Für Bambergs CSU ist es wenig schmeichelhaft. Erstmals steht sie nach der Auszählung der Listenkreuze nur noch auf Platz 3 - nach der SPD und den Bamberger Grünen. Auch wegen der guten Ergebnisse der Bamberger Linken scheint der Ausgang der Stadtratswahlen spannenden als je zuvor.
Es ist nur das Ergebnis der unverändert abgegebenen Stimmzettel, also jener 20 Prozent, die mit nur einem Listenkreuz versehen in die Urne wanderten. Und dennoch deuteten sich bereits am Sonntagabend Umwälzungen in der Bamberger Stadtratslandschaft an. Erstmals haben neun Gruppierungen gute Chancen, ins Rathaus einzuziehen. Zweitens scheint das Gewicht der Grünen weiter zu wachsen und drittens könnte es für CSU und SPD knapp werden, wenigstens eine Mehrheit von 23 Stimmen zu halten.
Kopf-an-Kopf-Rennen Eindeutige Gewinner des Abends waren die Bamberger Grünen, die Platz Zwei in der noch vorläufigen Rangfolge erobern konnten. Das ist mehr als ein Achtungserfolg, denn von der erstplatzierten SPD trennt die Alternativen nur ein Hauch. Beide würden, bliebe es bei diesem Ergebnis, mit jeweils elf Stimmen Schulter an Schulter die Rolle der größten Fraktion übernehmen.
Doch die Auszählung der veränderten Stimmzettel wird das Zwischenergebnis wohl noch einmal kräftig durcheinanderwirbeln. Vor sechs Jahren verloren die Grünen von Sonntag auf Montag rund fünf, SPD sechs Prozent, während die CSU um sechs Zähler nach oben klettern konnte.
Auf die Zugkraft von bekannten Namen hofft die Bamberger CSU auch diesmal, nachdem sie gegenüber dem Zwischenergebnis vor sechs Jahren um dreieinhalb Prozent geschrumpft ist. Kreisvorsitzender Christian Lange ist trotzdem zuversichtlich, dass die CSU, am Sonntagabend bei zehn Sitzen, das Ergebnis noch einmal drehen und um drei Sitze zulegen kann. Das würde bedeuten, dass sie größte Fraktion bleibt, bekanntlich eines ihrer Wahlziele.
Einen bemerkenswerten Erfolg erzielte auch die Bamberger Linke Liste, die aus dem Stand auf 6,25 Prozent der Stimmen kam, was drei Sitze bedeuten würde.
Mehr oder weniger geschrumpft gegenüber der letzten Wahl sind der Bürger-Block (7,43 Prozent), die FDP (2,52 Prozent) und die Bamberger Realisten (1,56 Prozent).
Zu den Gewinnern des Abends gehören auch die Freien Wähler (5,17 Prozent) , die sich um drei Prozent verbesserten, und die BUB, die als Neuling 4,16 Prozent holten. Für beide Gruppierungen wird erwartet, dass sie bei der Auszählung der Einzelstimmen noch einmal kräftig zulegen können.
Sicher ist das eine direkte Folge der andauernden Querelen in der Bamberger CSU!
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