Erweiterung der Bamberger Maria-Ward-Schulen ist gelungenes Stück Baukultur

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Der Erzbischof erbat "für den Bau dieser Schule und für alle, die damit verbunden sind" Gottes Segen. Foto: Matthias Hoch
Der Erzbischof erbat "für den Bau dieser Schule und für alle, die damit verbunden sind" Gottes Segen. Foto: Matthias Hoch
 
 
 
 
 
 
 
 

Gleich zwei Erzbischöfe segneten den Grundstein für den Erweiterungsbau der Maria-Ward-Schulen an der Edelstraße in Bamberg. Das 15-Millionen-Euro-Projekt soll im September 2016 bezugsfertig sein.

Drangvolle Enge herrschte an der Baustelle der Maria-Ward-Schulen an der Edelstraße. Nicht nur die Schülervertreterinnen und Eltern waren herbeigeeilt, um an der Segnung des Grundsteins für den Erweiterungsbau teilzunehmen. Auch "Großkopferte" fehlten nicht, ebenso wenig das Lehrerkollegium, Architekten, Bauleute, Nachbarn.

Schließlich hatte sich Erzbischof Ludwig Schick angesagt, der für den Träger der Schulen steht, das Erzbistum Bamberg. Alles war für den Festakt am Rohbau bestens vorbereitet: Rednerpult mit Mikrofon, die Grundsteinschatulle, das Schülerinnenorchester, wohlformulierte Grußworte und Fürbitten.

Und Lucia und Julia aus der 5. Klasse des Gymnasiums standen im liturgischen Gewand bereit, strahlend vor Freude, als Ministrantinnen in der Segensfeier mitwirken zu dürfen. Maria-Ward-Schwester Lucia Kraus hatte die beiden Mädchen unter ihre mütterlichen Fittiche genommen und sorgte dafür, dass sie mit dem Weihrauchkessel und Weihwassergefäß passgenau umgingen.

Die Schuldirektorinnen Ingrid Käfferlein (Gymnasium) und Barbara Hauck (Realschule) führten durch den Festakt am "Neubau mit großstädtischem Touch". Sie sprachen von einem "historischen Moment der Grundsteinlegung", von einem Schritt hin zum 300. Jubiläum der Schulen 2017.

Der Erweiterungsbau sei "ein Zeichen für eine Schule der Zukunft, die aus der Schullandschaft Bambergs herausragt". Der Träger habe damit "einen Meilenstein gesetzt". Auch Marion Resch-Heckel, Abteilungsdirektorin Planung und Bau in der Regierung von Oberfranken, nannte den Bau "ein wichtiges Schulprojekt für Bamberg". Dieser sei "ein gelungenes Stück Baukultur im Welterbe" und weise in die Zukunft.


Auf Lateinisch

Humanistisch gebildet gab sich Bürgermeister Christian Lange (CSU), der in fließendem Latein und freier Rede den Dank der Stadt Bamberg "für diesen glänzenden Mosaikstein in der Schullandschaft" und für "das finanzielle Engagement des Erzbistums für den Neubau" überbrachte. Lange würdigte die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Kirche gerade im Bildungsbereich: "Investitionen in Kinder sind die besten für die Zukunft Bambergs."


Gast aus Pakistan

Erzbischof Schick hatte seinen Gast, Erzbischof Sebastian Francis Shah aus Lahore, mitgebracht. "Bildung muss sich weiten auf die Weltgemeinschaft hin. Nur wer Bildung hat, kann am globalen Menschenhaus bauen", bereitete Schick die Ansprache des pakistanischen Oberhirten vor.

Erzbischof Shah schilderte die dramatische Situation in seinem Heimatland, das durch radikale Islamisten bedroht sei. Diese würden auch Schulen, besonders Schulen für Mädchen, angreifen: "Ihr könnt froh sein, dass ihr hier in Frieden leben könnt!", rief er den Maria-Ward-Schülerinnen zu. Erzbischof Schick sprach davon, dass das Erzbistum in seinen sieben Schulen, 380 Kindertagesstätten sowie Jugendhäusern und Einrichtungen der Erwachsenenbildung "einen Geist vermitteln will, der das globale Haus zusammenhält und wachsen lässt zu einer Wohnung Gottes, in der Gerechtigkeit, Frieden und Freude für alle herrschen".


Exemplarischer Beitrag

Der Erzbischof bezeichnete das 15-Millionen-Euro-Projekt Erweiterungsbau als "exemplarischen Beitrag" der Erzdiözese im Bereich Bildung und Erziehung. Wer für Erziehung und Bildung sorgen wolle, brauche neben guten Lehr- und Verwaltungskräften auch entsprechende Gebäude.

Der Erzbischof erbat "für den Bau dieser Schule und für alle, die damit verbunden sind" Gottes Segen. Den vermittelten beide Erzbischöfe. Schülerinnen stellten den Inhalt der Grundsteinschatulle vor: Neben dem Jahresbericht der Maria-Ward-Schulen, der Schülerzeitung, Euromünzen oder der Medaille "1000 Jahre Kloster Michaelsberg" nahm die Zeitkapsel auch eine aktuelle Ausgabe des Fränkischen Tags auf.

Der Erweiterungsbau soll zum Schuljahresbeginn 2016/2017 bezugsfertig sein. Er beherbergt eine unterirdische Doppelsporthalle, eine Aula im Erdgeschoss und neun Klassenzimmer.

Bereits in Vorbereitung ist die Sanierung der fünf Bestandsgebäude, für die weitere 15 Millionen Euro veranschlagt worden sind.