Eine Brücke in die Weltkirche

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Auch Abbé Richard Tine (2.v.l), derzeit Kaplan in St. Martin, war zur Begrüßung der Gäste aus seiner senegalesischen Heimat zum Bistumshaus St. Otto gekommen. William, Marie und Marie-Helène freuten sich darüber. Foto: Marion Krüger-Hundrup
Auch Abbé Richard Tine (2.v.l), derzeit Kaplan in St. Martin, war zur Begrüßung der Gäste aus seiner senegalesischen Heimat zum Bistumshaus St. Otto gekommen. William, Marie und Marie-Helène freuten sich darüber. Foto: Marion Krüger-Hundrup
 

Aus Bambergs Partnerbistum Thiès im Senegal sind Priester und Jugendliche von Generalvikar Georg Kestel im Bistumshaus St. Otto willkommen geheißen worden.

Der Trommelwirbel, den Comboni-Pater Roberto aus dem Referat Weltkirche im Ordinariat fabrizierte, vertrieb die Müdigkeit nach der langen Reise. Und natürlich die große Freundeschar aus Franken, die sich zur Begrüßung der Gäste aus dem Senegal im Bistumshaus St. Otto am Heinrichsdamm eingefunden hatte: die fünf Priester Nicolas Diene, Pierre Aye Ndione, Raymond Ndione, Stanislas Thiaw und Augustine Thiaw sowie die drei jungen Leute Marie-Helène 24), Marie (28) und William (23).

Die Priester aus dem Partnerbistum Thiès werden jetzt in den Sommerwochen ihre Bamberger Kollegen in deren Urlaub vertreten. "Unsere Gäste ermöglichen den Pfarrern, mit gutem Gewissen in den Urlaub gehen zu können", freute sich Generalvikar Georg Kestel, der die Senegalesen offiziell willkommen hieß. Ihr Wirken im Erzbistum Bamberg sei "ein weiterer Baustein unserer weltkirchlichen Verbundenheit" und schlage eine "Brücke von Afrika nach Franken", ergänzte Kestel.

Wie tragfähig diese Brücke ist, machte Abbé Pierre deutlich. Im besten Deutsch plauderte er glücklich strahlend darüber, dass er schon neun Mal Urlaubsvertretung gemacht habe, und er immer noch neugierig auf seine "Bamberger Schäfchen" sei. Abbé Pierre wird fast fünf Wochen in Kronach und Zeyern die Seelsorge leisten. Er überreichte dem Generalvikar auch einen Brief von Bischof André Gueye aus Thiès: "Sicher eine Einladung!" vermutete Kestel vor dem Öffnen des Umschlags.

Der Generalvikar dankte dem Erzbischöflichen Jugendamt und dem BDKJ dafür, dass sie das "Weltwärts-Programm" in diesem Jahr sozusagen retour führen. Mit "Weltwärts" würden sonst Jugendliche aus dem Erzbistum Bamberg für eine gewisse Zeit zu einem Einsatz nach Afrika, Lateinamerika oder Asien reisen. Jetzt sind die drei jungen Senegalesen gekommen, die im Jugendhaus Burg Feuerstein und in den Einrichtungen der St. Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen für ein Jahr lang ihre Aufgaben finden.

Doch zunächst steht ein Deutsch-Intensivkurs auf dem Programm. Hans-Peter Kaulen, Leiter der Burg Feuerstein, hat dafür mit seinem Team alles vorbereitet und ist sich sicher, dass die Senegalesen schnell lernen werden. Marie-Helène etwa studiert in Dakar Germanistik und versteht schon recht gut die fremde Sprache. "Es ist ein bisschen kalt hier", meinte sie fröstelnd, doch lächelnd.

Zur Begrüßung war auch Abbé Richard Tine ins Bistumshaus gekommen, der während seines weiterführenden Theologiestudiums in Würzburg in der Bamberger Pfarrei St. Martin als Kaplan tätig ist. Der Priester aus Thiès genoss sichtlich den Austausch mit seinen Landsleuten.

In einigen Tagen erwartet Generalvikar Kestel noch zwei weitere Priester aus dem Bistum Thiès in Bamberg: Patrice Mor Faye und Epiphane Mbengue werden in Waischenfeld und Michelfeld Urlaubsvertretung leisten. Insgesamt sind es über 80 Priester aus nahezu allen Kontinenten, die im August/September in Pfarreien des Erzbistums Bamberg aktiv sind.