Alles für den Liebsten: Mit Flashmob zum "Ja"

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Sebastian Kleinhenz tanzt auch noch selbst mit. Fotos: RiegerPress
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Mit einer ungewöhnlichen Aktion machte Sebastian Kleinhenz im Hallstadter Einkaufszentrum Market einen Heiratsantrag.

Es ist Samstagnachmittag, kurz vor 16 Uhr. Im Einkaufszentrum Market geht alles seinen gewohnten Gang. In den Geschäften wird gestöbert und gekauft, im Foyer umher flaniert und im Eiscafé erfreuen sich bei sommerlichen Temperaturen viele Gäste an einem kühlen Eis. Da ertönt urplötzlich laute Musik und knapp 30 Tänzerinnen kommen aus allen Richtungen angerannt und tanzen flott umher. Ach ja, mal wieder so ein Flashmob, denken sicherlich viele.

Irgendwie sollten sie Recht behalten, aber irgendwie auch nicht. Denn bei diesem Flashmob - den man übrigens am ehesten im Deutschen als "aufgewiegelte Volksmenge" übersetzen könnte - geht es nicht darum, auf einen Missstand aufmerksam zu machen oder eine bestimmte Sache anzuprangern, vielmehr sollte er zwei Liebende zusammenführen. Denn im Anschluss an den Tanz überrascht Sebastian Kleinhenz seinen Partner und macht ihm in aller Öffentlichkeit und auf Knien einen Heiratsantrag.

"Natürlich haben wir in letzter Zeit immer öfter von Heiraten gesprochen und ich wollte schon, dass mein Freund den Antrag macht. Allerdings nicht in der Öffentlichkeit! Ich dachte da mehr an Urlaub und unter vier Augen", gesteht ein emotional tiefbewegter Andreas Haas. Natürlich hat er dennoch "ja" gesagt und sich über die Aktion gefreut. Obgleich er, wie er betont, schon ein wenig Lunte gerochen hatte.

"Gleich als ich heute Morgen aufstand, wusste ich, dass etwas im Busch ist. Zumal mein Freund sich die letzte Zeit über sehr komisch verhalten hatte und öfters plötzlich Besorgungen erledigen musste", so Haas weiter. Daher hätte er im Vorfeld schon geahnt, dass bald ein Heiratsantrag kommen sollte. Nur das Wie und Wann, war ihm nie klar gewesen. Auch selbst am Samstag hat er anfangs noch nichts "gespannt".


Die Frage war "wie"

"Mein Freund sagte mir wir würden einkaufen gehen. Nur als ich dann im Einkaufscenter meine Eltern und viele Bekannte und Freunde sah, wusste ich hier würde es heute passieren. Blieb nur die Frage wie", freut sich der 32-Jährige.

Erleichtert und glücklich zeigt sich auch der Organisator der Aktion Sebastian Kleinhenz, der zusammen mit vielen Freunden über Wochen hinweg den Flashmob und den Heiratsantrag geplant hat. "Ich hatte schon ein wenig Angst, dass mein Freund nein sagen könnte. Umso glücklicher bin ich, dass alles geklappt hat und wir nun verlobt sind", schildert er. Den Weg in die Öffentlichkeit wählte er unter anderem deswegen, weil Homosexualität in Bamberg noch immer bei vielen ein Tabuthema sei.

Das schwierigste an der Aktion jedoch war laut Kleinhenz sie über Wochen hinweg geheim zu halten, was am Ende ganz gut gelungen sei. Den Tanz übrigens hat eine Freundin mit den Tänzerinnen eigens für den Antrag choreografiert und eingeübt.

Knapp 30 Minuten später, in denen viel Freudentränen fließen und ganz viele Hände gedrückt und Küsschen verteilt werden - an der Flashmob-Aktion beteiligten sich rund 100 Tänzer und Zuschauer - kehrt wieder Einkaufsalltag im Market ein. Die frisch Verlobten und ihre Gesellschaft zieht weiter in Richtung Parkplatz und feiert dort noch mit einem Gläschen Sekt. Aber sie werden sich bald wiedertreffen, denn demnächst soll ja schließlich die Hochzeit in Bamberg stattfinden.