Wenige Einwände

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Wenn das Genehmigungsverfahren zügig läuft, werden bald - wie kürzlich in der Gemarkung Ramsthal - nordwestlich der Schwarzen Pfütze drei Windräder im Gemeindewald aufgestellt. Foto: Stefan Geiger/Archiv
Wenn das Genehmigungsverfahren zügig läuft, werden bald - wie kürzlich in der Gemarkung Ramsthal - nordwestlich der Schwarzen Pfütze drei Windräder im Gemeindewald aufgestellt.  Foto: Stefan Geiger/Archiv

Der Oerlenbacher Gemeinderat hat sich dafür entschieden, die Bauleitplanung für die Bereiche Eltingshausen und Rottershausen aufzuspalten, um die Realisierung zu beschleunigen.

Oerlenbachs Gemeinderat hat sich einstimmig entschieden: Die Bauleitplanung für die Windenergiezone KW 43 wird in zwei Abschnitten erfolgen, nachdem für die drei Anlagen auf Eltingshäuser Grund vor allem naturschutzrechtliche Fragen noch zu klären sind. Dagegen können die drei Windräder in der Gemarkung Rottershausen nordwestlich der Schwarzen Pfütze zügig weitergeplant und umgesetzt werden.


Bürgermeister Franz Kuhn (CSU) erläuterte die Ergebnisse der öffentlichen Auslegung zur 13. Änderung des Flächennutzungsplans (FNP). "Für den nördlichen Teil sieht es gut aus. Seitens der Behörden gibt es keine nennenswerten Widerstände. Nach Genehmigung der Anpassung kann zügig der Bebauungsplan folgen, damit der Bauträger, die Energieallianz Bayern, das Konzept realisieren kann", sagte Kuhn vor der Beratung der Stellungnahmen der Behörden und Nachbargemeinden. Am Verfahren beteiligten sich 48 Träger öffentlicher Belange. Der Großteil signalisierte Zustimmung. Von den Bürgern kamen während der öffentlichen Auslegung keine Bedenken.


Einwände aus Bad Kissingen

"Mit den Verantwortlichen vom Forst haben wir uns zu einer Ortseinsicht getroffen, um die Eingriffe für Wege und Standflächen möglichst gering zu halten", erklärte Kuhn. Die Stadt Bad Kissingen machte geltend, dass ihre Belange beeinträchtigt würden, da der Abstand zum Wohngebiet Reiterswiesen nur 1450 Meter und zum allein stehenden Schießhaus nur 280 Meter betrage. Die Verwaltung Oerlenbach wertet die Abstände allerdings so groß, dass die Immissionsschutzvorgaben - nötigenfalls über Abschaltzeiten - eingehalten werden. Schall und Schattenwurf würden einzeln untersucht. Wesentliche Eingrenzungen gebe es nicht.


Grabhügel im Windradschatten

Wasserwirtschaftsamt und Wasserrecht verwiesen auf die Lage von WK 43 im Schutzgebiet IV der Heilwasserquellen Bad Kissingen. "Diese Hinweise werden in der FNP-Änderung und später im Bebauungsplan aufgenommen. Die technischen Anforderungen zu Trafos, Hydrauliksystemen und Anlagenteilen mit flüssigen, wassergefährdeten Stoffen werden bei der Ausführung berücksichtigt", stellte der Bürgermeister klar. Das Landesamt für Denkmalpflege machte auf zwei Grabhügel in der Waldabteilung "Beilberg" aus vorgeschichtlicher Zeit aufmerksam. Diese Zeugnisse werden in Planung und Begleittext übernommen.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bat, möglichst Flächen mit geringer Bonität vorzusehen. Eine Rodungserlaubnis stellte die Behörde in Aussicht. Die betroffenen Gebiete sind Eigentum der Gemeinde. Das Vorbehaltsgebiet WK 43 entspreche gemäß Regionalplan der Zielsetzung, regenerative Energiegewinnung auszubauen.


Jäger befürchten Einbußen

Der Bayerische Bauernverband forderte dazu auf, den Verlust landwirtschaftlicher Flächen gering zu halten. Bund Naturschutz und Landesamt für Vogelschutz sahen im Nordteil keine Probleme. Dem Artenschutz werde Rechnung getragen. Die Jagdgenossenschaft Rottershausen lehnte die Planung ab, da sie das Vorhaben als wesentlichen Eingriff in ihr Jagdrevier wertet, dass auf Dauer niedrigere Jagderlöse zu erwarten seien und die Zone bei Neuverpachtung an Attraktivität verliere. Wertminderung und Entschädigung, so Kuhn, seien außerhalb der Bauleitplanung mit der Energieallianz Bayern zu klären.

Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, den FNP zur Genehmigung für den Nordkorridor beim Landratsamt Bad Kissingen einzureichen. Nach dem Ja wird der Bebauungsplan nochmals öffentlich ausgelegt.

Die Energieallianz Bayern hat, so Kuhn, einen Antrag auf vorzeitigen Baubeginn gestellt. Wie Tom Jenssen vom Unternehmen ergänzte, sei ein Ja in Aussicht gestellt. "Wir wollen auf jeden Fall diese drei Windräder bald bauen. Für den südlichen Part stehen noch Fachgespräche im kommenden Jahr aus. Dann sehen wir weiter."