Mittlerweile gehört es zur Tradition, dass in gewissen Abständen verdiente Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr einer Gemeinde eine staatliche Anerkennung erhalten. Deshalb hatte die Marktgemeinde Wildflecken zu einem Ehrenabend eingeladen, bei dem fünf Feuerwehrmänner ausgezeichnet werden sollten.
Die Ehrungen überreichte Landrat Thomas Bold im Namen des bayerischen Innenministers. Der Staat schätze das Ehrenamt auf dem Gebiet des Brandschutzes ganz besonders, da bei der Flächengröße des Landkreises Bad Kissingen ein hauptamtlicher Brandschutz unbezahlbar sei, sagte Bold. Schließlich stünden die ehrenamtlich Tätigen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung. Mit einem Lächeln berichtete der Landrat von der Rettung einiger "fliegender Holländer", die sich in hohen Bäumen verfangen hatten. Und ausgerechnet ein solcher "Notfall" sei wenige Monate vorher innerhalb einer Großübung simuliert worden, damals zur Verwunderung der Feuerwehrleute. Beim Ernstfall habe dann alles bestens funktioniert, sagte der Landrat.
Für 40-jährige Zugehörigkeit zur FFW Oberwildflecken wurde Rolf Runschke geehrt. Und warum ist er immer noch dabei? "Weil es schön ist, Helfer in allen Nöten sein zu können". Das Ehrenzeichen für 25 Jahre erhielt Robert Schäfer aus Wildflecken, der durch seinen Umzug nach Oberbach 14 Jahre nicht der Wildfleckener Wehr angehören konnte, nun aber wieder eifrig dabei sei. "Nach meiner Rückkehr nach Wildflecken bin ich gefragt worden, ob ich nicht wieder mitmachen würde. Da habe ich spontan zugesagt", sagte Schäfer. Aus Oberbach wurden für 25 Jahre Manfred Breitenbach, Egon Fuß und Joachim Kirchner geehrt. Beglückwünscht wurden die Geehrten vor allem von Kreisbrandrat Benno Metz, der einem jeden kompetentes Handeln bescheinigte und sich vor allem bei den Ehefrauen bedankte für deren Verständnis für manche schlaflose Nacht.
Wildfleckens Kommandant Georg Helfrich erklärte, dass es heutzutage schwieriger sei, aktiv der Feuerwehr zu dienen, weil viele junge Männer auswärts arbeiteten. Die Personaldecke werde dadurch immer dünner. Und: "Früher war es üblich, dass aus jedem Haus mindestens ein Mitglied der Familie der Feuerwehr angehören musste. Das hat sich vom Vater auf den Sohn übertragen. Leider ist das heute nicht mehr der Fall."