Forstingenieur Jochen Manke informierte den Gemeinderat über den Baumbestand. Wichtig für mehr Wachstum im Wald ist auch das Totholz.
Zu einer Sitzung im Freien trafen sich die Gemeinderäte am Pilsterparkplatz in der Nähe von Mitgenfeld. Eine Begehung des Gemeindewaldes unter der Führung von Forstingenieur Jochen Manke und Forstingenieurin Birgit Badde von der Forstverwaltung Rupboden, die seit einiger Zeit für die Beförsterung des Gemeindewaldes zuständig ist, stand als einziger Punkt auf der Tagesordnung.
Zur Großgemeinde gehören auch 260 Hektar Gemeindewald, in dem ein jährlicher Holzeinschlag von etwa 1800 Festmetern vorgesehen ist. Bei der Durchforstung der Abteilung "Alter Schlag" fielen etwa 1000 Festmeter Nadelholzabschnitte und Nadelindustrieholz an. Es wird ein Erlös von etwa 55 000 Euro erwartet.
Von Bau- bis Industrieholz
Manke erläuterte die qualitativen Unterschiede der angefallenen Rundholzsortimente. Von hochwertigem Bauholz bis hin zu geringwertigem Industrieholz zur Herstellung von Kartonagen oder Hackschnitzeln war alles dabei. Im Bestand des Gemeindewalds sind auch einige qualitativ sehr hochwertige Eichen, teils in Furnierqualität. Allerdings benötigen diese noch mindestens 50 Jahre, um die gewünschte Dimension zu erreichen.
Ziel einer Durchforstung in einem Nadelholzbestand sei es immer, die Qualität und Stabilität zu erhöhen, so Manke. Dazu wählt der Förster etwa 100 Z-Bäume (Zukunftsbäume) je Hektar aus, also Bäume mit guter Vitalität, die besonders gefördert werden sollen. Deshalb werden Konkurrenten entnommen, um dem Baum mehr Licht und Wasser zukommen zu lassen. Auf diese Weise kann der Baum eine optimale Krone ausbilden und einen guten Zuwachs erreichen. Im Alter zwischen 100 und 140 Jahren können sie dann geerntet werden.
Manke wies auf den Zusammenhang zwischen Bodenqualität und Totholz hin. Da die Bodenschicht in der Abteilung Pilster V.1 nur etwa einen halben Meter dick sei, trockne diese relativ schnell aus. Deshalb müsse genügend Totholz am Boden liegen bleiben und verrotten, damit sich genügend Mineralboden bildet.
Im Bestand V1.1 soll eine Altdurchforstung durchgeführt werden. Nach dem Motto "Das Schlechte fällt zuerst" soll die Qualität verbessert werden. Der Gemeinderat stimmte dem Waldbetriebsplan zu.