Beide waren über 75 Jahre alt und bereits im Ruhestand. Einer davon bereits im Pflegeheim. Ich bitte um eine Quellenangabe zu Ihrer Behauptung, dass Priester die in Heimen und Krankenhäuser Patienten gepflegt haben (!) und durch diese Arbeit an dem Corona-Virus erkrankt und verstorben sind.
Wir haben 2020 - es wird Zeit diese jetzt Minderheiten-Kirchen endlich vom Steuertropf des Staates zu trennen und auf das Niveau anderer Freikirchen zu stellen. Aber nochmal: man kann auch so glauben ohne einer Vereinigung beizutreten.