Vier marode Brücken im Rosengarten und in Arnshausen machen derzeit der Stadt zu schaffen. Sanierungen sind dringend nötig.
Brücken geht es wie Autos, sie müssen in gewissen Abständen eine Hauptuntersuchung über sich ergehen lassen. Und dabei kann man auch durchfallen. "Erwischt" hat es nun die beiden Stege im Rosengarten und zwei Brücken über den Lollbach im Stadtteil Arnshausen. An allen vieren herrscht erheblicher Handlungsbedarf, wie der Leiter des Tiefbauamtes, Thomas Hornung, den Bauausschuss informierte.
"Sehr ausgeprägte Korrosion an den Stahlträgern hatten die Brückenprüfer den Stegen über Mühlbach und Marbach im Rosengarten bescheinigt. Die Stahlträger sind teils so porös, dass man durch kleine Löcher schauen kann. Hinzu kommt, dass der Bohlenbelag der Mühlbachbrücke ebenfalls beschädigt ist. Kurz: Es fehlt an Tragfähigkeit.
Für den Marbach-Steg bringen eigentlich schon Fußgänger zu viel Gewicht mit.
Auch die Arbeit der Kurgärtnerei wird behindert, da sie mit ihren Fahrzeugen nicht mehr über die Stege fahren dürfen.
Hornung empfahl, die beiden Stege - früher als geplant - schon im kommenden Jahr zu erneuern. Und zwar per Stahlbetonplatte mit asphaltierter Oberfläche. Die Geländer können wieder verwendet werden. Als Kostenvoranschlag nannte Hornung 45.000 Euro pro Brücke.
Diese Summe schien Bürgermeister Toni Schick (DBK) etwas hoch. Er schlug Fertigteilplatten und eine "funktionale Ausschreibung" beider Stege zusammen vor. Dann ließe sich die Bausumme vielleicht auf 30.000 Euro pro Steg begrenzen. Hornung mahnte jedoch, die Kosten für das Bauumfeld wie Widerlager, Gründung und Bachbett nicht zu vergessen.
Letztendlich sprach sich der Bauausschuss für eine Erneuerung der Stege anno 2013 aus und reichte einen Teil des Problems an den Finanzausschuss weiter.
Der muss nämlich vorzeitig Mittel bereitstellen.
Erhebliche Sorgen bereiten auch die beiden Lollbach-Brücken in der Fuhrmannstraße und im Brühl. Letztere ist so massiv geschädigt, dass sie bereits seit Mai dieses Jahres für den Verkehr gesperrt ist. Die Tragfähigkeit der Brücke in der Fuhrmannstraße ist begrenzt.
Das bedeutet, dass sich der landwirtschaftliche Verkehr durch Ortsstraßen bewegen muss, unter anderem an Schule und Kindergarten vorbei. "Es gab schon viele Beschwerden", sagte Hornung. Geschätzte Baukosten pro Steg: zwischen 140.000 und 150.000 Euro.
Der Leiter des Tiefbauamtes empfahl, die Brücke im Brühl ebenfalls schon 2013 neu zu bauen, 2014 den Steg in der Fuhrmannstraße. Auch hier ist der Finanzausschuss gefragt. Die vorzeitige Bereitstellung der Mittel soll in der nächsten Sitzung erfolgen. Zuvor hatte Bürgermeister Schick empfohlen, über ein standardisiertes Bauwerk zur Kostensenkung nachzudenken.