Immer mehr Menschen bieten ihre Unterstützung an, um den Menschen aus der Ukraine zu helfen. Initiativen gibt es in den Städten, aber nicht nur dort.
Wie schnell Hilfe möglich ist, wenn viele Menschen an einem Strang ziehen, zeigen die Beispiele aus der ganzen Region. In den Städten und Dörfern des Landkreises sind mittlerweile Kontaktstellen eingerichtet, in denen sich Menschen melden können, die ihre Hilfe anbieten.
Reinhold Heppt aus Münnerstadt gehört zu den Engagierten, die sich seit einer Woche intensiv mit dem Thema Hilfsgüter befassen und Transporte mit koordinieren. Wichtig sei jetzt, die Dinge an die polnische Grenze zu bringen, die auch wirklich gebraucht würden. Kleider zum Beispiel, würden vorerst nicht benötigt, ist sein Eindruck. Davon habe man in der vergangenen Woche schon mehr als genug erhalten.
Die Erfahrung aus dem ersten Hilfstransport am Wochenende sei jetzt hilfreich für weitere Transporte. Klasse statt Masse sei ihm wichtig bei den Hilfsgütern, sagt Heppt. Schon am kommenden Freitag wird er sich zusammen mit anderen Helfern der Gollmuthhausener Initiative wieder auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze machen, um einerseits Hilfsgüter dorthin zu bringen und auf dem Rückweg Flüchtenden ein Mitfahrangebot zu machen. Jetzt wisse man, wie es dort läuft. Heppt berichtet, dass sich der Kreis der Helfer ständig ausweitet. Auch aus Münnerstadt seien zwischenzeitlich viele zu dieser Gruppe gestoßen. Es gibt bereits einzelne Arbeitskreise zu den Bereichen Logistik, Wohnraum und ärztliche Kontakte.
Der Querbachshofer Christof Herbert ist seit Montag wieder auf dem Weg an die polnisch-ukrainische Grenze, dieses Mal nicht mehr in privater, sondern in einer gemeinsamen Aktion von Landkreis Rhön-Grabfeld und dem BRK-Kreisverband Rhön-Grabfeld. Drei Busse sind unterwegs, um geflüchtete Menschen von dort in den Landkreis Rhön-Grabfeld zu holen. Binnen kürzester Zeit war es möglich geworden, diese Anregung Herberts umzusetzen.
Notunterkunft bezugsfertig
In Münnerstadt steht ab sofort eine Notunterkunft zur Verfügung für Flüchtlinge, die vorübergehend noch keine Unterkunft gefunden haben. Der Stadt Münnerstadt sei es in Zusammenarbeit mit Vereinen und ehrenamtlichen Helfern am Wochenende gelungen, die Notunterkunft im ehemaligen BBZ einzurichten, bestätigt Bürgermeister Michael Kastl auf Nachfrage. Wenn Nachfrage da ist, seien die Räumlichkeiten binnen weniger Stunden nutzbar. Die von der Stadt eingerichtete Annahmestelle für Hilfsgüter werde ab sofort ehrenamtlich geführt, freut sich Bürgermeister Michael Kastl über das bürgerschaftliche Engagement.
Die Hilfsangebote für die Menschen in der Ukraine beziehungsweise für die Ankunft von Kriegsflüchtlingen beschäftigen auch die Verantwortlichen im Bad Kissinger Rathaus. Rathaussprecher Thomas Hack verweist darauf, dass die Stadt auf Erfahrungen von den Fluchtbewegungen vor sechs Jahren aufbauen kann. Grundsätzlich ist die Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten eine staatliche Aufgabe. Zuständig ist das Landratsamt.
"Wir haben Vorkehrungen getroffen, um uns eng mit dem Landratsamt abzustimmen und uns auf die Gegebenheiten einzustellen", betont er. In der Verwaltung wurde ein Ansprechpartner für das Thema benannt. Eine offizielle Hilfsangebots-Liste für Bad Kissingen existiere derzeit noch nicht.