Das Helle fließt wieder

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Wolfgang Raab, unterstützt von Sohnemann Valentin, beim Brauen des Festbiers für die Stappenbacher Kirchweih an diesem Wochenende Foto: Andrea Spörlein
Wolfgang Raab, unterstützt von Sohnemann Valentin, beim Brauen des Festbiers für die Stappenbacher Kirchweih an diesem Wochenende Foto: Andrea Spörlein
Wolfgang Raab, Jakob Raab, Sebastian Dreßel und Alexander Zankl
Wolfgang Raab, Jakob Raab, Sebastian Dreßel und Alexander Zankl
 
Der moderne Braukessel im historischen Ambiente des Stappenbacher Wirts
Der moderne Braukessel im historischen Ambiente des Stappenbacher Wirts
 

Der Stappenbacher Wirt Wolfgang Raab braut Bier, wie es bis zum Jahr 1976 noch mit viel Arbeitsaufwand getan wurde.

Eigentlich wird schon sein seit 1976 beim Stappenbacher Wirt kein Bier mehr gebraut. Davor waren immer in Spitzenzeiten rund 240 Hektoliter pro Jahr gebraut worden. Der letzte Braumeister Josef Dreßel erkrankte mit nur 44 Jahren schwer und verstarb 1977. Da seine Ehefrau mit den drei Kindern, der Gastwirtschaft und der Landwirtschaft mehr als genug zu tun hatte, wurde das Brauen eingestellt und 1981 das Brauhaus abgerissen.
Nach vierzig Jahren "Braupause" hatte Wolfgang Raab, der Schwiegersohn des Stappenbacher Wirts Sebastian Dreßel, die Idee, man könne doch die alte Familientradition wieder aufleben lassen. Er wollte wieder Bier in Stappenbach brauen, so wie es bis 1976 noch mit viel Arbeitsaufwand getan worden war.

Die Wirtsseniorin war zu Anfang gar nicht begeistert. "Ihr seid doch verrückt, ihr wisst gar net wos des führ Ärbert gemacht hod!", war ihr Kommentar zu diesem Vorhaben.
Sie kann sich noch erinnern, dass die ganze Familie beim Brauen zusammengeholfen hat. Die Wirtskinder mussten ausgestattet mit Bürsten, "Amerla" mit Wasser und Kerzen die Fässer sauber machen. Ihr Sohn dagegen war von der Idee sofort begeistert.

Mit Hilfe seines Freundes und Kollegen des Braumeisters Alexander Zankl konnte Wolfgang Raab dann doch an die Realisierung gehen. Unterstützt wurde er dabei auch von seinen eigenen Kindern. So wurden am 2. und 3. Juli 1,8 Hektoliter Bier in Stappenbach wieder gebraut. Ein mobiles Brausudhaus machte es möglich.

Probieren kann man das Jubiläumsbier, ein hefetrübes Helles, das, wie Sebastian Dreßel auf Nachfrage bestätigt, "sehr gut schmeckt", an diesem Kirchweihwochenende. Ausgeschenkt wird am Kirchweihsamstag, 3. September, ab 18 Uhr mit musikalischer Umrahmung, und am Sonntag nach dem Gottesdienst um 8.45 Uhr zum Frühschoppen im Hof beziehungsweise bei regnerischem Wetter in der Scheune. Der Ausschank ist kostenlos, lediglich um eine Spende für die Renovierung der Kuratiekirche "Zu den Hl. Schutzengeln" wird gebeten.
Mittlerweile freut sich auch die Oma.