Kindergarten-Kinder bereiten sich oft schon seit Wochen auf Vater- und Muttertag vor. Im Kliegl-Kindergarten liegt der Schwerpunkt auf den Müttern.
Die dreijährige Lilli und der sechsjährige Lukas waren gestern Mittag schon ganz aufgeregt: Am liebsten hätten die beiden Kinder aus der Schneckengruppe des Bad Kissinger Kliegl-Kindergartens ihre Geschenke gleich eingepackt. Aber sie mussten noch bis zum Abend warten. "Dann verstecke ich sie gut", kündigt Lukas an. Für den Muttertag haben alle dasselbe vorbereitet: Die rund 60 Kinder haben eine CD aufgenommen, zu der daheim mitgesungen werden kann. Und etwas gebastelt, das mittlerweile in knallrotem Papier eingepackt ist. Was? Das wird natürlich noch nicht verraten...
Basteln beginnt nach Ostern
"Eigentlich sammeln wir das ganze Jahr Ideen", beschreibt Erzieherin Dina Kuhnen die Vorbereitungen. Jetzt werde schon wieder nach Weihnachtsgeschenken Ausschau gehalten, ab Jahresbeginn stehe immer das Muttertagsgeschenk ganz oben auf der Liste der Erledigungen. "Im Februar wird's immer konkret entschieden, dann besorgen wir die Materialien", berichtet Dina Kuhnen. Ab Ostern werde in den altersgemischten Gruppen gebastelt.
Für Muttertag gibt es eine Vorgabe, beim Vatertag steht den Kindern frei, was sie machen wollen. "Wir sprechen den Vatertag an und unterstützen die Kinder", berichtet die Erzieherin. Allerdings gebe es auch deshalb keine gemeinsame Aktion, weil nicht bei allen Kindern der Vater mit in der Familie lebe.
Lilli hat für ihren Vater bereits ein Bild gemalt, das mit einer Schleife geschmückt ist. Die sechsjährige Zeinab hat nicht nur ein Bild gemalt: "Ich male jeden Tag etwas für meine Mutter", berichtet sie. "Zeinab ist eine richtige Künstlerin", erzählt der ebenfalls sechsjährige Emmanuil von ihren vielen Bildern und den weiteren selbst gebastelten Geschenken.
Rituale zu Mutter- und Vatertag gibt es jede Menge: "Bei uns darf Papa am Vatertag entscheiden, wo wir zum Essen gehen, und an Muttertagbekommt Mama Frühstück ans Bett", berichtet etwa Emmanuil. Besonders aufgeregt ist er aber wegen seines Geschenkes. "Merk dir dein Versteck gut", lautet der Tipp von Erzieherin Dina Kuhnen. Nicht dass es geht wie schon einmal an Weihnachten: Da war ein Geschenk so gut versteckt, dass es erst etliche Tage später wieder zum Vorschein kam. "Aber meine Eltern haben sich trotzdem noch gefreut", erzählt Emmanuil lachend.