Das zweite Female Voices Festival steigt im Live Club. Neben Xandria als Headliner, Serenity und fünf weiteren Bands sind die Black Daffodils dabei.
Vielleicht haben Männer das Growlen erfunden. Inzwischen aber laufen Mädels der bärtigen Konkurrenz den Rang ab. Nehmen wir Andrea Weiß, die bei den Black Daffodils als Frontfrau den Ton angibt und in Bamberg am 19. Februar beim zweiten Female Voices Festival zu erleben ist. "Ein Termin, dem ich noch aus einem anderen Grund entgegenfiebere", meinte die 31-Jährige im Interview: So erscheint an dem Freitag auch das zweite Album der Formation - "Into the sun".
Sechs Bands aus Franken, dem Metal-Mekka, sollen am 19. Februar den Live Club rocken. Neben den Black Daffodils werden Visionatica, Brocelian, Sin, Evil Iris und Xiphea in der Oberen Sandstraße 7 ab 17 Uhr erwartet. Dazu kommen internationale Acts, darunter Jaded Star, die neue Formation um die griechische Sängerin Maxi Nil, die bis 2013 bei Visions of Atlantis sang. Serenity reisen als Symphonic-Metal-Vertreter aus Tirol an. Ja, und dann erwartet fränkische Fans als Headliner noch Xandria.
Erfolg mit "Ravenheart"
Xandria ist auch die Band, auf die sich Andrea Weiß beim Festival besonders freut. So spielte sie mit den Black Daffodils schon als Support für die Bielefelder Formation, deren Stimme seit 2013 Dianne van Giersbergen ist - eine Sängerin aus den Niederlanden. "Xandria gehören seit Jahrzehnten zu den erfolgreichsten deutschen Female Fronted Metal Bands", meint Andrea Weiß. Und bei wem's an dieser Stelle noch nicht geklingelt hat, dem sagt der Song "Ravenheart" sicherlich mehr - anzuklicken bei YouTube.
Wie Xandria und Serenity profilieren sich die Black Daffodils in der Symphonic-Metal-Sparte. "Eine zarte weibliche Stimme, dazu bombastische Musik, das hat mich von Anfang an fasziniert", sagt Andrea Weiß, die zuvor schon mit Rockbands auf der Bühne stand, sang und Akustikgitarre spielte. Bis die aus Streit kommende Fachlehrerin über einen Bekannten zu den Black Daffodils fand, als sich die Gruppe 2007 gründete. Zunächst nur als Coverband, die dann aber auch bald eigene Songs produzierte und 2012 das Debut-Album "Broken Flower" vorlegte.
Jetzt liegt das neue Album "Into the sun" vor, an dem die Black Daffodils zwei Jahre lang arbeiteten. Der nächste Schritt, mit dem sich die Band zu profilieren sucht. Zumal Frontfrauen im Symphonic-Metal-Bereich die männliche Konkurrenz ausstechen, während sie in Sachen Death Metal noch Nachholbedarf haben. "Ja, viele Fans rümpfen hier leider noch die Nase, wenn sie eine Sängerin sehen."
Karriere nicht um jeden Preis
Einmal von der Musik allein leben zu können, ist für Andrea Weiß derzeit noch ein ferner Traum. "Natürlich würde ich mir das wünschen. Wichtiger ist's für mich aber, mir treu zu bleiben", sagt die Sängerin. Und spielt damit auf Castingshows an, bei denen sich andere Talente für eine mögliche Karriere verkaufen: "Mich fremdbestimmen zu lassen, ist keine Option."