Was wird aus der leeren Schule?

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Große, helle, leere Räume warten in der Ramsthaler Schule darauf, mit neuem Leben erfüllt zu werden. Ein Dutzend Künstler wollen das Gebäude zum Künstlerhaus umfunktionieren. Sie können sich dort eine Verbindung von Wein und Kunst vorstellen, aber gleichzeitig auch ein gastronomisches Angebot und Tagungsräume. Foto: Andreas Lomb
Große, helle, leere Räume warten in der Ramsthaler Schule darauf, mit neuem Leben erfüllt zu werden. Ein Dutzend Künstler wollen das Gebäude zum Künstlerhaus umfunktionieren. Sie können sich dort eine Verbindung von Wein und Kunst vorstellen, aber gleichzeitig auch ein gastronomisches Angebot und Tagungsräume. Foto: Andreas Lomb

Das Ramsthaler Schulgebäude wird vielleicht schon bald genutzt und zwar von Künstlern. Bei einem Treffen wurden deren Vorstellungen konkretisiert.

Seit Schuljahresbeginn steht die Grundschule in Ramsthal leer und die Gemeinde sucht nach neuen Nutzungsmöglichkeiten. Nach dem Erfolg der WengART im vergangenen Jahr besteht in Ramsthal reges Interesse, Künstlern eine Plattform zu bieten. Aus diesem Grund hat die Ramsthaler Kunstinitiative zu einem Künstlertreffen in das ehemalige Schulhaus geladen und rund ein Dutzend Künstler aus dem nördlichen Unterfranken waren der Einladung gefolgt, um Ideen für eine zukünftige Nutzung zu sammeln.

Eine der treibende Kräfte der Veranstaltung, Charlotte Wahler freut sich: "Wir hatten schon eine sehr positive Resonanz, als wir unsere Überlegungen per mail verbreitet hatten". Die Idee, die Schule in eine Künstlerhaus zu verwandeln war im Rahmen der Vorbereitung auf den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" entstanden . Mit dem Treffen wollte man nun in lockerer Atmosphäre die Vorstellungen konkretisieren.

Die Teilnehmer
waren beeindruckt von der Größe und der Helligkeit der Räume und beurteilten Lage und Umgebung positiv. Die Ramsthaler Künstlerin Thea Kessler, die in einem der Räume bereits seit Jahren ein Atelier betreibt, sprach von 80 Quadratmetern pro Klassenzimmer. Auch ein Nutzung als Tagungsraum oder für Kunstkurse oder Veranstaltungen der Volkshochschule wurde angedacht. Man könnte außerdem Tagungsräume einrichten. Bedarf hierfür sei in der Region vorhanden.

Charlotte Wahler zeigte sich begeistert von der Möglichkeit Wein und Kunst miteinander zu verbinden und auch ein entsprechendes gastronomisches Angebot zu bieten. Die Winzer hätten die Möglichkeit, sich im Foyer bei verschieden Veranstaltungen zu präsentieren. Die Präsentation des künstlerischen Schaffens und nicht alleine der Werke würde in Ramsthal eine Besonderheit für die ganze Region darstellen.

Seit einigen Jahren werden in Ramsthal Bildhauerkurse angeboten, die immer ausgebucht sind. Aquarellkurse in den Weinbergen könnte sich Petra Vorndran (Oberthulba) vorstellen. Kathrin Hubl (Oerlenbach) überlegt, einen Trommelkurs anzubieten. Arnold Stapf (Rottershausen) erwägt Kurse in Glaskunst. Eine Keramikwerkstatt brachte Charlotte Wahler als Idee ein. Unter den weiteren Ideen war auch ein Kunstflohmarkt.

Einig war man sich, die künstlerische und kulturelle Nutzung muss in ein entsprechendes Konzept gefasst werden. Auch eine Einbindung der Medien sei denkbar. Charlotte Wahler betonte, dass die kombinierte Nutzung auch für die touristische Entwicklung des Weindorfes wertvoll sei.

Überraschter Bürgermeister


Bürgermeister Franz Büttner (Freie Wähler) zeigte sich erfreut und überrascht über die konkreten Vorschläge. Die Gemeinde sei zwar in einer ordentlichen finanziellen Situation, könne sich aber keine Luftschlösser leisten. Es sei genau zu überlegen, welche zukünftige Nutzung sinnvoll und finanzierbar sei. Die Idee, das Haus für die Seniorenbetreuung zu nutzen, sei bereits verworfen worden. Er wird die Vorschläge dem Gemeinderat vorlegen, dessen Entscheidung er nicht vorgreifen könne.