Michael Heyne ist der neue Schulleiter der Grund- und Mittelschule Bad Bocklet. Schüler und Lehrer bereiteten ihm einen herzlichen Empfang.
"Herzlich willkommen" - das Schild in der Aula der Grund- und Mittelschule in
Bad Bocklet verwies auf ein großes Ereignis, das an diesem Freitag gefeiert wurde. Nämlich die Amtseinführung des neuen Schulleiters Michael Heyne. Die alte Aula war gut gefüllt, neben Lehrern und Ehrengästen wollten sich auch die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit nicht neben lassen, ihren neuen Rektor in den heiligen Hallen der Schule willkommen heißen zu dürfen.
Dabei hatten sich die einzelnen Klassen kräftig ins Zeug gelegt und ein umfangreiches musikalisches Programm vorbereitet. So faszinierte Melissa Lebsack mit einem gekonnten Saxofonsolo. Die Kinder der Klassen 5 und 6 begrüßten mit ihrem "Akrostichon" den neuen Direktor in seinem Haus und hatten einiges an interessanten Details zusammengetragen. So dass er beispielsweise Italien als Ferienland sehr schätzt, Lehrer aus Leidenschaft ist und ihm die Offenheit im Umgang mit Menschen sehr wichtig ist. "Wir hoffen, Sie bleiben für immer" war der Wunsch der Klassen.
Die Amtseinführung wurde dann von Schulamtsdirektor Rupert Kestler vorgenommen: "Ich gratuliere Ihnen, Herr Heyne, von ganzem Herzen zur Ernennung als Schulleiter der Grundschule und Mittelschule Bad Bocklet." Er sprach von einer beeindruckenden Vita, die Michael Heyne aufweisen könne: "Er wird seine bemerkenswerten Qualitäten auch in der neuen Funktion entfalten, da bin ich sicher". Weiter erzählte Kestler, dass Heyne am Franz-Miltenberger-Gymnasium 1999 in Bad Brückenau sein Abitur abgelegt habe. An der Julius-Maximilians-Universität studierte er dann Lehramt an Hauptschulen mit den Fächern Biologie, Deutsch, Geschichte und Sport. Nach der 1. Lehramtsprüfung begann er 2005 an der Ascapha Grund- und Mittschule Mainaschaff. "Die Seminarzeit war sicherlich eine Herausforderung an dieser großen Schule", gab der Schulamtsdirektor zu bedenken. Bei seiner Staatsprüfung 2007 habe Heyne dann ein herausragendes Ergebnis abgeliefert, er kam unter die 10 besten Prozent seines Jahrgangs in Bayern.
Er wurde in der Georg-Keimel-Mittelschule Elsenfeld eingesetzt, wo er sogleich Klassenlehrer der M8 bis zur M10 wurde. 2008 war er schon als Multiplikator für die modulare Förderung Deutsch tätig, hielt Fortbildungen und unterstützte die Unterrichtsentwicklung. "Wegen dieser enormen Leistung verkürzte die Regierung seine Probezeit. Schon nach eineinhalb Jahren wurde er Anfang 2009 Beamter auf Lebenszeit", sagte Kestler. Zahlreiche Qualifikationen sammelte er hier, er engagierte sich als Lehrer über die Maßen hinaus und bildete sich stetig fort. 2012 wurde er dann Lehrer im M-Zug der Mittelschule in Hammelburg. "Außerdem stellte er nun sein hohes Fachwissen und die Praxiserfahrung als Zweitprüfer an der Uni Würzburg zur Verfügung (...) Zuletzt hatte er schon 90 Studenten geprüft", so der Schulamtsdirektor.
2014 machte er die Ausbildung für die Externe Evaluation. 2015 wurde er dann Konrektor an der Anton-Kliegl-Mittelschule in Bad Kissingen, wo er sein Organisationstalent zur Entfaltung brachte. "Und heute habe ich die Ernennungsurkunde zum Rektor (...) dabei", freute sich Rupert Kestler.
Schülersprecherin Melissa Lebsack wünschte dem neuen Direktor Michael Heyne alles Gute, auch im Namen der Schülerinnen und Schüler. "Menschlich und fachlich bist Du die geeignete Persönlichkeit, der hier gerade in der Zeit des Umbruchs sehr gut passt", lobte der Rektor der Sinnberg-Grundschule Bad Kissingen, Karl-Heinz Deublein, der in Vertretung des Personalrats sprach.
Bürgermeister Andreas Sandwall sagte, dass er bei Michael Heyne einen jugendlichen Elan festgestellt habe, der ihn sofort beeindruckte. "Die Grund- und Mittelschule Bad Bocklet kommt unter der Führung vom neuen Schulleiter den stetig wachsenden Anforderungen sicherlich bravourös nach. Wichtig ist dabei: Der Maßstab müssen die Schüler sein", betonte er. Dabei bleibe die große Aufgabe der Schule stets bestehen: die Schülerinnen und Schüler auf das Leben vorzubereiten. Und natürlich auch, Wissen zu vermitteln. "Für mich und damit für die gesamte Marktgemeinde und die Grund- und Mittelschule sind Sie wie ein Sechser im Lotto", befand Sandwall. Auch Pfarrer Michael Kubatko zeigte sich erfreut, dass man mit Michael Heyne einen jungen, netten und dynamischen Schulleiter habe.
Michael Heyne betonte, dass die Grund- und Mittelschule Bad Bocklet ein ganz besonderes Profil habe. So sei sie altersmäßig stark heterogen: die aktuell insgesamt 222 Schülerinnen und Schüler sind zwischen sechs und 16 Jahren alt. Die Schule bestehe zudem aus zwei getrennten Schularten mit zwei örtlich getrennten Schulhäusern. "Es ist eine Schule, die elementares Wissen im Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt, aber auch zum qualifizierenden Abschluss der Mittelschule führt", betonte Heyne. Dabei stellte er einige Leitgedanken vor, wie er persönlich die Führungsaufgabe als Schulleiter der Grund- und Mittelschule Bad Bocklet definiert und die Schule von heute interpretiert. So brauche man neue Konzepte, die immer wieder berücksichtigen müssten, dass sie ganz besonders den Schülerinnen und Schülern nützen.
Wichtig sei außerdem, dass der Schulleiter auf Augenhöhe kommunizieren muss, schließlich müssten die guten Konzepte mitgetragen werden. An den gemeinsamen Tisch müsste man so weit wie möglich auch die Eltern und alle in Schule eingebundene Personen bringen. Ein klares pädagogisches Konzept sei unumgänglich, unmissverständlich müssten Werte, Regeln und Normen vorgegeben werden, die auch konsequent eingefordert werden. Dabei sieht sich Heyne als Unterstützer seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in pädagogischen, fachlichen und erzieherischen Fragen. "Schule heute braucht aus meiner Sicht einen mutigen Schulleiter, der kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele entwickelt, kommuniziert und vor allem weiß, wie sie umzusetzen sind", sagte er.
"Lassen wir nun in den nächsten Monaten und Jahren Taten folgte", forderte Heyne. Konrektorin Elisabeth Henneberger sprach davon, dass Heyne bereits jetzt eine Atmosphäre des Vertrauens geschaffen habe. Dabei setze er auf Teamarbeit, was sehr wichtig sei.
Eine besondere Aktion zur Amtseinführung hatte sich Elternbeiratsvorsitzende Jessica Humbek ausgedacht: sie hatte für Michael Heyne eine Schultüte mitgebracht, die die Schülerinnen und Schüler mit allerhand Präsenten füllten und ihren neuen Rektor so willkommen hießen. Auch das Lehrerkollegium hatte sich einige ganz besondere Lieder für das neue Schuloberhaupt überlegt. Mit dem "Always look on the bright side of life", leiteten dann die Klassen 5 und 6 zum gemütlichen Teil über. Bei einem kleinen Stehimbiss konnte man sich ungezwungen austauschen.