In der Bamberger Innenstadt verkaufen Rewe und Budni am Wochenende ab 18 Uhr keine gekühlten alkoholischen Getränke mehr. Die Drogerie-Marktleitung erklärt, warum Budni dem Aufruf des Oberbürgermeisters gefolgt ist.
- Bamberg: Rewe und Budni gehen "freiwillige Selbstverpflichtung" ein
- Kein kaltes Bier nach 18 Uhr: Aufruf von Oberbürgermeister Starke (SPD)
- Zusätzlich zu To-go-Verkaufsverbot: Maßnahme soll Alkoholkonsum in Innenstadt entgegenwirken
- Einschränkung gilt Freitag und Samstag: Wirkt sie? - Marktleitung äußert sich
Die Rewe-Filiale und die Filiale des Drogeriemarkts Budni in der Langen Straße verkaufen an den Wochenenden keine gekühlten alkoholischen Getränke mehr nach 18 Uhr. Damit folgen sie dem Aufruf von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD), der damit Konflikte zwischen Anwohnerschaft und Feiernden sowie Party-Exzesse auf der Unteren Brücke eindämmen möchte.
Bamberg: Kein kaltes Bier nach 18 Uhr - Rewe und Budni folgen OB-Aufruf
Starke hatte sich am 23. Juli 2021 mit einem Schreiben an die Märkte in der Innenstadt gewandt und appelliert, ab 18 Uhr freiwillig keine gekühlten alkoholischen Getränke in der Bamberger Innenstadt zu verkaufen. Damit solle "dem nächtlichen Alkoholkonsum im öffentlichen Raum entgegengewirkt werden". Besonders im Fokus steht die Untere Brücke, die in der Pandemie zu Bambergs zentralem Feierort für junge Menschen geworden ist - auch weil Bars und Kneipen nur mit Einschränkungen geöffnet sind. Hier kommt es immer wieder zu wilden Partys - die häufig mit Gewalt, Müll und Lärm einhergehen.
„Diese freiwillige Selbstverpflichtung kann dazu beitragen, das Leben in der Stadtgesellschaft friedlicher zu machen. Wir beobachten, dass zahlreiche Konsumenten in Supermärkten gekühlte alkoholische Getränke erwerben, die dann in den Abend- und Nachtstunden im öffentlichen Raum konsumiert werden“, hatte Starke im Juli erklärt. In Bamberg gilt bereits seit Anfang Juni ein Alkoholverbot für To-go-Getränke nach 22 Uhr. Weiterhin sei aber zu beobachten, "dass Menschen Getränke von zu Hause oder aus Supermärkten im Innenstadtbereich mitbringen", so die Verwaltung einige Wochen später.
"In erster Linie haben wir uns mit dem Rewe-Markt zusammengeschlossen, nachdem wir die Mail bekommen haben", erklärt die Budni-Marktleitung auf Anfrage gegenüber inFranken.de. Die Stadt hätte das Problem "nicht alleine in den Griff bekommen und wir müssen da einfach zusammenhalten". Deshalb bekäme man in den Märkten an Freitagen und Samstagen nach 18 Uhr kein gekühltes Bier mehr. Die Selbstverpflichtung sei man auch deshalb eingegangen, um dabei zu unterstützen, gegen "das Brückenproblem" vorzugehen. Insbesondere Hinterlassenschaften der Brücken-Partys wie "Müll und Gerüche am Sonntagfrüh" sind aus Sicht der Marktleitung "nicht so schön".
"Wo sollen sie denn hin?": Marktbetreiber zeigen Verständnis für junge Leute
Allerdings habe auch "niemand etwas dagegen", dass sich junge Menschen zum Feiern treffen. Jetzt in der Pandemie sei es schwierig geworden, einen Ort dafür zu finden. "Wo sollen sie denn hin, wenn keine Diskotheken oder Bars offen sind?" In Bamberg gilt - wie in ganz Bayern - eine im Bundesvergleich besonders strenge Regelung bezüglich der Corona-Öffnungszeiten der Gastronomie. Gast- und Schankwirtschaften haben eine Sperrstunde und müssen bereits um 1 Uhr schließen.
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Wer glaubt, dass dies das Problem löst, der meint auch, dass Zitronenfalter in der Limonadenindustrie hilfreich sein können.
Warum setzt man nicht das seit Jahrzehnten gültige Stadtrecht durch? Ach, darf der eine oder andere Amigo kein Bier mehr auf die Straße verkaufen? Na, das wollen wir ja nicht. Freunde muss man sich ja erhalten.
Wie einer der eher kurz amtierenden Bayerischen Ministerpräsidenten sprach: "Saludos, amigos!"
... "wo sollen wir denn hin..."

da wüsste ich schon das eine oder andere kuschlige Plätzchen in einem Industriegebiet
und da würde sicher auch einer vom LKW Alkohol und was die noch so zum "Feiern" brauchen verkaufen. Und danach mit der Kehrmaschine über die versiegelte Fläche und der ganze Dreck ist weg.
Es ist schon faszinierend, was sich die Bamberger Politik alles einfallen lässt, nur um selbst keine klare Stellung beziehen zu müssen. Am Schluss heißt es aus dem Rathaus und dem Stadtrat wieder einmal "wir haben alles versucht!" nur mit Konsequenz die bestehenden Gesetze ,zum Schutz der Menschen durchzusetzen,das nicht.
Ganz ehrlich, warum sollen die beiden Läden das ausführen, was die Stadt nicht hinbekommt. Dann wird das Bier eben außerhalb gekauft und mitgebracht. Ich glaube nicht, dass dadurch eine Flasche Bier weniger auf der Brücke zu finden ist.
Feiern - was gibt es denn zu feiern?
Es geht doch darum, sich regelmäßig abzufüllen. Das ist ein gesellschaftliches Problem. Wie die Alten, so die Jungen.
Bei Abhängigen helfen Apelle an die Vernunft nicht.
Da ist die Politik gefordert.