Bagger beherrschen die B 279

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Mainquerung bei Baunach. Foto: Schanz
Mainquerung bei Baunach. Foto: Schanz
 

Die Mainquerung bei Baunach erhält eine Deckschicht. Bei Reckendorf wird die Fahrbahn erneuert. Die B 4 wird zur Ausweichroute.

Pendler aus dem Norden werden auf der B 279 derzeit von zwei Ampeln ausgebremst. Bei Reckendorf dauert die Phase aktuell vier Minuten, bei Baunach zwei. Bagger bestimmen den Verkehr auf der hochfrequentierten Bundesstraße. Der weicht auf die B 4 bei Rattelsdorf aus - hier stehen dann im Herbst Bauarbeiten an.
"Die Bundesstraße 279 hat im nordbayerischen Raum eine wichtige überregionale Verkehrsbedeutung und verbindet die Stadt Bamberg über die Autobahn A 73 mit der Stadt Fulda in Hessen", berichtet das Staatliche Bauamt Bamberg. 13 000 Autofahrer passieren normalerweise täglich die Mainquerung bei Baunach. Eine Vollsperrung würde einen Verkehrskollaps bedeuten. Deshalb wurde vom Bauamt extra eine Behelfsumfahrung - eine Art Ersatzbrücke - errichtet. Nun sind die Arbeiten in eine neue Phase übergegangen: Die Deckschicht wird aufgebracht. "Zeitweise werden hierbei halbseitige Sperrungen notwendig", berichtet Ute Becker, Abteilungsleiterin am Staatlichen Bauamt. Dafür ist die Ampel aufgestellt.
Die Gesamtmaßnahme ist für Planer und Arbeiter ein echtes Mammutprojekt mit Kosten von rund 8,9 Millionen Euro. Immerhin müssen drei einzelne Brücken erneuert werden. "Die Bauwerke werden zeitlich nacheinander erneuert, die Bauarbeiten beginnen mit der Mainflutbrücke. Anschließend werden die Mainbrücke und abschließend die Baunachbrücke erneuert", erklärt Becker. Die Querungen wurden laut den Planern erstmalig 1932 errichtet und 1945 teilweise durch die Wehrmacht gesprengt. "1958 begann der Wiederaufbau, seit 1960 sind diese wieder unter Verkehr." Die statischen Nachrechnungen bestätigen laut Becker, "dass die bestehenden Bauwerke den heutigen Anforderungen an eine moderne und leistungsfähige Straßeninfrastruktur nicht entsprechen, Instandsetzungen jedoch aufgrund des Alters und der Schadensbilder nicht mehr wirtschaftlich sind und Ersatzneubauten erforderlich werden." Außerdem soll die Anbindungslücke für Radfahrer und Fußgänger geschlossen werden, die bisher ebenfalls die Bundesstraße nutzen mussten - was nicht selten zu gefährlichen Situationen geführt hat.
Die Erneuerung wird für die Planer noch komplizierter, weil alles mit dem Naturschutz abgestimmt werden muss: Die B 279 quert in diesem Bereich die Mainaue, einen sehr sensiblen Bereich mit entsprechenden Schutzgebieten und Hochwasserereignissen."Deshalb ist der bauliche Eingriff in dieses Naturschutzgebiet so gering wie
möglich zu halten", so das Staatliche Bauamt. Die Arbeiten - insgesamt wird die Zeit mit vier Jahren veranschlagt - werden sich laut Zeitplan bis Mitte 2019 hinziehen.
Weitaus schneller, kostengünstiger und unkomplizierter ist für die Planer die Baustelle zwischen Reckendorf und Landkreisgrenze: Bis 1. August soll die Fahrbahn laut Michael Raab, Bereichsleiter für die Landkreise Bamberg und Forchheim, auf einem rund zwei Kolometer langem Teilstück erneuert sein - die Ampel für die halbseitige Sperrung wieder verschwinden. Dann werden rund 9500 Fahrzeuge am Tag ohne Behinderung passieren können.
Dann erst machen sich die Koordinatoren an die Sanierung der B4 bei Rattelsdorf. Eine gleichzeitige Sperrung der Verkehrsadern B 279 und B 4 soll auf jeden Fall vermieden werden: Normalerweise befahren rund 4500 Fahrzeuge am Tag diese Strecke, wegen der Sperrungen auf der B 279 sind es derzeit weit mehr. Im Herbst soll die rund 1,2 Millionen Euro teure Fahrbahnsanierung mit Halb- und Vollsperrungen beginnen.