Bert Peßler hört nach 55 Jahren auf

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Bertram Wagner (links) und Reinhold Eckert (rechts) lösten nach 55 Jahren Bert Peßler als Leiter des Haferkorn-Turniers ab. Foto: privat
Bertram Wagner (links) und Reinhold Eckert (rechts) lösten nach 55 Jahren Bert Peßler als Leiter des Haferkorn-Turniers ab. Foto: privat

Für den 89-jährigen "Vater" des Haferkorn-Turniers gab es zum Abschied Minuten langen Applaus und "Doktorwürden". Acht Minuten dauerten die "standing ovations" für ihn.

In der VIP-Lounge der Stechert Arena wurde schon der ein oder andere Titelgewinn der Brose Baskets gebührend gefeiert. Doch nicht enden wollende "standing ovations" von über acht Minuten Dauer sind rekordverdächtig: Beim abendlichen "Treffen" im Rahmen des 55. Klaus-Haferkorn-Turniers bekam "Turnier-Vater" Bert Peßler diese außergewöhnlichen Bezeugungen von Dank und Anerkennung.

Kurz vorher hatte er bekannt gegeben, dass er heuer letztmals dieses traditionelle Schulturnier als Hauptverantwortlicher organisiert habe.

Daraufhin brach eine Welle von Emotionen auf den 89-Jährigen herein, in dessen Amtszeit sage und schreibe 3768 Spiele stattfanden und 102 620 Punkte erzielt wurden.

"Längerer Jubel als bei Angela Merkel", frohlockte Wolfgang Reichmann, der sich mit Thorsten Vogt die Moderation an diesem historischen Abend teilte.


Auf seine Nachfolger mit Bertram Wagner an der Spitze, der zusammen mit Reinhold Eckert den Übergang mit der Verleihung der "Ehrendoktorwürde" gebührend initiierte, warten nun "große Schuhe". Die Spielführer der "Aireußer" und der "Kuffekl GmbH" (heuer zum 36. bzw 35. Mal dabei) , beide Jahrgang 1959, gehören seit Jahrzehnten zum Mitarbeiter-Team dieser Großveranstaltung und wollen nach eigenen Angaben alles daran setzen, zusammen mit den bisherigen "Turnier"-Drahtziehern Christian Lang (CG), Jürgen Liebig und Robert Heckel (beide DG) das Turnier, das als "die Mutter aller Bamberger Schul-turniere gilt, und mit den Sportlehrkräften die Veranstaltung auf dem hohen organisatorischen Niveau zu halten. Das Haferkorn-Turnier mit über 60 Spielen pro Auflage läuft bisher zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk.

Das Duo Wagner/Eckert verlieh Peßler im Namen aller die Auszeichnung "Dr. vdbbb" - die Abkürzung steht für "Vater des Bamberger Basketballs" - und alle "Kapitäne" unterschrieben auf der Urkunde, ehe die stehenden Ovationen und Sprechchöre für "Gänsehaut"-Stimmung sorgten.

Der unermüdliche Turnier-Antreiber war sichtlich bewegt: "Ich liebe Euch Haferkörner, ihr ward mein ganzes Leben lang mein Lebensinhalt. Von Euch habe ich sehr viel zurückbekommen und ich habe Euch sehr viel zu verdanken." Dann gab er symbolisch zwei Staffelstäbe an Bertram Wagner und Reinhold Eckert weiter.

"Unvergesslich ist das Jahr 1958, das erste Gedächtnisturnier mit vier Mannschaften. Die Eröffnung durch den damaligen Oberstudiendirektor Pfändtner war eindrucksvoll, das erste Treffen fand am Abend im Schlenkerla-Nebenzimmer statt", erinnerte Peßler sich.

Zugleich gab er auch preis, dass er 1985, zehn Jahre nach seiner Versetzung an die Universität Bamberg, auf die vertrauensvolle Mitarbeit der Schulen angewiesen war. "Ich war unzufrieden und wollte aufgeben", gestand er, ehe ein von seinem Nachfolger einberufener Krisen-Gipfel dies verhinderte.

Der emotionale Abschied des "Machers" überstrahlte den ganzen Abend. Dennoch kamen die obligatorischen Vorstellungen des Neulings "Flying Hähnla" und des Siegers "HASSler" nicht zu kurz; ebenso wenig die Ehrungen.

Dass von den "Jubilaren" kein Team sportlich Schlagzeilen produzierte, war letztlich keine Überraschung. Dennoch konnten alle Mannschaften an "ihrem" Tag schon eine Art Zwischenbilanz ziehen.

Urkunden erhielten: "Schmuddelkinder", "badhairdoballers" (beide 10. Teilnahme), "Run an Gun" (20.), "Anabole Steroide", The Undunkables, "Die Simulanten" (alle 25.) und "Kuffekl Gmbh (35.).

Darüber hinaus schafften Roland Börschel, Christian Goetz und Matthias Hübner den Sprung in den "Club der Hunderter". Auf bereits 150 Spiele kamen Gerhard Görtler und Wolfgang Goppert.

Bertram Wagner gab zum Schluss den Startschuss ins neue Turnierzeitalter: Es sind der 14. Dezember 2013 (90. Geburtstag Peßler) und der 20. Dezember 2013, wenn das 56. Turnier beginnt.