Wildpark Klaushof: Waschbär-Gehege offiziell eingeweiht

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Foto: Thomas Mäuser
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Das neue Waschbär-Gehege im Wildpark Klaushof wurde am Donnerstag offiziell eingeweiht. Zwei junge Waschbären sollen sich in artgerechter Umgebung wohlfühlen.

Das ist das Problem mit den artgerechten Rückzugsräumen. Als am Donnerstag eine ganze Reihe von Ehrengästen zur Eröffnung des neuen Waschbären-Geheges gekommen waren, nahmen die beiden Tierchen das mit dem Rückzugsraum ernst und ließen sich nicht blicken. Dennoch waren sich alle Gäste einig, dass der Wildpark Klaushof um eine Attraktion reicher sei.

Eigentlich war es ein Glücksfall, dass im Dezember 2012 das bisherige Waschbär-Gehege
durch einen Dauerregen so beschädigt wurde, dass es nicht mehr reparabel war. So sieht es auch der Leiter des Wildparks, Axel Maunz. Denn auf diese Weise kam der Wildpark zu einem neuen Gehege, das den Waschbären optimale Lebensbedingungen bietet.

Laut Maunz ist der Waschbär ein Dämmerungs- und Nachttier, es lässt sich am Tag nur selten sehen. Deshalb braucht er ein Gehege, in dem er sich zurückziehen kann.

Dieses wurde im Sommer vergangenen Jahres geschaffen und mit einem Bach bestückt, "denn der Waschbär schätzt auch das fließende Wasser", weiß Maunz.

Ohne die Mithilfe vieler Freunde und Förderer wäre der Bau des neuen Geheges nicht möglich gewesen, betont der Widparkleiter. Unter anderem waren dies der Maschinenring, den Bund Naturschutz, der Förderverein und der Niedrigschwellige Hilfen e. V. Kidro.


Zwei Weibchen

Kurz vor Weihnachten war das neue Gehege fertig geworden. Am 22. Februar war es so weit. Zwei junge Waschbären aus der Tier-Auffangstation Pirmasens wurden in das Gehege entlassen. Es sind zwei Weibchen, wie Axel Maunz betont. "Der Vorteil: Es gibt keine Nachfahren, dafür wäre das Gelände zu klein, und andere Tierparks hätten kein Interesse an Waschbär-Nachwuchs. Auch in der Natur leben laut Maunz Waschbären in gleichgeschlechtlichem Verband zusammen.

Allerdings wäre nichts gelaufen, wenn der Stadtrat nicht 30.000 Euro zur Verfügung gestellt hätte. Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) begründete dies mit der hohen Attraktivität, die der Wildpark für Bad Kissingen habe. Besonders erfreut zeigt sich Blankenburg, dass die Universität Würzburg das Projekt begleitet.

Nun bittet Axel Maunz die Besucher des Wildparks umVerständnis, wenn sich die jungen Waschbären vorerst eher selten zeigen: "Sie müssen sich erst eingewöhnen." Später sollen sie aber in das Schaufütterungsprogramm aufgenommen werden.


Klaushof Der 30 Hektar große städtische Wildpark Klaushof ist ganzjährig geöffnet und beheimatet einheimische Wildtierarten und Haustierrassen. Philosophie des Wildparks ist es, den Tieren optimale Lebensbedingungen zu bieten. Deshalb werden die Gehege ständig verbessert und ausgebaut. Ziel ist es, inmitten naturnaher Strukturen Tier- und Naturbeobachtungen erlebbar zu machen. In den Laubmischwäldern des Parks finden kleine Besucher auch drei Spielplätze und den Streichelzoo.

Einwanderer Waschbären sind Einwanderer. Diese Tierart stammt eigentlich aus Nordamerika. Im 20. Jahrhundert wurden Waschbären in Deutschland nur in Pelztier-Farmen gehalten. Aus solchen Zuchtanstalten sind einzelne Tiere ausgebüxt, andere wurden ausgesetzt. Sie haben sich in Europa bestens zurechtgefunden und sind laut Wildparkleiter Axel Maunz inzwischen auch hier beheimatet. Bevorzugter Lebensraum der nachtaktiven Tiere sind gewässerreiche Misch- und Laubwälder. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit ist es den Waschbären aber auch gelungen, urbane Gegenden als Lebensraum zu nutzen.