Verwirrspiel um eine Leiche

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Die Leiche Albert (Manuel Ditzel) sitzt auf der Couch, während Willi (Harald Stelzner), Friedhelm (Michael Hergenröther) und Doris (Nicola Kretz) diskutieren. Fotos: Steffen Vetter
Die Leiche Albert (Manuel Ditzel) sitzt auf der Couch, während Willi (Harald Stelzner), Friedhelm (Michael Hergenröther) und Doris (Nicola Kretz) diskutieren.   Fotos: Steffen Vetter
Hermine (Susi Neumann) und ihr Bruder Hubbi (Tim Stelzner)
Hermine (Susi Neumann) und ihr Bruder Hubbi (Tim Stelzner)
 

Mir ist es am liebsten, wenn die Leute nach drei Stunden mit Bauchschmerzen vor lauter Lachen rausgehen", hatte Harald Stelzner, der Leiter der Züntersbacher Schauspieler, vor den Aufführungen des neuen Stückes seiner Gruppe den perfekten Theaterabend beschrieben.

"Kurzweilige Unterhaltung wolle er den Zuschauern bie ten - und das ist den Mitgliedern der Theatergruppe der Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Züntersbach sehr gut gelungen. Bei ihren insgesamt vier Aufführungen des Drei-Akters "Für die Familie kann man nichts" von Hans Schimmel brachten die zehn Laienspieler die zahlreichen Gäste im Züntersbacher Sportheim stets zum Lachen.
Der Ort des Geschehens, der auf der Bühne mit einem Wohnzimmer dargestellt wurde, war detailgetreu hergerichtet. Schon alleine beim Titel des Stücks erahnte man, dass etwas in der Familie Beierle nicht stimmt. Schnell wurde dabei klar, dass die Familie sehr ungewöhnlich ist. Dabei war Friedhelm Beierle das "weiße Schaf" der Familie, der endlich seine Traumfrau gefunden hatte. Die einzige Schwierigkeit war, dass sie seine Familie noch nicht kennengelernt hat.
Seine Brüder Willi und Hubbi sorgten immer für Chaos.
Willi war ein Computerhacker, der zwischendurch auch mal für Wirbel sorgte, weil er vom Computer der Bundesregierung aus Rücktrittserklärungen verschickte. Hubbi dagegen war ein nicht sehr begnadeter Erfinder mit einem Sprachfehler, der sich oftmals fatal auswirkte. Auch seine Schwester Hermine trug nicht gerade dazu bei, das Bild der heilen Familie aufrecht zu erhalten. Seit ihrem Indien- Urlaub stinkt sie dem Rest ihrer Familie ganz gewaltig. Sie scheute das Waschwasser - sowohl für ihre Kleidung als auch für sich selbst. Außerdem tat sie nichts, ohne vorher die Karten, die Sterne, den Kaffeesatz zu befragen.
Das Ganze eskalierte weiter, als Willi einen Job als Leichenwagenfahrer annahm und sein Fahrzeug durch eine Panne lahmgelegt wurde. Die Werkstatt weigerte sich, das Fahrzeug mit "Inhalt" zu reparieren. Kurzentschlossen wurde die Leiche in der gemeinsamen Wohnung zwischengelagert.
Da dies sein Bruder Friedhelm auf keinen Fall erfahren durfte, erweckte man die Leiche zum "Leben". Dabei stellte Willi seinen neuen Freund Albert (Leiche) vor, der auf der Couch saß. Vor lauter Schrecken schafften Schwester Hermine und Co. diese aus dem Haus und sorgten so für Verwirrung. Am Ende stellte sich heraus, dass Albert sich tot gestellt hatte, da er ein Krimineller war, der nach Polen "überführt" werden sollte. Und alles war wieder gut.