Verein sucht Weg in die Zukunft

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Sorgen um den Fortbestand ihres Traditionsvereins TV Jahn Winkels machen sich Vizepräsident Peter Lanzendörfer (rechts) und Verwaltungsrat Holger Buczynski. Foto: Sigismund von Dobschütz
Sorgen um den Fortbestand ihres Traditionsvereins TV Jahn Winkels machen sich Vizepräsident Peter Lanzendörfer (rechts) und Verwaltungsrat Holger Buczynski. Foto: Sigismund von Dobschütz

Ein Informationsabend soll dem TV Jahn Winkels neuen Schub geben. Derzeit hat der Verein eine kommissarische Führung.

Wie geht es mit dem TV Jahn in Winkels weiter? Große Sorgen um den Fortbestand des 1908 gegründeten Traditionsverein mit seinen 380 Mitgliedern machen sich dessen Vizepräsident Peter Lanzendörfer und Holger Buczynski als beigeordneter Verwaltungsrat. Deshalb werden jetzt Mitglieder und alle, die es werden wollen, zu einem Informationsabend am 17. März eingeladen. "Wir wollen über die augenblickliche Situation unseres Vereins und mögliche Rechtsfolgen informieren."


Noch kein Vorsitzender gefunden

Seit acht Monaten wird der Sportverein nur noch kommissarisch von einem Restvorstand geführt. Nachdem Präsident Joachim Bünner und Vizepräsident Rainer Bocks auf der Generalversammlung im vergangenen Juni nicht für eine Wiederwahl kandidiert hatten, sich aber auch keine neuen Bewerber auf ihre Posten fanden, blieb die Verantwortung für den Verein allein an Vizepräsident Peter Lanzendörfer, Kassier Markus Otto und Schriftführerin Kerstin Hofmann hängen. Nach Vereinsrecht ist der TV Jahn Winkels nun gezwungen, bis zum 31. März, spätestens aber im April, in einer Mitgliederversammlung eine vollständige Vorstandsmannschaft zu wählen. Doch noch sind keine Bewerber in Sicht. "Gelingt dies nicht, droht unserem Verein im 109. Jahr seines Bestehens die Auflösung." Lanzendörfer und Buczynski mögen gar nicht daran denken. "Das darf doch nicht sein!" Beide vertrauen deshalb auf den Informationsabend, in dessen Verlauf sie nicht nur Anregungen und Verbesserungsvorschläge, sondern auch Meldungen bereitwilliger Bewerber für die Vorstandsämter erhoffen.


Man gehörte zusammen

Wehmütig erinnert sich Lanzendörfer an die große Zeit des Vereins, als knapp 500 Mitglieder nicht nur gemeinsam Sport gemacht haben, sondern anschließend noch gesellig zusammensaßen. Man gehörte im Verein zusammen, man half sich gegenseitig bei der Erledigung anfallender Aufgaben. "Heute kommen viele nur zu ihrer Sportstunde und glauben, mit der Zahlung ihres Jahresbeitrages das Nötige getan zu haben." So blieb seit Jahren die Arbeit an den wenigen Ehrenamtlichen des Vorstands hängen. Dies wollen Lanzendörfer und Buczynski jetzt ändern. "Es wäre doch viel besser für jeden, wenn Aufgaben und Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt würden", erklärt Buczynski. "Je nach Fachkenntnis und persönlichem Interesse könnte man die Vorstandsarbeit auf eine größere Zahl Vorstandsmitglieder als bisher verteilen." Wenn viele nur das machen, was ihnen auch Freude macht, ist es doch besser, als wenn nur wenige alles allein machen müssen, erläutert er diesen Gedanken. "Schließlich soll doch auch Vorstandsarbeit Spaß machen."
Doch auch eine andere Maßnahme soll dem Verein neuen Aufschwung geben: Zwar gibt es schon heute - neben dem Fußball als beliebteste und erfolgreichste Sportart im TV Jahn - ein vielfältiges Vereinsangebot vom Kinderturnen über Zumba bis zur Seniorengymnastik. Aber warum soll nicht auch etwas völlig Neues im Verein angeboten werden?
Buczynski: "Wir hoffen am Informationsabend auf konkrete Vorschläge. Wenn sich dafür Übungsleiter melden, machen wir alles - bis hin zum Handtuchweitwurf."