Die Stadtwerke Bamberg warnen aktuell vor "aggressiven" Drückerkolonnen. Vor allem in der Gartenstadt seien derzeit viele Vertriebler unterwegs, die Verträge für Internet und Telekommunikation verkaufen wollen.
Stadtwerke Bamberg warnen vor "aggressiven" Drückerkolonnen: Vor allem in der Gartenstadt in Bamberg seien derzeit viele Drückerkolonnen unterwegs. Das Thema strapaziere die Stadtwerke derzeit stark, sagt Stadtwerke-Sprecher Jan Giersberg. "Das sind irgendwelche Leute, die von Haustür zu Haustür laufen und dort verschiedene Verträge, hier vor allem Telekommunikationsverträge, verkaufen wollen".
Weil in der Gartenstadt in Bamberg gerade das Glasfasernetz ausgebaut wird, seien die Haustür-Vertriebler*innen dort gerade massiv unterwegs. "Im Moment hat das eine neue Form, die wir so nicht kennen", sagt Giersberg. Um von dem Ausbau des Glasfasernetzes zu profitieren, suggeriere man den Anwohnern, man käme von den Stadtwerken.
"Massiver und aggressiver": Drückerkolonnen in Bamberg unterwegs
"Wir wissen nicht genau, was das für Verträge sind, die da abgeschlossen werden", erklärt Giersberg. Vermutlich gehe es meist um Telekommunikation und schnelles Internet. Seit Beginn des Monats klingele das Telefon der Stadtwerke pausenlos: "Die Menschen beschweren sich, was wir da für Leute von Haustür zu Haustür schicken - dabei sind wir das gar nicht. Im Wesentlichen ist das Vorgehen aktuell noch massiver und aggressiver, als wir es bisher kennen."
Meist sei das 14-tägige Widerrufsrecht bereits abgelaufen, wenn sich die Unternehmen wieder melden. "Und dann stehen die Leute bei uns vor der Tür und erklären, sie seien quasi genötigt worden, einen Vertrag zu unterschreiben. Da ist das Kind dann aber oft schon in den Brunnen gefallen." Giersberg wurde beispielsweise von einer Dame berichtet, die den Vertriebler abgewiesen hat.
"Fünf Minuten später stand der jedoch wieder vor der Tür und meinte, wenn die Frau nicht unterschreiben würde, stünde er jeden Tag erneut auf der Matte, bis er ihre Unterschrift habe. Das nimmt Züge an, bei denen wir ganz klar sagen, dass die Bewohner sich an die Polizei wenden sollen", erklärt Giersberg.
Haustür-Verträge: So sollte man sich verhalten, wenn die Drückerkolonne kommt
Die wichtigste Regel laut Giersberg: "Auf keinen Fall etwas an der Haustür unterschreiben. Damit ist theoretisch schon alles getan." Man solle cool bleiben, die Vertriebler*innen abweisen und sich nicht von Versprechungen blenden oder unter Druck setzen lassen. "Sollte man doch etwas unterschrieben haben, gilt es, den Vertrag in Ruhe zu prüfen und möglichst schnell zu widerrufen oder wieder zu kündigen."
Man habe jedoch erstmal die "Schererei". Außerdem könne man sich in solchen Angelegenheiten an den Verbraucherschutz wenden. "Wenn diese Menschen aber partout nicht gehen und den Fuß schon in der Tür haben, würde ich auch eiskalt die Polizei rufen", sagt der Pressesprecher.