Wenn eine große Firma brennt

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Alle vier Wehren in der Gemeinde Oerlenbach beteiligten sich an einer Großübung auf dem Areal der Firma MTZ. Foto: Stefan Geiger
Alle vier Wehren in der Gemeinde Oerlenbach beteiligten sich an einer Großübung auf dem Areal der Firma MTZ. Foto: Stefan Geiger
Momentaufnahme von der Feuerwehrübung. Foto: Stefan Geiger
Momentaufnahme von der Feuerwehrübung. Foto: Stefan Geiger
 
Momentaufnahme von der Feuerwehrübung. Foto: Stefan Geiger
Momentaufnahme von der Feuerwehrübung. Foto: Stefan Geiger
 
Momentaufnahme von der Feuerwehrübung. Foto: Stefan Geiger
Momentaufnahme von der Feuerwehrübung. Foto: Stefan Geiger
 
Einsatzleiter Michael Kuhn (Mitte) weist die einzelnen Hilfstrupps in ihre Aufgabe ein. Foto: StefanGeiger
Einsatzleiter Michael Kuhn (Mitte) weist die einzelnen Hilfstrupps in ihre Aufgabe ein. Foto: StefanGeiger
 

Die Feuerwehren aus Oerlenbach und seinen Ortsteilen bewährten sich beim Einsatz in der Firma Metall-Technik Zitzmann.

"Verpuffung in der Schweißhalle der Firma Metall-Technik Zitzmann MTZ in der Heide 1. Mehrere vermisste und verletzte Personen." Zu diesem Übungsszenario hatte die Integrierte Leitstelle Schweinfurt die vier Feuerwehren der Gemeinde gerufen, um rasche, fachgerechte und gründliche Hilfe zu leisten.
Obwohl üblicherweise im Oktober Großübungen laufen, waren die Wehren von der Alarmierung sichtlich überrascht.
"Wir hatten keinerlei Hinweise, dass heute Abend die Sirenen heulen. Doch viele unserer Aktiven eilten schnell herbei, um am Einsatzort die zugeteilte Aufgabe zu erfüllen", fasste Martin Wilm von der Feuerwehr Rottershausen zusammen.
Die Übung hatten Kreisbrandmeister Kreisbrandmeister Holger Ulrich (Maßbach) und der frühere Oerlenbacher Kommandant Reiner Kuhn in Absprache mit der Firmenleitung von MTZ abgesprochen. Dieser Betrieb hat sich vor ein paar Jahren im neuen Gewerbepark Oerlenbach/Poppenhausen an der Abfahrt von der A 71 angesiedelt, um die beiden vorhergehenden Standorte in Gochsheim und Pfersdorf an verkehrsmäßig optimaler Stelle zu vereinen. Das Unternehmen zählt 100 Mitarbeiter, von denen die Hälfte meist auf Montage ist.


Nach zehn Minuten vor Ort

Bereits zehn Minuten nach der Alarmierung kamen die ersten Fahrzeuge mit Besatzung an. Kreisbrandmeister Ulrich übertrug die Einsatzleitung an Oerlenbachs Kommandant Michael Kuhn, der zusammen mit seinem Stellvertreter Sebastian Thein die Helfertrupps für die einzelnen Maßnahmen mit Außen- und Innenangriff, Personenrettung und Wasserversorgung einwies.
Für die Wehrmänner ging es darum, zum Unglücksherd in der Produktionshalle mit Atemschutz und Wasserversorgung vorzudringen. Starke Rauchbildung erschwerte die Aufgabe, vor allem die fünf vermissten Arbeitskräfte aufzuspüren und aus dem Gefahrenherd zu befreien. Parallel dazu gelang es, eine im Bürotrakt im Obergeschoss eingeschlossene Person per Rettungsschale sicher abzuseilen.


Vier Wehren mit 60 Leuten

An der Übung beteiligten sich 60 Feuerwehrleute aus Ebenhausen, Eltingshausen, Oerlenbach und Rottershausen. Aufmerksam beobachteten Bürgermeister Franz Kuhn, Kreisbrandinspektor Ronald Geis, KBM Holger Ulrich und Daniel Zitzmann von der Firma MTZ den Test. Erschwerend wirkte sich für die Anfahrt von Ebenhausen und Oerlenbach her die Sperrung der B19 aus, da der Umweg über Eltingshausen zu nehmen war.


Besondere Erschwernisse

In ihrem Resümee erteilten die Beobachter viel Lob. "Ganz neue Erfahrungen brachte das Schließsystem für die einzelnen Tore per Chip, der unter den einzelnen Angriffsgruppen weiter zu reichen war. Beim Vordringen in der großen Halle musste auf Maschinen und Materialien geachtet werden, um die Schlauchleitungen frei mitzuführen. Zu überwinden galt es die starke Rauchentwicklung, die im Laufe der Übung durch Absauger eingedämmt wurde. Zügig wurden die Vermissten aufgefunden, um sie möglichst rasch ins Freie zu bringen. Mit dem Ablauf bin ich sehr zufrieden", wertete KBM Ulrich das Ergebnis der Übung.
KBI Geis ergänzte, dass die Wasserversorgung bestens aufgebaut worden sei. "Nach Einsatz der Tanks der Fahrzeuge und Anschluss an den vorhandenen Hydranten wäre im Extremfall noch eine Leitung von der Zisterne beziehungsweise vom Regenrückhaltebecken her denkbar. Dank gilt der Firma Zitzmann, die ihr Ja zum Test und damit zur Möglichkeit, einen Einblick in ihre Produktionsstätte zu gewähren, gab. Diese Vorortkenntnisse sind im Ernstfall eminent wichtig", verdeutlichte der Kreisbrandinspektor.


Dienst am Menschen

Auch Bürgermeister Franz Kuhn lobte das besonnene Vorgehen: "Alle Gruppen erledigten ihre Aufträge zielstrebig und sorgfältig trotz Dunkelheit und neuem Terrain. Die vier Wehren erfüllten die zugeteilten Aufträge im Dienst für Menschen und für Hab und Gut. Jede Übung fördert Wissen und Können, um in der Not bestmöglichst zur Seite zu stehen."
Mit Bratwürsten und Getränken bedankte sich für die Firmenleitung Daniel Zitzmann. "Wir hoffen, dass wir vor einem Ernstfall verschont bleiben. Aber es ist gut zu wissen, dass Hilfe bereitsteht", versicherte er. Wie nah Übung und Ernstfall beieinander liegen, belegte, dass gerade nach Abschluss ein Notruf einging, um auf der A 71 nach einem Unfall technische Hilfe mit Ausleuchten der Unfallstelle zu leisten.