Uraltes Mauerwerk auf der Osterburg kam zum Vorschein

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Bei der Freilegung im Palas der Osterburg kam Originalmauerwerk aus der Zeit um 1160 bis 1170 zum Vorschein. Foto: Marion Eckert
Bei der Freilegung im Palas der Osterburg kam Originalmauerwerk aus der Zeit um 1160 bis 1170 zum Vorschein.  Foto: Marion Eckert
Die Freilegungsarbeiten im Bereich des Palas auf der Osterburg sind abgeschlossen. Marion Eckert
Die Freilegungsarbeiten im Bereich des Palas auf der Osterburg sind abgeschlossen. Marion Eckert
 
Um die Burganlage Osterburg besser pflegen zu können, wird das Gelände entsprechend geebnet. Marion Eckert
Um die Burganlage Osterburg besser pflegen zu können, wird das Gelände entsprechend geebnet. Marion Eckert
 

Nach einer längeren Pause wurde an der Ruine Osterburg oberhalb von Bischofsheim wieder gearbeitet.

Zwar konnte der Wunsch von Bruno Werner, dem Vorsitzenden der Freude der Osterburg, den Palas auszugraben und freizulegen, nicht realisiert werden, doch in Abstimmung mit Amt für Denkmalpflege wurden Freilegungen und damit einhergehende Verbesserungen für künftige Pflegemaßnahmen erzielt.
Der Bereich des Palas im Süden der Burganlage wurde zum Teil entschuttet. (Palas= repräsentativer Saalbau). Bislang gab es Löcher und Mauerreste sowie so viele Steine in dem Bereich, so das eine maschinelle Pflege kaum möglich war. Zudem gab es keine Absturzsicherung an der oberen Burgkante, was eine ständige Gefahr für die Besucher der Burgruine bedeutete. Hier wurde für Abhilfe gesorgt.
Wissenschaftlich beaufsichtigt und geleitet wurden die Arbeiten von Dr. Joachim Zeune. Der Burgenforscher hatte schon die Freilegung der Ruine betreut und ist den Freunden der Osterburg seit Beginn der Arbeiten eng verbunden. "Die Freilegung des Palas war ursprünglich nicht vorgesehen", erinnerte er an die ersten Freilegungsarbeiten. Dies habe zur Folge gehabt, dass die Größe des Palas als Baukörper nicht wahrgenommen werden konnte. Turm, Ringmauer und Zwinger seien gut zu sehen, doch die Bedeutung des Palas habe nicht vermittelt werden können.

Erste Anläufe des Vereins den Palas komplett frei zulegen scheiterten an den Auflagen des Denkmalamtes. 2015 hatte der Verein sich von diesen Wünschen verabschieden müssen. "Es wäre finanziell nicht leistbar gewesen, auf vier Meter Tiefe auszugraben", erklärte Bruno Werner.
Im Herbst vorigen Jahres wurde auf Betreiben der Freunde der Osterburg eine weiterer Anlauf unternommen, die Palasgrundmauer im Inneren der Kernburg auf dem Plateau freizulegen, um ein gefahrloses Begehen und ein wirtschaftliches Mähen der Flächen möglich zu machen. Im Abstimmung mit den zuständigen Behörden wurden die Arbeiten in den vergangenen Wochen getätigt.


Ein Eindruck ist da

Die Palasgrundmauer ist auf eine Höhe von zirka 60 Zentimetern freigelegt worden und dient nun als Absturzsicherung. Die Trichter und Löcher wurden aufgefüllt, um eine möglichst ebene Fläche zu bekommen.
Interessante Details sind bei den Arbeiten zu Tage gekommen, so das Originalmauerwerk aus der Zeit um 1160 bis 1170. Die Hoffnung auf die Hofmauer zu stoßen, haben sich jedoch nicht erfüllt, berichtet Zeune.
Rätsel gibt der Schutt auf. Das Material im Palas stamme nicht von der Burg. Es sei durchweg kleinteiliges Material durchsetzt mit Humus und Steine, so Joachim Zeune"Wir wissen nicht, warum der Palas aufgefüllt wurde und von wem. Es ist offenbar angefahrener Schutt".
Dank den Sponsoren, der VR-Bank Rhön-Grabfeld sowie der Sparkasse Bad Neustadt sowie der Stadt Bischofsheim, konnten die Freunde der Osterburg diese Maßnahme umsetzen.
Weitere Freilegungen seien nun nicht mehr geplant, informierte Bruno Werner. Hauptaufgabe des Vereins sei es, die Burgruine vom Bewuchs frei zu halten.Um den Erhalt und die Pflege der Burgruine auch in Zukunft sicher zu stellen, seien Gespräche mit der Stadt Bischofsheim nötig, um eine Übergabe der Verantwortung vorzubereiten, kündigte Werner an.
Die Stadt Bischofsheim habe ein Kleinod bekommen, das ein Alleinstellungsmerkal sei. Es sei eine Aufgabe der Kommune, sich der Burganlage anzunehmen und die Geschichte zu bewahren, so Bürgermeister Georg Seiffert.