"Sicherheit hat Vorrang": Weiträumige Sperrungen für Bamberger Faschingsumzug geplant

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Zum Bamberger Faschingsumzug 2024 erschienen einige Teilnehmer in galaktischen Kostümen. Was ist dieses Jahr alles zu beobachten?
Bamberger Faschingsumzug 2024 "in der Galaxie" - das sind die schönsten Bilder
Isabel Schaffner/inFranken.de (Archivbild 2024)
Bamberger Faschingsumzug: Weiträumige Sperrungen geplant - "Sicherheit hat Vorrang"
Gardetänzerinnen in der Langen Straße beim Bamberger Faschingsumzug 2024 - in diesem Jahr gelten deutlich strengere Sicherheitsvorkehrungen.
Eine fröhliche Faschingsparade zieht durch die belebte Straße. Tänzerinnen in lila Röcken führen auf, während bunt gekleidete Zuschauer applaudieren und zuschauen.
Julia Gebhardt/inFranken.de (Archivbild 2024)

Aufgrund der Vorfälle der vergangenen Wochen setzen der Veranstalter des Bamberger Faschingsumzugs und die Stadt in diesem Jahr auf schärfere Maßnahmen. Diese umzusetzen ist laut dem OB ein Kraftakt.

Für den Faschingsumzug in Bamberg gelten in diesem Jahr besonders strenge Sicherheitsmaßnahmen. Grund dafür sind die jüngsten Ereignisse, die Stadt Bamberg spricht von einer "allgemein bestehenden, abstrakten Gefährdungslage". 

Dass entsprechend große Veranstaltungen derzeit immense Sicherheitsrisiken bergen, zeigt auch ein aktueller Vorfall: Am Montag (3. März 2025) raste ein Mann in Mannheim mit einem Auto in einen Fastnachtsmarkt. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben,  es gibt zudem mehrere Verletzte. Der mutmaßliche Autofahrer, ein Deutscher, wurde festgenommen und kam verletzt in ein Krankenhaus.

Bamberg verschärft Sicherheitsmaßnahmen nach jüngsten Ereignissen

Erst vor kurzem hatte eine dem IS nahe stehende Medienanstalt in einem Schreiben zu Terroranschlägen aufgerufen, unter anderem auch in Nürnberg. Umso besorgter sind viele Bürger und Veranstalter aktuell um die Sicherheit bei den Faschingsumzügen. Auch in Bamberg gebe es deshalb für den Faschingsumzug am Dienstag (4. März 2025) ein besonderes Sicherheitskonzept, so die Stadt in einer Pressemeldung.

"Die Sicherheitslage erfordert umfassende Sperrmaßnahmen", heißt es darin. "Die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger hat absoluten Vorrang", sagt Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) im Rahmen der Vorbereitungen des bevorstehenden Faschingsumzugs. Zusammen mit der Polizei wurden nötige Schutzmaßnahmen für die Veranstaltung abgestimmt, heißt es. Auch andere Städte in Franken haben ihre Sicherheitsmaßnahmen aufgrund der aktuell angespannten Lage verschärft.

Deshalb sind in Bamberg dieses Jahr zusätzlich zu den Sperrungen von Zufahrtsstraßen zur Route des Faschingsumzugs auch Großfahrzeuge im Einsatz, die als Barrieren dienen. Durch die Sperrungen kommt es allerdings auch für Auto- und Radfahrer zu Einschränkungen. Mit "erheblichen Verkehrsbehinderungen" sei zu rechnen, kündigt die Stadt am Montag an. Verkehrsteilnehmer würden darum gebeten, die Sperrungen weiträumig zu umfahren. 

"Erhebliche Verkehrsbehinderungen": Mit diesen Sperrungen müssen Rad- und Autofahrer rechnen

Die Sperrung der Weide/Markusplatz erfolgt wegen der Aufstellung der Gruppen bereits ab 11.45 Uhr, teilt die Stadt mit, die restlichen Sperrungen ab 13 Uhr. Diese Straßen sind gesperrt:

  • Kapuzinerstraße
  • Lange Straße
  • Schönleinsplatz
  • Willy-Lessing-Straße
  • Heinrichsdamm
  • Hauptwachstraße zum Maxplatz

Erfahrungsgemäß werde der Maxplatz etwa gegen 15 Uhr erreicht. Dort sei zudem von 10 bis 17 Uhr ein Rahmenprogramm mit buntem Faschingstreiben geplant. Die Sperren sollen nach Angaben der Stadt so platziert werden, dass Fußgänger weiterhin passieren können. Fahrräder müssen dort allerdings geschoben werden.

Stadt Bamberg mit "besonderen Schutzmaßnahmen" bei Faschingsumzug: Auch Großfahrzeuge im Einsatz

In Abstimmung mit der Stadt Bamberg habe der Veranstalter schnell auf die "allgemein bestehende, abstrakte Gefährdungslage" reagiert, heißt es in der Meldung. Diese Gefährdungslage zwinge weiterhin zu erhöhter Vorsicht, einhundert prozentige Sicherheit könne es nicht geben. Zur Veranstaltungssicherheit stimmten sich deshalb Vertreter des Veranstalters, Stadtmarketing Bamberg, der städtischen Sicherheitsbehörde, der Verkehrsbehörde, der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt, des Straßenbaulastträgers, des Amts für Brand- und Katastrophenschutz sowie der Freiwilligen Feuerwehr Bamberg ab.

Bambergs Oberbürgermeister Starke verspricht: "Wir setzen alles daran, dass am Faschingsdienstag der Umzug stattfinden kann". In Nürnberg musste bereits eine Faschingsparty wegen zu großer Terrorgefahr abgesagt werden. Auch ein Faschingsumzug in der Frankenmetropole wird nicht stattfinden. Fahrzeuge von Bamberg Service und der Feuerwehr sowie Stadtbusse werden in diesem Jahr an Kreuzungen platziert, um beschleunigte Einfahrten in diese Bereiche zu verhindern, heißt es.

Insgesamt 24 Kreuzungs- und Einmündungsbereiche seien für die Aktion festgelegt, wobei über zwei Dutzend Fahrzeuge benötigt werden. Dies sei ein Kraftakt, um den Faschingsumzug so sicher wie möglich zu organisieren, so Starke. Sollten sich im Laufe der Zeit noch Erkenntnisse ergeben, die auch Bamberg zu einem potenziellen Anschlagsziel machen, so müsse gegebenenfalls auch sehr kurzfristig reagiert werden, erklärt der Sicherheitsreferent Christian Hinterstein in der Meldung. Weitere Nachrichten aus Bamberg und der Region gibt es in unserem Lokalressort.