Endspurt auf und an der Trasse

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Die neue Mainbrücke bei Ebing soll bis Ende August fertig werden.Fotows: Hans Kurz
Die neue Mainbrücke bei Ebing soll bis Ende August fertig werden.Fotows: Hans Kurz
Am Nordkreisel in Zapfendorf werden auch Radfahrer umgeleitet.
Am Nordkreisel in Zapfendorf werden auch Radfahrer umgeleitet.
 
Die neue Unterführung im Süden von Zapfendorf ist seit Anfang der Woche befahrbar.
Die neue Unterführung im Süden von Zapfendorf ist seit Anfang der Woche befahrbar.
 
 
 
 
 
 

Mit einer Vollsperrung am Wochenende zwischen Bamberg und Bad Staffelstein startet eine sechswöchige Phase intensiver Bauarbeiten entlang der Bahnstrecke.

"Jeden Tag was Neues." Ein Satz, den man zu Beginn entlang Bahn-Großbaustelle Anfang vergangenen Jahres oft mehrmals täglich hören konnte. Auch jetzt fällt er wieder häufiger. Zum Beispiel von dem Mann, der in Zapfendorf die Zufahrt zur Kiesfirma Porzner sucht. "Letzte Woche bin ich noch da drübergefahren", sagt er und deutet auf das Gerippe der Behelfsbrücke und die Reste des bereits abgefrästen Straßenbelages auf der Rampe zu ihr.

Inzwischen geht es in Zapfendorf in Richtung Süden wieder ein kleines Stück weiter als in den vergangenen 16 Monaten. Inzwischen ist der Südkreisel für den Verkehr freigegeben und auch die Unterführung, von der aus man derzeit aber nur zur provisorischen Westumfahrung und eben zum Kieswerk kommt. Die Weiterfahrt nach Ebing ist dann aber noch nicht möglich. Und auch die Ausfahrt im Kreisverkehr auf die Staatsstraße Richtung Breitengüßbach ist derzeit noch gesperrt.

Nach und nach werden aber die letzten Lücken im Straßennetz rund um die ICE-Ausbaustrecke geschlossen. Und von diesem Wochenende an will die Bahn noch mal eine Schippe drauflegen. In den kommenden beiden Wochen geht es vor allem darum, der neuen ICE-Trasse den letzten technischen Schliff zu verpassen, damit ab September dann die Testfahrten auf der Neubaustrecke starten können.


Schienenersatzverkehr

Im Bahnverkehr kommt es dadurch wieder zu Behinderungen. So werden die Fernverkehrszüge zwischen Nürnberg und Leipzig wieder weiträumig über Würzburg und Fulda umgeleitet. An den Samstagen und Sonntagen sind sogar Vollsperrungen nötig. Am 15./16 Juli und 22./23. Juli entfallen sämtliche Züge zwischen Bamberg und Bad Staffelstein. Betroffen ist auch die Schienenverbindung von und nach Ebern. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen ist angekündigt.

An den beiden Wochenenden sollen zudem die drei Straßenhilfsbrücken in Breitengüßbach und Zapfendorf ausgebaut werden. Gesperrt sind diese bereits jetzt. Dafür sind die Brücke der Staatsstraße bei Unteroberndorf und die Unterführung bei Zapfendorf bereits befahrbar. Nach der letzten Mitteilung der Bahn soll am kommenden Donnerstag (20. Juli) die Staatsstraße 2197 - die auf eine neue, höher gelegene Trasse versetzt wurde - nach 20 Monaten Vollsperrung wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Freie Fahrt auf der St 2197 von Breitengüßbach bis Ebensfeld wird es aber noch nicht geben. Denn im Norden von Zapfendorf wird derzeit noch am Kreisverkehr gebaut. Dieser bindet die Staatsstraße an die neue Nordbrücke an und wird wohl erst am Ende August fertiggestellt. Bis dahin bleibt die Verbindung zwischen Zapfendorf und Unterleiterbach gesperrt. Die Umleitung führt über die Autobahn.

Auf der A 73 soll das letzte Hindernis dagegen bereits in diesem Monat verschwinden. Hier wurden für den viergleisigen Ausbau der Bahntrasse zwei neue Straßenbrücken notwendig. Nach den derzeitigen Planungen sollen diese ab Ende Juli auf allen Spuren befahrbar sein.

Noch einen Monat länger dauert es laut Bahn, bis die neue Mainbrücke bei Ebing fertig wird. Bis dahin sollte auch der Kreisverkehr asphaltiert sein, über den der Bahnhalt Ebing an die Kreisstraße BA 32 angebunden wird. Diese führt wie gewohnt über die Mainbrücke nach Ebing. In Richtung Norden stellt sie als Neubaustrecke den Anschluss zur Staatsstraße bei Zapfendorf her.


Nächste Baustelle Hallstadt

Mit der Ankündigung der jetzigen Arbeiten weist die Bahn bereits auf die nächste anstehende Großbaustelle im Landkreis hin. "Die Ausschreibung für den weiteren viergleisigen Ausbau im Abschnitt Hallstadt - Breitengüßbach wird vorbereitet, damit Ende 2018 der Bau beginnen kann", heißt es in der Pressemitteilung. "Der Umbau soll unter weitgehender Aufrechterhaltung des Eisenbahnbetriebes bis Ende 2023 stattfinden."
Der Ausbau bis Hallstadt wurde bereits mit dem Planfeststellungsbeschluss vom 30. Juli 2015 für den Abschnitt Hallstadt - Zapfendorf des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8 genehmigt. Dass zwischen Hallstadt und Breitengüßbach bislang noch nicht gebaut wurde, dafür gibt es mehrere Gründe. Genannt wurde die Finanzierung durch den Bund. Vor allem aber dürfte es die Frage einer möglichen Ostumfahrung Bambergs gewesen sein.
Zudem muss in diesem Bereich die Autobahnbrücke bei Kemmern komplett erneuert werden, da die alte zu wenig Platz für vier Gleise bietet. Die angesetzte Bauzeit von fünf Jahren für diese kapp drei Kilometer lange Strecke gibt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was im südlichen Landkreis und in der Stadt Bamberg noch zu erwarten ist.