In Bamberg gilt fortan erneut ein Verbot von alkoholischen To-go-Getränken. Darauf haben sich Vertreter von Stadt, Polizei und Gastronomie verständigt. Der Ältestenrat hat der Vereinbarung inzwischen zugestimmt.
Neues Maßnahmenpaket für Bamberg beschlossen: Nachdem Feiernde und alkoholisierte Menschen in der Bamberger Innenstadt zuletzt wiederholt für Ärger gesorgt hatten, haben sich Vertreter von Stadt, Polizei und Gastronomie am Mittwoch (9. Juni 2021) zur Krisensitzung getroffen. Bei dem Treffen verständigten sich die verschiedenen Parteien auf ein zeitweise geltendes Alkoholverbot für To-go-Getränke, wie inFranken.de aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Der Ältestenrat der Stadt Bamberg hat der getroffenen Vereinbarung am Donnerstag (10. Juni) zugestimmt.
Wichtigstes Resultat: "Wir haben uns darauf verständigt, dass der To-go-Verkauf am Freitag und am Samstag um 22 Uhr endet", sagt Florian Müller, Inhaber der Gaststätte Ahörnla im Sand in der Oberen Sandstraße, inFranken.de. Das Alkohol-to-go-Verkaufsverbot sowie ein Alkoholkonsumverbot im Sandgebiet und im Innenstadtbereich gelten der Stadt zufolge zunächst an den beiden kommenden Wochenenden. Danach soll ein erneuter Erfahrungsaustausch erfolgen.
Nach Party-Exzessen in Bamberg: Stadt und Wirte einigen sich auf neues Verbot
Das Maßnahmenpaket war nach den jüngsten Party-Exzessen in der Bamberger Innenstadt auf den Weg gebracht worden. "Wir müssen an einem Strang ziehen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen", wird Oberbürgermeister Andreas Starke in einer Pressemitteilung der Stadt Bamberg vom Donnerstag zitiert. Bürgermeister Jonas Glüsenkamp dankte den mitwirkenden Gastronomen für ihre Kooperationsbereitschaft "trotz ihrer wirtschaftlich schwierigen Lage". Die Polizei hatte ursprünglich ein Alkohol-to-go-Verbot ab 20 Uhr empfohlen - als Kompromiss wurde nun 22 Uhr festgelegt.
Die beschlossenen Maßnahmen sehen im Einzelnen folgende Regelungen vor:
- Alkohol-to-go-Verkaufsverbot und Alkoholkonsumverbot ab 22 Uhr für Freitag und Samstag in einem definierten Bereich im Sand- und Inselgebiet
- Erweiterte Öffnungszeiten der öffentlichen Toilettenanlagen in der Innenstadt sowie die Möglichkeit für die Gastronomen, auch nach Ende der To-go-Gastronomie ihre Toiletten für Gäste zu öffnen
- Höhere Frequenz bei der Leerung der öffentlichen Abfalleimer am Wochenende und Aufstellen zusätzlicher großvolumiger Abfalleimer an bekannten Hotspots
Ahörnla-Wirt: "Keiner will eine Ballermann-Meile in Bamberg"
Ahörnla-Inhaber Florian Müller spricht von einem offenen Austausch zwischen Gastronomie, Polizei und Stadt. "Keiner will eine Ballermann-Meile in Bamberg", betont er. Der Wirt gibt indes zu bedenken, dass durch den Straßenverkauf von Getränken ein Stück weit die immensen Verdienstausfälle durch die Corona-Einbußen aufgefangen werden könnten. "Man darf nicht vergessen, wir haben jetzt eineinhalb Jahre zugehabt."
In Bezug auf die jüngsten Party-Exzesse in der Bamberger Innenstadt, die mehrfach für Zündstoff sorgten, hält der Gastronom fest: "Die Zustände, wie sie zuletzt waren, will auch in der Gastronomie keiner." So habe sein Ahörnla den To-go-Verkauf bereits vor der einberufenen Krisensitzung zeitlich auf 22 Uhr begrenzt.
In anderen Gaststätten seien dagegen auch danach noch alkoholische Getränke zum Mitnehmen verkauft worden. Müller geht nun aber davon aus, dass inzwischen ein gewisser Lerneffekt eingetreten ist.
Bevor jemand auf falsche Gedanken kommt, ich möchte mich auf jeden Fall von denen die Müll durch die Gegend schmeißen und unnötig lärmend durch die Straßen ziehen distanzieren.
Aber ich frage mich was die Stadt meint wo man sich in Zukunft treffen soll? In Bamberg gibt es immer mehr Junge Menschen bzw. Studenten. Wo sollen die sich denn in Zukunft Abends treffen? Daheim in der überteuerten 20qm-Einzimmer-Wohnung einsperren? Dass die Stadt Bamberg einen Bar bzw. Club Mangel hat, kann man nun mal nicht mehr leugnen. Es war schon vor Corona schwer Abends noch irgendwo einen Tisch zu finden, geschweige denn mal wo Tanzen zu gehen. Deshalb ist es teilweise für mich völlig verständlich dass man sich im Sommer dann auf der Straße mit seinen Freunden trifft. Dass dies natürlich hauptsächlich in der Sandstraße / untere Brücke passiert, ist der dortigen Dichte an Bars und des zentralen Standortes geschuldet.
Komm ich nirgendwo mehr rein, bleib ich halt vor der Bar / dem Club stehen.
Jedes weitere Verbot wird nur dafür sorgen dass sich das Geschehen woanders hin verlagert. Hat ja das Alkoholverbot auf der unteren Brücke schon gezeigt...
Sollen die jungen Leute feiern, sie haben nur eine Jugend, aber ihren Müll aufräumen oder mitnehmen muss drin sein! Ist das die selbe Jugend, die mehr Umwelt- und Klimaschutz einfordert?
Mal eine Frage am Rande: " traditionelles Stehbier"?

Bitte den Herrn Trum oder einen relevanten "Lokalhistoriker" um einen historischen Abriss dieser "Tradition".
Im Grunde hat die Gier der Wirte, die vor einigen Jahren angefangen haben, außer wie verrückt Haus zu verkaufen dazu geführt, dass die Sandstraße und die Brücken immer voller wurden.
Dass es sich um eine alte Tradition handelt ist schlicht ein großer Schmarrn!
Dass jetzt auf den Leuten rumgehackt wird, die auf der Brücke oder auf den Straßen stehen und trinken, ist von daher doppelt verlogen. Zum einen wurde es jahrelang geduldet , weil die Amigos der Stadtoberen haben gut verkauft. Zum anderen gibt man den Leuten keine andere Möglichkeit irgendwo in gesitteterem Rahmen zusammen zu kommen. Und letztlich erscheinen die sogenannten "Party-Exzesse", ich liebe die neue Boulevardrhetorik des FT, keinerlei Auswirkung auf das "Infektionsgeschehen" zu haben.
Also, wo ist das Problem?
BTW, ich bin kein Brücken- oder Straßentrinker, das ist schon a weng unter meinem Niveau.
Allerdings ist die aktuelle Verbotspolitik vollkommener Blödsinn und führt am Ende zu gar nichts.
Kann diese Spiel-und Spaßgesellschaft nicht einfach ihren Abfall und Dreck mitnehmen! Party und Saufen ohne Ende, fürs Aufräumen sind Andere zuständig. Ich war diesen Dienstag frühmorgens terminlich in der Nähe Geyerswörth unterwegs und war angesichts der Touristen, die bereits durch die Straßen gingen, peinlich berührt, was da so alles achtlos auf den Boden lag. Leider gehen selbstverständliche Werte wie Rücksichtnahme, Sauberkeit und Achtsamkeit immer weiter verloren, eine traurige Facette unserer Gesellschaft - nicht nur auf junge Leute beschränkt.
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