Der Bund möchte sich offenbar doch von der ehemaligen Munitionsanlage Muna trennen. Allerdings sind einige Hürden zu überwinden.
Es ist lange her, dass dem Bamberger Oberbürgermeister beim Thema Muna eine positive Einschätzung von den Lippen gegangen wäre. Doch seit Mittwochnachmittag gibt es Anzeichen, dass wieder Bewegung in die festgefahrene Angelegenheit kommt: "Es ist ein großer Fortschritt, dass ein Kauf der Flächen ohne Zweckerklärung möglich sein könnte", sagte Andreas Starke (SPD) im Konversionssenat. Starkes Empfehlung an seine Kollegen im Stadtrat war eindeutig: Die Stadt soll "die Tür durchschreiten, die die Bima geöffnet hat".
Anlass für die neuen Hoffnungen war ein Gespräch mit Johannes Fietz, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Fietz soll am 16. April erklärt haben, dass ein Verkauf der Muna mit Ausnahme des von der Bundespolizei benutzten Teils des Schießplatzes auch ohne Zweckerklärung möglich sei. Voraussetzung ist allerdings, dass sich Stadt und Bund über die Wertermittlung einig sind und darüber, welche Aufzahlungsklauseln zur Anwendung kommen, wenn in Bamberg irgendwann einmal Klarheit über die Nutzung des über 150 Hektar großen Areals besteht. Starke begründete sein Vorgehen auch damit, dass genau diese Sicherheit noch nicht vorhanden ist: "Es gibt ein wildes Konzert von Vorstellungen, wie es mit diesem Fleckchen Erde weitergeht." Die Vorstellungen reichten von Wohnungen, Handwerk bis zu einem Kuschelzoo und großflächigem Bannwald, sagte Starke.
Erst kaufen, dann nachdenken?
Macht es aber Sinn, erst zu kaufen und dann darüber nachzudenken, was auf der Muna passieren soll? Im Gremium war man sich einig, dass die Nachricht gut ist. Eine Zeit lang hatte es nach dem verlorenen Bürgerentscheid vom November 2018 so ausgesehen, als ob sich auf dem Gelände der ehemaligen Munitionsanlage für Jahre nichts mehr tun würde: Für einen schnellstmöglichen Erwerb sprach sich u.a. Anna Niedermaier (CSU) aus. Auch Heinz Kuntke (SPD) betonte, dass dem nichts entgegensteht, zumal die Differenzen zwischen Stadtrat und Bürgerinitiative (BI) aus seiner Sicht überbrückbar sind. Zustimmung kam auch von Herbert Lauer (BA) und Andreas Triffo (BBB). Beide erinnerten auch an die Altlasten.
Ursula Sowa (GAL) mochte nur deshalb ja sagen, weil damit noch nichts über einen Verkauf entschieden sei. Wichtiger als der Kauf sind den Grünen die Sicherung des Bannwalds und die Begehbarkeit des Geländes.
Glaubt man der Stadt, ist auch die BI einverstanden mit dem raschen Erwerb der Flächen. Hinterher solle in einem Beteiligungsprozess geklärt werden, wie es mit der Muna weitergeht. Bei einem Gespräch hätten Vertreter der BI außerdem klar gemacht, dass sie isolierte Planungen für die Muna ablehnen.
seh ich genau so, nach dem bürgerentscheid ist die zukunft des areals ungeklärt, konkrete pläne liegen nicht vor, soll die BIMA verkaufen an wen sie will, sollen die dann damit machen was sie wollen. evt sollen die grünen, die BI oder die naturschützer kaufen, dann können sie das gelände nach ihren vorstellungen gestalten, herrichten und nutzen usw. das hätte auch mal den angenehmen nebeneffekt, dass man sich den ergebnissen stellen muss, welche man angetrebt hat. in anbetracht der ganzen ungeklärten fragen, vor allem aber auch der altlastenproblematik sollte die stadt davon die finger lassen. vornehm mal zurücklehnen, mal anderen schlauen den vortritt lassen. ein kauf wäre die verschleuderung gar die veruntreuung öffentlicher mittel.
Das seh ich genau so wie @Heindoof.
Soll gerne jemand anderes den durch die Amerikaner verunreinigten Boden für Unsummen beseitigen.
Hoffentlich schadet er aber nicht den im Erdreich lebenden Tierchen wie Würmer, Schnecken Engerlinge, Wühlmäuse oder gar Maulwürfen und sonstigen Krabbeltieren. Die stehen doch teilweise unter strengem Artenschutz und müssten von den Naturschützern (gegen die ich grundsätzlich gar nix habe) eigentlich vor dem Ami-Dreck bewahrt werden. Ergo - soll der Bund Naturschutz oder die Bürgerinitiative das Gelände der BIMA abkaufen. Warum tut das die Stadt ?
Warum sollte die Stadt das wertlose Gebiet kaufen, nur weil die BIMA das Areal nicht mehr haben will, weil die BI alles vermurkst hat. Auf dem Gelände kann nichts Vernüftiges gemacht werden und auch die BIMA kann es nicht verwerten. Außer natürlich den teuer verpachtenden Bereich des Schießplatzes, klar doch!!! Dann überlässt man die derzeit wertlose MUNA der Stadt und falls doch, wider Erwarten, was draus werden sollte, hält man irgendwann noch mal die Hand auf. Für dieses Geld könnte man dringend benötigten Wohnraum bauen, Schulen sanieren, Gewerbe ansiedeln, nur halt, wegen der unseligen BI, nicht auf dem MUNA-Gelände.
Da geb ich Ihnen vollkommen recht, man vergisst immer (auch die Damen und Herren vom Naturschutz) das auf dem Gelände seit der Kaiserzeit mehr als einhundert Jahre lang mit Explosivstoffen geübt und experimentiert wurde.
Weiß der Geier was hier alles noch vergraben ist und wieviel Erde kontaminiert ist.
Es würde sicherlich Millionen kosten das Gelände einigermaßen sicher zu bekommen, ich wäre hier auch nicht so sicher wie die Naturschützer die bei der Bürgerbeteiligung hier zu Werbezwecken auf dem Gelände fleißig umherspaziert sind.