Die Gruppe "Compagnia di Brasso" und der Chor "Chorisma" begeisterten die Zuhörer im Kursaal mit ihren Leistungen und der Vielfalt des Repertoires..
Ein Konzert der ganz besonderen Art gab es in Bad Bocklet zu hören. Die Musiker des Blechbläserensembles "Compagnia di Brasso" versetzten die Zuhörer mit nur selten zu hörender Renaissancemusik in eine andere Zeit. Doch auch traditionell böhmisch-mährische Blasmusik wurde gespielt. Der Chor "Chorisma" wusste außerdem mit moderner Popmusik zu gefallen, so dass für jeden etwas dabei war.
Den Beginn machte die "Compagnia di Brasso", die gleich zu
Beginn mit ihren majestätischen, jubilierenden Tönen in die Vollen ging. Mit Musik aus der Feder des Renaissance-Komponisten Tielman Susato wussten die Musiker, dem Publikum zu gefallen. Dabei merkte man den Diplommusikern und Musikstudenten die Leidenschaft an, mit der sie die Stücke gekonnt interpretierten.
Große Klangvielfalt
Fünf Tänze, die sich unmittelbar anschlossen, zeugten vom großen Können
der Combo. So war unter anderem ein reizvolles Zwiegespräch zwischen Trompeten und Posaunen zu hören, die sich musikalisch verbanden und wieder trennten. Typisch für diese Art der Musik war die große Klangvielfalt, die sehr reizvoll war und bei der es die Musiker verstanden, die ganze Wucht des Stücks zu entfesseln. Die kleinen musikalischen Verzierungen bildete einen zusätzlichen Reiz für die Ohren der Zuhörer.
Dabei war es erfreulich, dass die
Musiker in ihrem Spiel auch auf kleine Details achteten, welche sie souverän meisterten. Wuchtige Weisen wechselten sich mit eher nachdenklichen, ja fast traurigen Melodien ab, die das Herz der Zuhörer anrührten. Dabei verstand es die "Compagnia di Brasso", diese sehr gefühlvoll zu interpretieren.
Reizvolles Wechselspiel
Unverzichtbar in der Renaissance-Musik ist natürlich die Pauke, die beim "Konzert für Pauke
und Orchester" ihren Auftritt hatte. Leise Töne wechselten mit majestätischen und pompösen Weisen ab und entfalteten ein reizvolles Wechselspiel. Dabei war vor allem der präzise Einsatz der Musiker zu loben. Gleiches galt für die sichtliche Freude, mit der sie das Werk interpretierten.
"Chorisma", der Chor aus Hausen unter der Leitung von Antje Kopp, wusste mit "Gabriellas Song" zu gefallen, den sie auf Schwedisch vortrugen.
Dieses Lied lud zum Träumen ein und wurde von den Mädels mit viel Verve vorgetragen. Bei "Phänomen" von Helen Fischer war auch die Dirigentin mit vollem Einsatz dabei, die "Chorismas" interpretierten dieses Stück sehr einfühlsam und ernteten für ihre Darbietung viel Applaus.
Im wahrsten Sinne des Wortes ging beim "Postgalopp" die Post ab.
Mit dieser Weise wusste die "Compagnia di Brasso" zu gefallen, gleichzeitig bewiesen die Musiker damit den großen Umfang ihre Repertoires. Mit der Polka "Daheim in Böhmen" kamen dann auch die Freunde traditioneller mährisch-böhmischer Blasmusik voll auf ihre Kosten.
Moderne Balladen wurden dann nach der Pause von "Chorisma" gekonnt in Szene gesetzt. Songs wie "Viva la vida" und "Nothing else matters" sehr wurden gefühlvoll interpretiert.
Mit dem zeitgenössischen "Three Brass Cats" aus der Feder von Chris Hazell gingen die Interpreten zum "zoologischen Teil" des Abends über. "Wir spielen jetzt Musik über Katzen, aber bestimmt keine Katzenmusik", meinte Rudi Bock, der durch das Programm führte, mit einem Schmunzeln.
Mit "People help the people" und "Born this way" hatten die "Chorismas" einen letzten Auftritt, als Zugabe spielte die "Compagnia di Brasso" das gefühlvolle "Leningrad" von Billy Joel.
Der große Applaus am Ende des Konzerts zeigte, dass es den Zuhörern sehr gut gefallen hatte. Es war eine Reise durch die verschiedendten Zeiten und die verschiedensten Stilrichtungen, die gerade durch die große Abwechslung zu gefallen wusste. Dass sowohl Sänger als auch Musiker mit vollem Einsatz dabei waren, machte das Konzert zu einem ganz besonderen Erlebnis.