Die Wunden werden immer sichtbar bleiben

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Das dichte Blätterdach hat große Lücken: So sieht die Lisberger Linde ein Jahr nach dem Brand aus. Foto: Matthias Hoch
Das dichte Blätterdach hat große Lücken: So sieht die Lisberger Linde ein Jahr nach dem Brand aus. Foto: Matthias Hoch
Das dichte Blätterdach hat große Lücken: So sieht die Lisberger Linde ein Jahr nach dem Brand aus. Foto: Matthias Hoch
Das dichte Blätterdach hat große Lücken: So sieht die Lisberger Linde ein Jahr nach dem Brand aus. Foto: Matthias Hoch
 

Wie geht es der Lisberger Linde ein Jahr nach dem Brand?

Krank sieht sie nicht aus - aber immer noch sehr, sehr mitgenommen. Auch das neue grüne Blätterkleid vermag die schweren Wunden nicht zu verdecken: die verkohlten Teile des Stamms und die Stümpfe einstmals stattlicher Äste.

Das Feuer, das am späten Nachmittag des 8. Mai 2008 im hohlen Stamm der Lisberger Linde loderte, hat das Wahrzeichen des Ortes für den Rest seines Lebens gezeichnet. Der Brand wurde damals relativ früh entdeckt. Die Feuerwehren konnten deshalb das Schlimmste verhindern. Die Flammen haben hauptsächlich morsches, totes Material verzehrt - dennoch ist das aus zwei Bäumen bestehende Naturdenkmal seit diesem Tag nicht mehr das, was es einmal war.


Entlastungsschnitt riss große Lücken

Einen Teil seiner Krone hatte der (vom Dorf aus gesehen) linke Baum schon beim Brand eingebüßt.
Weitere Lücken riss im September ein sogenannter Entlastungsschnitt, den eine Fachfirma vornehmen musste, um den Baum standsicher zu machen. Was oder wer die Linde in Brand gesetzt hat, steht bis heute nicht fest. Sehr wahrscheinlich ist jedoch, dass Brandstiftung im Spiel war.

Zwei Mal im Jahr nehmen Mitarbeiter der Naturschutzbehörde am Landratsamt alle Naturdenkmäler im Landkreis in Augenschein. In der nächsten Woche werden Klaus Then und ein Kollege auch bei der Lisberger Linde vorbeischauen und unter anderem begutachten, wie der Baum die massiven Rückschnitte "weggesteckt" hat.


Der Stamm ist stabil

Ein Fachmann, der später auch die Sanierungsmaßnahme durchführte, hatte schon eine Woche nach dem Brand festgestellt, dass die Wandungen des Stammes stabil geblieben sind und eine Gewichtsreduzierung den Baum erhalten kann. Auch Klaus Then ist optimistisch: "Wir gehen davon aus, dass beide Linden noch lange das Landschaftsbild bei Lisberg bereichern werden."