Vor allem Schutz für andere
Wenn im Zusammenhang mit Corona von Schutzmasken die Rede ist, geht es zum einen meist um den Mund-Nasen-Schutz (MNS), die klassische OP-Maske, zum anderen um partikelfiltrierende Halbmasken (je nach Rückhaltevermögen des Filters in den Geräteklassen FFP1, FFP2 und FFP3). Beide Varianten sind derzeit stark nachgefragt.
Wer braucht nun welche Maske? Laut Bayerischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit müsse "grundsätzlich unterschieden werden, welches Schutzziel verfolgt wird". Für den Patientenschutz, zum Beispiel im OP, sei der übliche Mund-Nasen-Schutz ausreichend. Soll der Beschäftigte aber vor einer luftgetragenen Infektion geschützt werden, müssten partikelfiltrierende Halbmasken getragen werden.
Dass der Mund-Nasen-Schutz, wie ihn die selbst genähten Masken darstellen, vor allem andere schützt, bestätigt auch Susanne Paulmann vom Bamberger Gesundheitsamt. "Ich schütze mein Umfeld und verhindere aber zugleich, dass ich mir selbst an Mund oder Nase fasse." Für Dr. Georg Knoblach vom Ärztlichen Kreisverband sind OP-Masken "auf jeden Fall besser als nichts". Aber selbst wenn fast jeder MNS tragen würde, müssten trotzdem noch die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.
"FFP-2-Masken sollte tragen, wer mit Infizierten oder begründeten Corona-Verdachtsfällen zu tun hat", sagt Paulmann. Solche Masken flächendeckend in Praxen oder in der Pflege einzusetzen, halte sie für "sehr schwierig, weil wir einfach zu wenige davon haben".fö
"Ich hätte 8580 FFP-Masken auf Lager"
Schutzmasken gelten derzeit als Mangelware. Sowohl einfacher Mund-Nasen-Schutz als auch die vor allem von medizinischem Personal benötigten FFP-Schutzmasken. Hört man jedoch den Frensdorfer Rainer Kalb, dessen Unternehmen Medizintechnik und Praxisbedarf anbietet, ist sein Schutzmaskenangebot bislang vor allem außerhalb Frankens gefragt.
Wie viele FFP-Schutzmasken könnten Sie aktuell anbieten?
Rainer Kalb: Im Moment sind es noch 8580 FFP-2-Masken.
Die müsste man Ihnen ja eigentlich aus den Händen reißen.
Eigentlich schon. Wir verkaufen viel nach Nordrhein-Westfalen oder Süddeutschland. Aber regional ist die Nachfrage sehr gering, wir haben allen Krankenhäusern und vielen Arztpraxen davon angeboten, aber (abgesehen von unseren Stammkunden) kaum Antworten bekommen.
Wie erklären Sie sich das?
Vielen ist es wohl noch zu teuer. Aber diese Masken kosten nun einmal Geld, schon Anfang des Jahres haben zertifizierte FFP-Masken im Einkauf 14,90 Euro gekostet. Manche Ärzte sagen auch, dass sie nicht viel Geld in Schutzausrüstung investieren, wenn es die doch von der Kassenärztlichen Vereinigung kostenlos geben soll.
Das Gesundheitsamt sagt, dass es 1,50 Euro bis 5 Euro für eine Maske zahlt, der Ärztliche Kreisverband nennt einen Preis von 2,50 Euro "in normalen Zeiten". Bei Ihnen kostet eine FFP-2-Maske aber laut Homepage 17,95 Euro - ohne Steuer. Sind Sie nicht doch viel zu teuer?
2,50 Euro wären nun wirklich ein Schnäppchen. In China kann ich vielleicht auch Masken zu dem Preis bekommen, die sind dann aber nicht geprüft und zertifiziert. Die guten Masken haben ihren Preis, auch für uns. Die Stadt München hat bei uns 18 000 Masken bestellt und die Stadt Dortmund 10 000 - und dort hieß es, wir wären im Preis noch moderat.
Sie haben also keine Angst, auf Ihren Beständen sitzen zu bleiben?
Nein, davon ist wirklich nicht auszugehen.
Die Fragen stellte Stefan Fößel.
Nach eigener Beobachtung fliegen schon die ersten getragenen Handschuhe in den EInkaufswagen und auf den Parkplätzen rum. Wie wird das Ganze dann mit den getragenen Masken werden ?