Dass es heuer keine Saisonkarten mehr für die zwei größten Freibäder geben soll, ruft in Bamberg zunehmend Kritik hervor.
Daniela Reinfelder lässt nicht locker. Die Vorsitzende des Bürgervereins Gaustadt und des Fördervereins "Freunde des Gaustadter Freibades" will zumindest nicht widerspruchslos hinnehmen, dass der Aufsichtsrat der Stadtwerke Bamberg Bäder GmbH die Saisonkarten für das Stadion- und das Gaustadter Bad abgeschafft hat.
Nicht nur, weil sie die Saisonkarte für ein unverzichtbares, weil familienfreundliches Angebot hält. Nach ihren Worten spielt die Dauerkarte auch eine wichtige Rolle für den Fall, dass der Förderverein zeitweise den Betrieb im Gaustadter Bad betreuen würde.
Wer unter der Aufsicht des Vereins ins Bad wollte, müsste dann eine Saisonkarte besitzen, sagt Reinfelder: "Wir machen nicht auch noch die Kasse." So sei das auch mit den Stadtwerken besprochen gewesen.
Fragt man dort nach, klingt die Sache ein bisschen anders. Unternehmenssprecher Jan Giersberg bestätigt "erste konstruktive Gespräche" mit dem Förderverein. Es sei um einen "temporären Vereinsbetrieb" gegangen, und zwar für zusätzliche Öffnungszeiten, die die Stadtwerke nicht leisten könnten.
In diesem Szenario spiele eine Art Jahreskarte tatsächlich eine Rolle, doch wäre diese "losgelöst vom regulären Tarifgefüge". Giersberg erklärt es so: In der Zeit, in der Mitglieder des Fördervereins die Verantwortung im Bad tragen würden, könnten schon aus rechtlichen Gründen nur Vereinsmitglieder baden, die eine "Schwimmberechtigung" besitzen. Die müsste jedoch vom Verein ausgestellt werden. Sie hätte nichts mit der Jahreskarte der Stadtwerke zu tun, die vor Beginn der Freibad-Saison 2016 abgeschafft worden ist.
Nachbesserung denkbar
Nachdem sich das vom Aufsichtsrat beschlossene Aus für die Saisonkarten allmählich herumspricht, wächst auch die Kritik. Vor allem Vielschwimmer verstehen die Entscheidung nicht. Hans Lange, der täglich schwimmen geht, meint, es "wäre schlichtweg der Wahnsinn, wenn es keine Saisonkarte mehr gäbe".
Erika Röckelein glaubt, dass die neuen Tarife "viele Dauer-Badegäste abschrecken und eventuell zum Abwandern bewegen" könnten: "Wir waren tägliche Schwimmer, sind auch öfters ein zweites Mal am Tag mit den Enkeln gekommen und hätten auch veränderte Öffnungszeiten akzeptiert." Nun werde sich die Familie jedoch "überlegen . . ., wann ins Bad gegangen wird".
Torben Wiede appelliert in einem Brief an die Mitglieder des Aufsichtsrats, die Saisonkarte wieder einzuführen. Er hat ausgerechnet, dass seine vierköpfige Familie künftig fast das Vierfache berappen müsste: "Unsere durchschnittlichen Aufenthaltszeiten auf das neue Tarifkonzept übertragen, würden uns in Zukunft über 600 Euro pro Saison kosten, statt bislang 152 Euro." Bliebe es dabei, würden sie "nach Zapfendorf oder Hallstadt gehen (müssen)".
Die Kritik scheint die Aufsichtsräte der Stadtwerke zu überraschen, lässt sie aber nicht kalt. Wie mehrere Mitglieder des Gremiums auf Anfrage sagten, wurde ihnen seitens der Bäder GmbH die neue Tarifstruktur nachvollziehbar erläutert, aber weder ein Vorher-Nachher-Vergleich präsentiert noch die Saisonkarte thematisiert. Die Aufsichtsräte schließen eine Nachbesserung nicht aus.
Vereinsbetrieb heuer nicht aktuell
Was einen "temporären Vereinsbetrieb" im Gaustadter Bad angeht - der ist laut Giersberg jedenfalls 2016 kein Thema mehr. Heuer blieben die Öffnungszeiten unverändert. Das sei der ausdrückliche Wunsch der Aufsichtsräte in ihrer Sitzung am Dienstag gewesen.
Hätten sie dagegen umgehende Sparmaßnahmen verlangt, etwa eine reduzierte Öffnungszeit, wäre die Kooperation mit dem Förderverein eine Alternative gewesen, so der Stadtwerke-Sprecher.
Laut Reinfelder stand der Verein in den Startlöchern. Einige Mitglieder und Studenten wären bereit gewesen, noch vor Saisonbeginn die notwendigen Qualifikationen zu erwerben. Und was die Saisonkarte angeht, sei in allen Gesprächen nie die Rede davon gewesen, dass sie abgeschafft werden solle.
Da wir als Anwohner oft 2 mal am Tag nur zum Schwimmen kommen wäre es für uns unrentabel Es sind auch sehr viele Rentner die sich täglich im Schwimmbad treffen die bei Abschaffung aus finanziellen Gründen in ein anderes Bad wechseln würden Im Vergleich zu anderen Bädern war Gaustadt eh schon immer zu teuer Vor allem für Familien
Zunächst einmal ist das neue Tarifkonzept begrüßenswert, weil es die Möglichkeit bietet, auch mal schnell zum Schwimmen zu gehen, ohne sich gleich eine Tageskarte zu kaufen. Dies wird sicherlich einige neue Besucher in die Freibäder locken.
Auf der anderen Seite werden die Stadtwerke durch die Abschaffung der Saisonkarten Einnahmen einbüßen nämlich von jenen Besuchern, die bisher a) mit der Saisonkarte sehr häufig ins Freibad gegangen sind, jetzt aber nicht bereit sind, für ihre Schwimmbadbesuche das Doppelte bis Vierfache zu bezahlen und in andere Freibäder abwandern, b) ihre Saisonkarte nicht ausgenutzt haben und jetzt auf den billigeren Tarif umsteigen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es also für die Stadtwerke am sinnvollsten und für alle Besucher am besten, das neue Tarifkonzept um die Saisonkarte zu ergänzen.
gebracht, abgestimmt, entschieden und vorher nichts gelesen nichts verstanden, von der verwaltung den stadtwerken übertölpelt
Da wir als Anwohner oft 2 mal am Tag nur zum Schwimmen kommen wäre es für uns unrentabel
Es sind auch sehr viele Rentner die sich täglich im Schwimmbad treffen die bei Abschaffung aus
finanziellen Gründen in ein anderes Bad wechseln würden
Im Vergleich zu anderen Bädern war Gaustadt eh schon immer zu teuer
Vor allem für Familien
Zunächst einmal ist das neue Tarifkonzept begrüßenswert, weil es die Möglichkeit bietet, auch mal schnell zum Schwimmen zu gehen, ohne sich gleich eine Tageskarte zu kaufen. Dies wird sicherlich einige neue Besucher in die Freibäder locken.
Auf der anderen Seite werden die Stadtwerke durch die Abschaffung der Saisonkarten Einnahmen einbüßen nämlich von jenen Besuchern, die bisher
a) mit der Saisonkarte sehr häufig ins Freibad gegangen sind, jetzt aber nicht bereit sind, für ihre Schwimmbadbesuche das Doppelte bis Vierfache zu bezahlen und in andere Freibäder abwandern,
b) ihre Saisonkarte nicht ausgenutzt haben und jetzt auf den billigeren Tarif umsteigen.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist es also für die Stadtwerke am sinnvollsten und für alle Besucher am besten, das neue Tarifkonzept um die Saisonkarte zu ergänzen.
gebracht, abgestimmt, entschieden und vorher nichts gelesen nichts verstanden, von der verwaltung den stadtwerken übertölpelt