Die B 286 wird in Oerlenbach auf 100 Metern um bis zu 30 Zentimeter tiefergelegt, um die Bahnunterführung für Laster sicherer zu machen. Die wichtige Verkehrsader ist deshalb ab Montag bis August für Fahrzeuge komplett gesperrt.
Autofahrer können ab Montag nicht mehr die Bundesstraße 286 durch Oerlenbach passieren. Die Straße wird im Bereich der Bahnunterführung am Ortsausgang bis Mitte August vier Monate komplett für den Verkehr gesperrt. 7000 Fahrzeuge, darunter 200 Laster, verkehren hier täglich. Die Bundesstraße ist ein wichtiger Zubringer von Bad Kissingen zur B 19 und zur A 71. Die Sperrung betrifft insbesondere Pendler in Richtung Schweinfurt.
Der Verkehr wird in den vier Monaten über Ebenhausen umgeleitet.
Der Grund für die Vollsperrung sind Straßenarbeiten. "Es geht um die Verkehrssicherheit", erklärt Robert Haupt, der zuständige Abteilungsleiter vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt. "In den letzten Jahren sind immer wieder Laster an der Brücke hängen geblieben." Die Durchfahrtshöhe unter der Brücke ist mit 3,60 Metern für den Schwerlastverkehr oft nicht ausreichend.
Sie soll in den kommenden Wochen auf 4,50 Meter erhöht werden. Um das zu erreichen, legt das Staatliche Bauamt die Straße tiefer.
Absenkung entschärfen Wie Haupt erläutert, wird die Bundesstraße auf einer Länge von 100 Metern um bis zu 30 Zentimeter abgesenkt. "Unter der Brücke haben wir einen Wannentiefpunkt", sagt der Ingenieur.
Das heißt: Die Brücke steht genau über einer Senke. Wer sie unterquert, fährt erst bergab. Unter der Brücke erreicht der Fahrer den Tiefpunkt, danach geht es wieder bergauf. Bisher war diese Wanne zu steil. Ein kurzes, aber hohes Fahrzeug kann den Tiefpunkt ausfahren und passt unter der Brücke durch. Ein langes und ebenso hohes Fahrzeug bleibt dagegen stecken, weil es durch die Anstiege vorne und hinten zu hoch steht.
"Das ist oft unterschätzt worden", sagt Haupt. Die Straße wird also nicht nur tiefer gelegt, sondern auch die Wanne abgeflacht und somit entschärft. 30 Zentimeter Absenkung reichen, um die Durchfahrtshöhe um fast einen Meter anzuheben.
Bahnverkehr nicht beeinträchtigt Damit die Straße unter der Brücke tiefer gelegt werden kann, werden die Arbeiter ein ein Meter starkes Stahlbetonfundament unter
der Brückenmauer einziehen. Eine schwierige Aufgabe, meint Haupt. "Das Mauerwerk ist sehr alt und rissig." Die Brückenkonstruktion dürfe nicht beschädigt werden, um die Gleise und den Bahnverkehr nicht zu gefährden. Die Züge sollen während der Bauarbeiten allerdings ohne Einschränkung fahren können.
Damit sich die Mauern nicht verschieben, werden die Wände mit Querstreben abgestützt.
Durch die Sicherungsmaßnahme wird allerdings die Fahrbahn so blockiert, dass die Vollsperrung notwendig wird. "Das ist leider technisch nicht anders machbar", bedauert der Ingenieur. Eine Straße komplett abzuriegeln sei immer das letzte Mittel. "Das geht nur, wenn wir keine andere Möglichkeit haben", sagt er.
Um die Stabilität der befahrenen Eisenbahnbrücke nicht zu gefährden, werden die Arbeiten im Fundament nicht am Stück, sondern in kleinen
Teilabschnitten erledigt. "Das ist der Grund, warum wir bis August brauchen", sagt Haupt.
Sperrung der B 286 Dauer Die Vollsperrung wird ab Montag, 13. April, ab 8 Uhr eingerichtet und soll voraussichtlich am 14. August enden. Für die Baumaßnahme sind 370 000 Euro Kosten veranschlagt.
Umleitung Der Verkehr wird über Ebenhausen umgelenkt. Er wird in Oerlenbach ab der Heglerstraße über die KG 3 und die KG 4 bis zur B 19 geführt.