Um Party-Exzesse zu unterbinden, bittet Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke Supermärkte, zeitweilig keine gekühlten alkoholischen Getränke in der Innenstadt mehr zu verkaufen. Er regt hierbei eine "freiwillige Selbstverpflichtung" an.
- Nach Party-Exzessen in Bamberg: OB richtet Appell an Einzelhandel
- Supermärkte sollen ab 18 Uhr keine gekühlten alkoholischen Getränke in der Innenstadt verkaufen
- "Freiwillige Selbstverpflichtung" soll Zusammenleben friedlicher gestalten
- Vorschlag entstand laut Stadt nach Beratung mit Gastronomie und Polizei
In Bamberg sorgten Feiernde und alkoholisierte Menschen zuletzt immer wieder für Ärger. In der Innenstadt gilt deshalb seit Mitte Juni an den Wochenenden ein zeitweiliges Alkoholverbot für To-go-Getränke. Das Verbot wurde erst diese Woche bis 15. August verlängert. Der Verkauf und die Abgabe von alkoholischen Getränken bleibt damit von Freitag auf Samstag sowie Samstag auf Sonntag zwischen 22 und 6 Uhr untersagt. Doch damit nicht genug: Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) hat nun Einkaufsmärkte dazu aufgerufen, ab 18 Uhr keine gekühlten alkoholischen Getränke mehr in der Innenstadt zu verkaufen. Ihm schwebt hierbei eine "freiwillige Selbstverpflichtung" vor Augen.
Nach Beratung mit Polizei und Wirten: Bamberger OB bittet Handel um eingeschränkten Alkoholverkauf
Mit dem eingeschränkten Verkauf soll dem nächtlichen Alkoholkonsum im öffentlichen Raum entgegengewirkt werden, berichtet die Stadt Bamberg am Freitag (23. Juli 2021). OB Starke greife mit seinem Vorschlag eine Anregung aus der Beratung mit der Polizei und den Gastronomen auf, heißt es.
"Diese freiwillige Selbstverpflichtung kann dazu beitragen, das Leben in der Stadtgesellschaft friedlicher zu machen", erklärt Starke. "Wir beobachten, dass zahlreiche Konsumenten in Supermärkten gekühlte alkoholische Getränke erwerben, die dann in den Abend- und Nachtstunden im öffentlichen Raum konsumiert werden."
Im jüngsten Gespräch der Stadtspitze mit Gastronomen, Polizei und Bürgervereinen sei erneut betont worden, dass seitens der Gastronomie die aktuellen Regelungen, insbesondere das To-go-Verkaufsverbot ab 22 Uhr, vorbildlich eingehalten würden. Laut Stadt ist dennoch weiterhin zu beobachten, dass Menschen Getränke von zu Hause oder aus Supermärkten im Innenstadtbereich mitbringen.
"Lebensfreude der einen darf nicht zum Verlust von Lebensqualität bei anderen werden“
"Wir wollen weiterhin im Dialog mit allen beteiligten Akteuren spürbare Verbesserungen schaffen", betont der Oberbürgermeister. "Ich bedanke mich schon jetzt bei allen, die sich meinem Aufruf freiwillig anschließen, damit die Wohn- und Lebensqualität erhalten bleibt." Er habe zwar großes Verständnis dafür, dass die Menschen Treffpunkte und Begegnungen suchen und Räume dafür nutzen - "allerdings darf natürlich die Lebensfreude der einen nicht zum Verlust von Lebensqualität bei anderen werden", bekräftigt Starke.
Die Bamberger CSU-Fraktion fordert unterdessen Freischankflächen für die Untere Brücke. "Kann das wirklich die über der Regnitz ausufernden Partys eindämmen und vor allem die damit einhergehenden Begleiterscheinungen: Lärm, Müll und Gewalt?" FT-Redakteur Michael Memmel hat seine Zweifel. Wie sich der Hotspot seiner Meinung nach abkühlen lässt, erklärt er in seiner jüngsten Glosse. (ein Plus-Angebot von fraenkischertag.de)
Ich nehme als Innenstadtbewohner selbstverständlich wahr, dass sich die jungen und mittel alten Leute vermehrt alkoholische Getränke für ihre Brückenparty kaufen. Allerdings würde ein Verkaufsverbot m. M. nach nur bewirken, dass dann halt früher eingekauft wird. Eine Freischankfläche würde das Problem nur verlagern, denn die Jungen haben inzwischen gelernt, dass ein großer Rausch für wenig Geld zu haben ist. Andere haben begriffen, dass man in Bamberg die "Sau" rauslassen kann ohne dass es Konsequenzen hat, so kommen sie von Nah und Fern um sich an der Hilflosigkeit der Obrigkeit zu weiden. Wenn die Stadt nicht bald dafür sorgt, dass diesem Sauftourismus, mit verschärften Kontrollen von Ordnungsamt und Polizei Einhalt geboten wird, wird es eher schlimmer als besser.
Bankrotterklärung! pege71 hat völlig recht!
Jetzt braucht der OB auch noch die Wirtschaft, sprich den Einzelhandel um umzusetzen, was er und die Polizei nicht hin bekommt. Zuletzt liegt die Schuld dann am Einzelhandel, nicht am Versagen des OB und die mangelnden Umsetzung durch die Polizei.
Einfach mal Recht durchsetzen und 50 hohe Bußgelder verhängen. Das spricht sich rum und wirkt.
Was soll diese Anbiederung an diese Klientel. Er wird doch sowieso nicht mehr gewählt.
Felix Bamberg
Dann wird halt Glühwein und warmer Jagertee und Lumbumba verkauft und schon hält man sich an die Verordnung .Und an fetzen Rausch gibt,s noch dazu. Wenn ein Beamter denk. Gute Nacht!!!
Warum sollen keine kühlen Getränke bzw. Alkoholika ab 18.00 Uhr verkauft werden?
Es steht und fällt mit den Kontrollen. Wenn in der Stadt ein Alkoholkonsumverbot außerhalb der Freischankflächen besteht, dann muss das einfach auch mal durchgesetzt werden und nicht nur zugeschaut werden oder alles hell erleuchtet werden. Aber dafür fehlt ja angeblich das Personal.
Solche Regeln sind aber nur sinnvoll, wenn kontrolliert und auch wirklich bestraft wird. Und warum soll ein Supermarkt auf eine Einnahmequelle verzichten, nur weil die Stadt das Problem nicht in den Griff bekommt, bzw. nicht kontrolliert?
Aber Hauptsache vor dem Cafe Rondo kann der OB gemütlich in Massen von Menschen seinen Kaffee trinken.
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