Gute Nachrichten für Bamberg: Die Zahl der Güterzüge, die durch die Stadt rumpeln, scheint doch nicht so zu wachsen. Das wirkt sich auf den Lärmschutz aus.
Als die Debatte um den Bahnausbau begann, war die Rede von sechs Meter hohen "Monstermauern". Mittlerweile ist das Schreckgespenst vieler Bamberger doch deutlich geschrumpft - und es könnte sogar noch kleiner werden.
Grund sind die neuen Prognosezahlen für den Güterverkehr, wie sie aus dem Bundesverkehrswegeplan hervorgehen. Sie wurden am Mittwoch im Stadtrat vorgestellt und bestätigen einen Trend, der sich bereits abzeichnete. Die Annahme, dass die Zahl der Güterzüge am Knoten Bamberg auf über 600 anwachsen würde, ist überholt. Nach den neuesten Angaben wird der Zuwachs für das Jahr 2030 mit 240 Güterzügen deutlich kleiner ausfallen. Für die Stadtverwaltung ist das eine doppelt gute gute Nachricht. Wegen der geringeren Belastung und wegen der Hoffnung, dass die zuletzt in Aussicht gestellten Lärmwände von 3, bzw. 3,50 Metern Höhe auf 2,50 bzw. 3 Metern verkleinert werden können. Entschieden wird das freilich vom Eisenbahnbundesamt.
Einen Erfolg erzielte die Stadt mit der Forderung nach einer Gestaltung der Lärmwände. Dafür will die Bahn 2020 einen Wettbewerb ausschreiben, ein Novum, das Möglichkeiten aufzeigen soll, wie die üblichen Alu- oder Betonprofile durch Verblendung, Begrünung oder transparente Ausführung gewissermaßen welterbefähig gestaltet werden können.
Unklar ist freilich, was die Welterbelärmwände für zusätzliche Kosten aufwerfen und ob der versprochene Beitrag des Bundes dafür reicht. Welche Funktion der Stadtrat der neuen Zollnerunterführung und der Unterführung Moosstraße zugedacht hat, lesen Sie hier im Premiumteil von infranken.de.
Es ist kaum zu erwarten, daß die aktuelle Verkehrs- und Wirtschaftspolitik zu einem geringeren Anstieg des Güterverkehrs führen wird. Was also nicht auf die Schiene geht, wird auf der Straße rollen. Da sehe ich wenig Anlaß zum Jubeln.
Weniger starkes Wachstum der Zahl der Züge kann den Mittelungswert der Lärmbelastung senken, nicht jedoch die Stärke des Einzelereignisses. Weniger effektive Lärmschutzwände führen somit dazu, daß der jeweilige Zug deutlich lauter zu hören ist. Ist das wirklich positiv zu werten?
Wo aber bleibt der innovative Lärmschutz, der technisch ausgereift ist und nur dank formaljuristischer Haarspalterei nicht zum Zuge kommt: entsprechende Gestaltung des Gleisbetts, kombiniert mit gleisnahen, deutlich niedrigeren Lärmschutzwänden - und mittelfristig auch die erforderliche Sanierung und Erneuerung des rollenden Materials?
Wie stellt man sich denn wieder an. Wer braucht Unter- oder Überführungen, für Kraftfahrzeuge.Teilt Bamberg in Ost und West, Berlin lässt grüßen. Nehmt das gesparte Geld um 5m breite Radwege, je Richtung, durch den Michaelsberger und Hauptsmoor Wald zu bauen. Nicht das die dort noch lebenden Tier den ordentlichts fahrenden Radfahrern, -innen und div zu nahe kommen. Die Unter- und Überführungen in Hirschaid und Hallstadt sind doch völlig ausreichend. Sarkasmus ENDE