Zwei Sammelfriedhöfe gibt es dort: zwei von 832 in 100 Ländern mit insgesamt 2,7 Millionen Gräbern deutscher Wehrmachtssoldaten. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge kümmert sich um die Anlagen und den Erhalt. "Mit der Anlage und Erhaltung der Friedhöfe bewahrt der Volksbund das Gedenken an die Kriegstoten", sagt Reiseleiter Robert Fischer, Geschäftsführer des Bezirksverbands Oberfranken. Diese Gräber seien "Denkorte, Erinnerungsorte, die sich wandeln in Orte der Mahnung".
  
  
  
  
  
    
    
     Auf keinen Fall dienten sie einer wie auch immer gearteten Form von "Heldenverehrung": "Es geht um eine Bewältigung der Geschehnisse", betont Fischer und verweist darauf, dass der Volksbund bis zum heutigen Tag Suchanfragen von Angehörigen Gefallener bekommt. Die Enkelgeneration sei es auch, die die mehrmals im Jahr angebotenen Reisen zu Kriegsgräberstätten annehme. "Unsere Fahrten sind oft schon früh ausgebucht", unterstreicht Robert Fischer das bleibende Interesse. 
 Johann Fleischmann hält nun mehr denn je die Erinnerung an seinen Onkel Richard wach. Er berichtete seiner Ehefrau Elisabeth, seinen beiden Töchtern, den drei Enkeln von seinen Erlebnissen in Belarus. Als Vorsitzender des Kameraden- und Soldatenvereins Amlingsstadt-Roßdorf hat der frühere Stabsunteroffizier der Bundeswehr obendrein einen willigen Zuhörerkreis.
 Es sind wohl in erster Linie Familiengeschichten, die berühren. So wie die des gebürtigen Seigendorfers Richard Fleischmann, der an der russischen Front bei Smolensk schwer verwundet und von Kameraden zum Hauptverbandsplatz Shelesinka gebracht wurde. Dort starb er.
Fünf weitere Angehörige der Familie Fleischmann kamen im Zweiten Weltkrieg ums Leben. "Ich möchte das Gedenken an sie alle wachhalten und mahnen, dass es nie wieder Krieg gibt!" sagt Johann Fleischmann nachdrücklich. Er macht sich ein Wort von Albert Schweitzer zu eigen: "Die Soldatengräber sind die großen Prediger des Friedens und ihre Bedeutung als solche wird immer zunehmen." 
Fakten aus Weißrussland   Menschenleben Die geschätzten deutschen Verluste im Zweiten Weltkrieg auf weißrussischem Gebiet betragen etwa 250  000 Tote. Nach den vorliegenden Unterlagen rechnet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit rund 40  000 in Kriegsgefangenschaft Verstorbenen. Die deutsche Besatzungsherrschaft 1941-44 führte zum Tod eines Viertels der Bevölkerung, darunter fast die gesamte jüdische Bevölkerung des Landes. Fast alle Städte des Landes waren völlig zerstört. 
Abkommen Das Kriegsgräberabkommen zwischen der Republik Belarus und Deutschland wurde am 28. Juni 1996 unterzeichnet, ist jedoch von belarussischer Seite noch nicht ratifiziert worden. Offizieller Ansprechpartner für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist das Verteidigungsministerium von Belarus. Der Volksbund sorgt auch für Soldatengräber in Belarus aus dem Ersten Weltkrieg. 
Jubiläum Nächstes Jahr besteht der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 100 Jahre.   Kontakt Weitere Infos unter www.volksbund.de und in der Geschäftsstelle des Bezirksverbands Oberfranken des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Maximilianstraße 6, 95444 Bayreuth, Telefon 0921/98565.