In Stegaurach versammelten sich Vertreter der Feuerwehren im Landkreis Bamberg, um Berichte über das vergangene Jahr zu hören und Neuwahlen durchzuführen.
Zum zweiten Mal lud Kreisbrandrat Thomas Renner zusammen mit dem Landratsamt und dem Kreisfeuerwehrverband zu einem großen gemeinsamen Versammlungsabend, wie die Kreisbrandinspektion Bamberg in einer Pressemitteilung schildert. Es galt die jährliche Kommandanten-Dienstversammlung und die Vollversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes abzuhalten. Durchaus vergleichbar mit den Veranstaltungen, die bei jeder Feuerwehr mit ihrer Einsatzabteilung und ihrem Feuerwehrverein abgehalten werden. Jedoch in diesem Fall auf der Ebene des Landkreises.
So waren von den 118 der 185 Landkreisfeuerwehren, die alle auch Mitglieder im Kreisfeuerwehrverband sind, 197 Vertreterinnen und Vertreter in der Aurachtalhalle in Stegaurach erschienen, um sich zu informieren, Berichte abzunehmen und auch Neuwahlen durchzuführen. Kreisbrandrat Thomas Renner begrüßte das große Auditorium, ergänzt durch 40 Ehrengästen aus Politik, Polizei, Vertretern der Hilfsorganisationen, Bürgermeistern und Mitgliedern der Ehrenkreisbrandinspektion. Allen voran den Dienstherren, Landrat Johann Kalb und der gastgebenden Feuerwehr Stegaurach mit ihrem Bürgermeister Thilo Wagner.
Das zurückliegende Jahr war ereignis- und einsatzreich, resümierte Renner. Gestiegene Einsatzzahlen im Landkreis, wie auch Sturm und Starkregen forderte die Feuerwehren und auch die Kreisbrandinspektion. Einmal musste sogar die sogenannte Kreiseinsatzzentrale im Strullendorfer Atemschutzzentrum in Betrieb genommen werden, um die Maßnahmen zu koordinieren. "Herausragend" blieb der überörtliche Einsatz des Hilfeleistungskontingentes Ölwehr von Stadt und Landkreis in Erinnerung.
Über hundert Einsatzkräfte mit 26 Fahrzeugen und Geräten waren dem Landkreis Günzburg zur Hilfe geeilt. In einem mehrtägigen Einsatz machte man dort, selbst koordiniert und geleitet über 100 Keller wieder Öl-frei, nachdem dort tagelang alles überflutet war. Besonders auch der Gefahrgut-Austritt in einem großen Betrieb im Landkreis, bei dem aufwändig mit Ganzkörper-Schutzanzügen die Gefahr beseitigt werden musste.
Kurz nach seinen Grußworten musste Landrat und somit oberster Feuerwehr-Chef, Johann Kalb, einen offiziellen Akt übernehmen. Diakon Georg Paszek aus Schlüsselfeld wurde zum Fachberater für PSNV-E ernannt. Dies bedeutet die psychosoziale Notfallversorgung der Einsatzkräfte nach belastenden Einsätzen. Mit dieser neuen Position will man die öffentliche Hand und die eigenen Betreuungsstrukturen der Feuerwehr besser vernetzen.
Es wurde nach Aussage der Kreisbrandinspektion viel geschafft im vergangenen Jahr. Vorbereitung auf zukünftige Ereignisse, Vorplanung von Situationen, die keiner gerne erleben will, jedoch jeder weiß, dass sie irgendwann kommen werden. Der Landkreis und die Kreisbrandinspektion seien gut vorbereitet. Dies wurde klar, als Kreisbrandinspektor Stefan Düthorn das neue Konzept für Flächenlagen vorstellte. In verschiedenen Eskalationsstufen wird geregelt, wie die Feuerwehren des Landkreises zusammenwirken müssen, um effektiv und schnell auch bei diesen Spezialereignissen handeln zu können.
Nicht nur deswegen erfolgte zum Abschluss des ersten Teils der Hinweis an die Bürgermeister, die Ertüchtigung der nun schon über 50 Jahre alten Sirenenanlagen in ihren Ortschaften voranzutreiben und digital zukunftsfähig zu machen. Nach kurzer Pause startete der verbandliche Teil der Veranstaltung. Der Kreisfeuerwehrverband, in seiner Eigenschaft als Dachorganisation der Feuerwehrvereine, wird ebenfalls durch den Kreisbrandrat als Vorsitzender geleitet.