Warnstreik am Klinikum Bamberg: Die Sechs muss vorne stehen!

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Auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes am Klinikum Bamberg fordern sechs Prozent mehr Lohn. Foto: RiegerPress
Auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes am Klinikum Bamberg fordern sechs Prozent mehr Lohn. Foto: RiegerPress
 
 

Auch die Mitarbeiter am Klinikum Bamberg beteiligten sich an den bundesweiten Streikaktionen des öffentlichen Dienstes.

Mit einem Warnstreik in Form einer aktiven Mittagspause - es gab Würstel und Laugengebäck in Form einer Sechs - unterstrichen die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes am Klinikum Bamberg ihre Forderungen nach mehr Lohn. "Sechs Prozent mehr sind mehr als gerecht. Denn noch immer gibt es große Lohnunterschiede zwischen dem öffentlichen Dienst und der deutschen Gesamtwirtschaft", sagte Gerhard Sterzer, Sprecher der Verdi-Vertrauensleute in der Sozialstiftung Bamberg, am Mittwoch.

So liegen laut Sterzer die durchschnittlichen Löhne der Beschäftigten in der Metallindustrie um rund zehn Prozent höher als die im öffentlichen Dienst. In der Umsetzung der Mehrforderung sah der Gewerkschafter zumindest in Bamberg kein Problem. Schließlich, so betonte er, würde der Vorsitzende der Sozialstiftung, Xaver Frauenknecht, generell jährlich drei Prozent mehr an Löhnen einplanen. Sterzer: "Da dürften die restlichen drei Prozent auch machbar sein."

Zusätzlich zur Lohnerhöhung forderten die Streikenden die Beibehaltung des Leistungsniveaus der Zusatzversicherungen. "Finger weg von unserer zusätzlichen Altersversorgung! Die brauchen wir dringend!", wetterte der Verdi-Sprecher. Wenn ein Beschäftigter im öffentlichen Dienst 40 Jahre lang jeden Monat 2500 Euro brutto verdiene, blieben ihm später als Rente gerade mal 768 Euro. Das sei zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.

Darüber hinaus machten sich die Streikenden für eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat stark. "Wir brauchen dringend Auszubildende. Um diese auch auf einen immer knapper werdenden Bewerbermarkt zu bekommen, müssen wir sie anständig entlohnen", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Christian Ascherl. Zudem müssten diese nach ihrer Ausbildung auch unbefristet übernommen werden.

Die solidarischen Grüße der ebenfalls am gleichen Tag streikenden Telekom-Mitarbeiter überbrachte Manfred Böhm von der katholischen Betriebsseelsorge. Der beklagte auch die Machenschaften der Firmen im sogenannten Panama-Papier-Skandal. "Die gleiche Regierung, die sagt, sechs Prozent mehr Lohn für uns sind nicht machbar, lässt zu, dass rund 1000 deutsche Unternehmen ihr Geld am Staat vorbeischmuggeln." Würde der Staat dieses Geld seinen Mitarbeiter auszahlen, wären anstelle der geforderten sechs Prozent sogar neun oder mehr Prozent möglich.

In der ersten Verhandlungsrunde allerdings wurde vonseiten der Arbeitgeber, wie der Gewerkschaftssekretär den Beschäftigten mitteilte, noch kein Angebot vorgelegt. Die nächsten Verhandlungsrunden finden am 11. und 12. April statt.

Der Vorstand der Sozialstiftung, Xaver Frauenknecht, wollte sich gestern zu den Lohnforderungen nicht äußern. Schließlich sei man noch in laufenden Verhandlungen.