Bamberger Faschingsumzug: Blockade-Bilder bewegen Netz

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Verschiedenste Fahrzeuge blockierten am Dienstag die Zugänge des Bamberger Faschingsumzugs. Im Netz zeigen sich viele traurig über die Notwendigkeit der Sicherheitsmaßnahme, aber auch dankbar.

Der Bamberger Faschingsumzug ist am Dienstag (4. März 2025) bei bestem Wetter und mit vielen gut gelaunten Besuchern über die Bühne gegangen. Die diesjährige Ausgabe war jedoch geprägt von unübersehbaren Sicherheitsbarrieren. Einen Tag zuvor war ein Auto in Mannheim in eine Menschenmenge gefahren. Zwei Menschen starben. Aus Sicherheitsbedenken hatten manche Städte ihre Faschingsveranstaltungen abgesagt. In Ansbach fiel der Kinderfaschingsumzug aus, ebenso in Nürnberg. Für die Frankenmetropole gab es kurz zuvor einen IS-Anschlags-Aufruf auf eine Faschingsparty.  

Die Stadt Bamberg ließ vor dem Hintergrund einer "allgemein bestehenden, abstrakten Gefährdungslage" an 24 Einmündungen und Kreuzungsbereichen Barrieren durch Fahrzeuge von Bamberg Service, der Feuerwehr sowie Stadtbusse der Stadtwerke errichten. In den sozialen Medien teilten die Stadtwerke ein Bild von zwei Linienbussen, die die gesamte Breite der Luitpoldbrücke blockieren. Das Bild löste etliche Reaktionen aus - von Trauer bis Dankbarkeit.

"Mich deprimiert es dermaßen": Kommentare zu Bamberger Absperrmaßnahmen im Netz

"Wir helfen gerne mit, wenn es um die Sicherheit des Bamberger Faschingsumzugs geht!", heißt es zu dem Bild. "Traurig, dass wir solche Maßnahmen brauchen", kommentiert ein Mann und trifft damit die Ansicht vieler weiterer Nutzer. Eine Frau beschreibt es noch drastischer: "Mich deprimiert es dermaßen, in so einer Welt zu leben." Sie habe früher "so unbeschwerte Zeiten" erlebt. "Es tut mir so leid für meine Kinder und Enkel."

Eine weitere Mutter bedauert: "Mein Sohn (im Mai 1 Jahr alt) wird so aufwachsen, dass er öffentliche Veranstaltungen an den Absperrungen/Betonböllern erkennen wird." Ein Mann verfasst indes ein großes Lob: "Traurig, aber Ihr habt eine starke Leistung vollbracht!! Sicherheit geht vor und so sind Besucher und Teilnehmer geschützt!! Hut ab. Tolle und starke Leistung der Stadtwerke."

Ein weiterer Nutzer zeigt sich sehr angetan von den Maßnahmen: "Besser geht es nicht. Sicherheit geht vor." Wie viele Besucher, die inFranken.de vor Ort befragte, teilt eine Frau ihre Freude an dem Umzug mit: "War heute super in Bamberg. Dankeschön an alle."

"Wir können uns ja nicht verstecken": Bamberger Faschingsumzug-Besucher äußern ihre Meinungen

20 Minuten vor Beginn des Umzugs fiel einer Besucherin in der Kapuzinerstraße auf, dass etwas weniger Menschen als sonst gekommen seien, wie sie gegenüber inFranken.de sagte. Eine Frau in aufwendigem Kostüm teilt ihre Meinung mit voller Überzeugung: "Wir haben keine Angst und lassen uns den Spaß einmal im Jahr auch nicht nehmen." 

Sie unterstütze die Entscheidung, den Umzug stattfinden zu lassen und finde die Absage des Nürnberger Kinderfaschingsumzugs "total traurig". Sie denke dabei auch an die langen Vorbereitungen der teilnehmenden Gruppen. Auch ein Senior befürwortet, dass der Bamberger Umzug stattfindet. "Wir können uns ja nicht verstecken." Ein anderer Mann sagt: "Ich komme extra von Würzburg hier her, weil der Faschingszug hier wunderschön ist." Die Absperrungen gäben ihm ein "total sicheres Gefühl".

Ein Ebinger Ehepaar betont gut gestimmt: "Wir kommen immer wieder. Wir lassen uns durch die Einschüchterung nicht abbringen." Eine weitere Frau habe durch die Absperrungen ein sichereres Gefühl und wolle keinesfalls zu Hause bleiben. inFranken.de traf vor Ort zudem eine Ukrainerin mit farbenfrohem Kostüm und guter Laune. "Wir freuen uns, zusammen mit Kindern beim Faschingsumzug zu sein. Es ist unser dritter Fasching hier. Die Sonne scheint, das Wetter ist superschön heute. Viel Spaß!"

Vorschaubild: © Stadtwerke Bamberg