Bischberg erschließt Brunnen bei Weipelsdorf

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Der Blick vom Bischberger Ortsrand (unten) Richtung Weipelsdorf und den dortigen Wald. Luftbild: Ronald Rinklefd
Der Blick vom Bischberger Ortsrand (unten) Richtung Weipelsdorf und den dortigen Wald. Luftbild: Ronald Rinklefd
 

Bischberg möchte durch den Ausbau neuer Brunnen unabhängiger werden. Aus Effizienzgründen sollen zwei, im Weipelsdorfer Wald, nahe bei einander liegende gemeinsam ausgebaut werden.

Für den Bischberger ist es selbstverständlich, dass Wasser aus dem Hahn kommt, wenn er ihn aufdreht. Was er vielleicht noch weiß, ist dass er für den Kubikmeter 1,92 Euro bezahlt. Womit er sich freilich nicht befasst, weil es Aufgabe der Gemeinde ist, sind die Weichenstellungen dafür, dass Wasser auch künftig zuverlässig aus dem Hahn kommt. Die Gemeinde baut derzeit vor und neue Alternativen im Weipelsdorfer Wald aus. Denn ab 2017 dürfen die drei Brunnen bei Bischberg nicht mehr liefern.

Freilich setzt die 6000-Seelen-Gemeinde nicht allein auf diese eigenen Brunnen, die einen Teil des Kernortes sowie den Gemeindeteil Trosdorf versorgen. Mit 140 000 Kubikmeter Wasser jedes Jahr. Tütschengereuth, Weipelsdorf und der höher gelegene Teil Bischbergs wiederum beziehen FWO-Wasser. 180 000 Kubikmeter sind das pro Jahr.
Um in Sachen Wasser in jedem Fall auf der sicheren Seite zu sein, wird Bischberg auch künftig zweigleisig fahren, also weiterhin FWO-Wasser beziehen und Wasser aus dem Weipelsdorfer Wald. Letzteres muss bis 2017 fließen. Spätestens.

Denn der nahe Bischberg gelegene Einzugsbereich der derzeit genutzten gemeindeeigenen Brunnen ist wegen der Nähe zum Ort und wegen der landwirtschaftlichen Nutzung nicht unbedenklich. Die Nutzung dieser Brunnen endet unweigerlich 2017. Aber Bischberg hat schon länger Vorarbeit geleistet, für die Brunnen im Weipelsdorfer Wald. Hierzu gibt es Untersuchungen und Gutachten, auf denen man nach deren Aktualisierung (zwischenzeitlich sind etwa auch Untersuchungen zu Uranwerten gefordert) aufbaut.

Mittlerweile hat der Gemeinderat sich für weitere Erkundung und Ausbau von Brunnen Nummer 4 (von insgesamt fünf Bohrstellen im Weipelsdorfer Wald) entschieden.

Nach einem weiteren Gespräch mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach und den von der Gemeinde beauftragten Planern wird die Ausweitung der Maßnahmen als sinnvoll erachtet.

Dazu gehört es, auch den in der Nähe von Brunnen Nummer 4 und auf der gleichen Achse gelegenen Brunnen Nummer 3 zu erschließen sowie die Druckleitung zum Hochbehälter am Vogelberg zu bauen. Die soll dann auch so entstehen, dass zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf Brunnen 2 und 5 angeschlossen werden könnten. Die Kosten für alle derzeit nötigen und anfallenden Arbeiten liegen bei etwa 1,3 Millionen Euro, schätzt man.

Nun jedenfalls hat der Gemeinderat den Beschluss nachgeschoben, wonach auch Brunnen Nummer 3 erschlossen werden soll. "Das erhöht die Versorgungssicherheit", argumentierte Bürgermeister Johann Pfister (BI).
Freilich ist es mit der Erschließung alleine nicht getan. Was noch folgen muss, sind Langzeitpumpversuche. Die werden etwa ein Jahr dauern. Danach lassen sich genauere Aussagen dazu treffen, ob und wie sich die Entnahme auf das Wasserschutzgebiet auswirken könnte. Das Wasserschutzgebiet rund um Weipelsdorf wurde vor etwa zehn Jahren ausgewiesen. Wobei die erweiterte Zone in den südlichen Teil des rund 250 Einwohner zählenden Dorfes reicht.
Wasserschutzgebiete bestehen aus drei Zonen: Dem Fassungsbereich der Anlage (Zone I), der engeren Schutzzone und der erweiterten Schutzzone. Jede Zone beinhaltet auch entsprechende Auflagen und Verbote. Die mit den Zonen verbundenen Einschränkungen waren es, die bei einigen Gemeinderäten für Bedenken sorgten. "Die Furcht, dass es (das Wasserschutzgebiet) sich mehr in die Ortschaft reinbewegt," formulierte es Raimund Meister.

Bürgermeister Pfister versuchte die Bedenken damit zu entkräften, dass künftig wesentlich weniger Wasser aus den Brunnen entnommen werde, als bei den Pumpversuchen (elf Sekundenliter und zwei Brunnen), die der Schutzgebietsausweisung zugrunde liegen. So könnte das Gebiet theoretisch auch kleiner werden.
Bei 13:5 Stimmen wurde nun jedenfalls das weitere Procedere (Erschließung Brunnen 3 plus Rohrleitung) auf den Weg gebracht.