Winterdreck im Bad Kissinger Freibad ist weg

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Mit dem Hochdruckreiniger gegen den Winterdreck: Markus Bock sorgt für Sauberkeit. Foto: Edgar Bartl
Mit dem Hochdruckreiniger gegen den Winterdreck: Markus Bock sorgt für Sauberkeit.  Foto: Edgar Bartl
Chlor in Flaschen wurde angeliefert.
Chlor in Flaschen wurde angeliefert.
 
Roland Bühner zeigt schadhafte Stellen im Nichtschwimmerbereich.
Roland Bühner zeigt schadhafte Stellen im Nichtschwimmerbereich.
 
Bernd Riep bringt Umkleidekabinen an ihren Platz.
Bernd Riep bringt Umkleidekabinen an ihren Platz.
 

Die Gäste können kommen, das Bad Kissinger Terrassenfreibad präsentiert sich wieder in einem sehr guten Zustand. Vor 25 Jahren wurde die Anlage umfassend renoviert, die nächste "Kur" beginnt im Herbst diesen Jahres.

Bernd Riep schleppt mobile Umkleidekabinen über die Wege, Markus Bock "kärchert", zwei Fliesenleger verfugen und Roland Bühner zieht Bilanz: Die Wiesen des Bad Kissinger Terrassenfreibads sind gemäht, die Gebäude auf Hochglanz gebracht und die Becken gefüllt. Das Wasser hat "echte und gemessene" 23 Grad.

Am Freitag, 10. Mai, beginnt die Sommersaison. Um 9 Uhr wird Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) den "Startschuss" geben. Am Sonntag, 1. September, schließt - frühestens - das Bad wieder. Da ist Stress fast vorprogrammiert: Die Sommerferien dauern bis einschließlich Mittwoch, 11. September. Da stellen sich zwei Fragen: Sind denn keine Eltern oder Lehrer im Stadtrat? Und: Wird die Stadt sich bei schönem Spätsommerwetter flexibel zeigen, wie das angedeutet worden ist?

Apropos Wetter: Es ist entscheidend für die Besucherzahlen und damit auch für die Höhe des Defizits. 2012 war, so Bühner, "eines der schwächeren Jahre" mit 74. 637 Besuchern. Alleine im August waren es 31.608. Bühner betet, "dass das nicht wieder passiert". Dabei scheint auch heuer der Auftakt wenig vielversprechend zu werden. Für kommenden Freitag werden Wolken und bescheidene 16 Grad erwartet, am Samstag soll es ein Grad wärmer werden bei leichten Regenschauern.


Großes Fest am 13. Juli

Das Wetter der vergangenen Monate hat auch den Frühjahrsputz erheblich erschwert. Durch den milden Winter sei es zu einem enormen Algenwachstum gekommen, sagt Bühner. Kalk- und Schmutzablagerungen seien so stark gewesen, "dass wir sie fast nicht wegbekommen haben". Zwei, drei Leute seien drei Wochen damit beschäftigt gewesen. Dann gab es Frost im April, die Arbeiten mussten eingestellt werden. Es folgen warme Tage, Schäden machten sich bemerkbar. So habe es Spannungsrisse in den Platten gegeben.

Jetzt aber ist die alte Dame Terrassenfreibad aufgehübscht worden und präsentiert sich in neuem Glanz. Die Herren-Duschen wurden erneuert, eine Enthärtungsanlage macht dort das Wasser weicher, damit nicht so viel Kalk ausfällt. Nach Angaben von Bühner wurden vier Frequenzumformer montiert zur leistungsabhängigen Steuerung der Umwälzpumpen. Das spart Energie. Chlorregelarmaturen wurden ausgetauscht. Gekostet hat das 48.000 Euro.


2013 ist Jubikläumsjahr

Alles glänzt, grünt und blüht: 2013 ist ein Jubiläum zu feiern. Vor 25 Jahren wurde das Bad runderneuert. Aus diesem Anlass findet am Samstag, 13. Juli, ein Schwimmbadfest unter dem Motto "Spiel und Spaß" statt. Die DLRG beteiligt sich mit Slow-Jump, die Wasserwacht mit einem Rutschenwettbewerb die TSV-Schwimmer suchen für ihren Marathon-Wettbewerb noch Aktive und Sponsoren. Teile des Erlöses gehen an Unicef. Infos bei Melanie Markert (Telefon: 0971/ 699 46 58 oder perE-Mail). "Nixe" bietet ein Schnuppertauchen für Erwachsene. Außerdem gibt es noch einen "Arschbomben-Contest".

Nach der Renovierung ist vor der Renovierung: Das Bad ist in die Jahre gekommen und ein Fall für eine "Reha". In den nächsten drei Jahren werden 2,14 Millionen Euro investiert. Zuschüsse gibt es dazu nicht. Zunächst wird der Nichtschwimmerbereich auf Vordermann gebracht. Der Frost hat die Fliesen angegriffen und den Beckenköpfen zugesetzt. Bis zum Beginn der Sommersaison 2014 - das ist ein ambitionierter Zeitplan - soll dieser Teil der Arbeiten abgeschlossen sein. Im Herbst nächsten Jahres sind dann Turm- und Sportbecken an der Reihe.

Die Eintrittspreise wurden nicht erhöht. Kinder bis sechs Jahre sind frei. Schüler zahlen 2,50 Euro, Erwachsene einen Euro mehr. Es gibt Jahreskarten und Ermäßigungen für Familien, Alleinerziehende und Behinderte.

Die Öffnungszeiten:
werktags von 9 bis 19 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen schon ab 8 Uhr.


Das Terrassenfreibad mit seiner Hanglage gilt als eines der schönsten Bäder weit und breit. Es wurde 1954 mit Unterstützung durch die US-Army gebaut und 1988 umfassend renoviert. Dazu gehören Sportbecken (50 mal 21,5 Meter), ein Sprungbecken mit Zehn-Meter-Turm, ein Aktionsbecken mit Wasserfall, Massagedüsen und Sprudler, ein Nichtschwimmerbereich mit 85-Meter-Rutsche, Jetstrom und Sitzinsel sowie Plansch- becken. Es gibt Bereiche für Senioren sowie für Mutter und Kind. Die Liegeflächen sind 8500 Quadratmeter groß.