Verschmitzes in Mundart

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Wilhelm Wolpert Foto: Klaus Werner
Wilhelm Wolpert  Foto: Klaus Werner

Der Autor Wilhelm Wolpert unterhielt mit Geschichten, Witzen, Gedichten und Musikstücken im ostunterfränkischem Dialekt.

von unserem Mitarbeiter Klaus Werner

Bad Kissingen — Die fränkisch-verschmitzte Sichtweise von Wilhelm Wolpert auf die Welt amüsierte 150 Gäste im Kissinger katholischen Gemeindezentrum. Unter dem vielsagenden Programmtitel "Der fromme Franke und sei schlimmsta Sündn" unterhielt er mit Geschichten, Witzen, Gedichten und Musikstücken.
"Mir brauche e bissle Technik, mit so viel Leut´ ham mer net gerechnet" - so Wolpert zum schnellen
Aufbau des Mikrophons, damit jeder im Saal die Feinheiten des fränkischen Dialekts und die schelmischen Anekdoten seiner "Gschichtli, Liedli und Gedichtli" mitbekommt. Schon der Begrüßungsapplaus zeigte: Wilhelm Wolpert ist kein Unbekannter!
Der "Autor für ostunterfränkische Mundart" und Träger der Auszeichnung "Frankenwürfel" hatte den Abend in mehrere Abschnitte unterteilt. Anfangs blickte er dabei auf eine Zeit zurück, die noch nicht allzu lange her ist und die stark von einer religiös-pragmatischen Sichtweise geprägt war. Mal gab es ein kleines Tischgebetla für Eilige, mal wurde die Kirche als "Geschäftsstelle des lieben Gottes" benannt, mal war es eindeutig Zweideutiges, das mit herzlichem Lachen quittiert und das von Wolpert mit verschmitztem Lächeln und dem Satz "Des hobt ihr falsch verstanne" kommentiert wurde. Die unterfränkische Frömmigkeit wurde in Versen zum Rombesuch, zu den zehn Geboten oder zu den 14 Nothelfern ironisch aufgearbeitet.
Nicht weniger amüsant waren seine Erfahrungen mit "Fränkisch verheiert". Der Satz "Ich liebe Dich" - den man auf der ganzen Welt hört, nur nicht von einem männlichen Franken - entlockte Wolpert einige amüsante Anmerkungen, die - wenn man dem Gelächter der anwesenden Damen glauben schenkt - dem tatsächlichem Leben entsprechen. Mit einigen humorvollen Liedern, die an Wolperts Vergangenheit als Sänger, Komponist und Texter des "Hasenterzetts" (bis 1998 fester Bestandteil der Veitshöchheimer Faschingssitzung) erinnerten, wurde das Menü abgerundet.