"Tropics"-Aus: Darstellungen gehen auseinander

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Geschlossen: Die "Tropics"-Filiale in der Kissinger Straße. Foto: Kerstin Väth
Geschlossen: Die "Tropics"-Filiale in der Kissinger Straße. Foto: Kerstin Väth

Zur Schließung des "Tropics"-Modemarktes in der Kissinger Straße hat sich nun auch Verpächter Günther Reis zu Wort gemeldet. Grund ist die Stellungnahme von Bernhard Bocks, Geschäftsführer der Bocks Sportswear GmbH, die den Markt betrieben hat. Bocks hatte erklärt, er habe bis zuletzt mit dem Vermieter verhandelt, doch die Miete sei zu hoch. Diese Darstellung weist Reis zurück.

Er habe Bocks am 24. September per Email ein neues Angebot mit einer Mietreduzierung gesandt. Über Wochen hinweg habe er keine Antwort erhalten, auch seine Anrufe seien nicht beantwortet worden. Als er Bocks nach rund sieben Wochen erreicht habe, habe dieser ihn gebeten, das Angebot nochmals zu senden, weil er das Schreiben nicht erhalten habe.

"Da mein zweites Schreiben ebenfalls über circa zwei Wochen unbeantwortet blieb, versuchte ich erneut, Herrn Bocks per Telefon zu erreichen, konnte jedoch nur mit seiner Ehefrau sprechen", so Reis weiter. Sie habe ihm erklärt, dass ihr Mann ständig unterwegs sei, sie ihm jedoch seine Nachricht übermitteln werde.

Dennoch habe Bocks erst kurz vor Weihnachten angerufen. Er sei aber in keiner Weise auf das Angebot eingegangen, er habe lediglich die Modalitäten der Übergabe der Immobilie erfahren wollen.
"Zu keinem Zeitpunkt kam Herr Bocks auf uns zu, um in einem persönlichen Gespräch die angeblich hohen Kosten oder unser Angebot zu besprechen und diese neu zu verhandeln", betonte Reis.

"Wir wollten nach Hammelburg "

Bernhard Bocks erklärte auf Anfrage, schon beim Abschluss des Vertrages im Juli 2011 habe er die Pacht als teuer empfunden. "Wir wollten aber unbedingt nach Hammelburg", erklärte der Geschäftsmann. Auch jetzt sei er wieder auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten in der Stadt.

In dem Mietvertrag habe er sich ein Sonderkündigungsrecht einräumen lassen, um die Entwicklung der Umsätze abwarten zu können. Neben der Pacht habe er noch relativ hohe Nebenkosten zahlen müssen. Insbesondere das Heizen sei recht kostspielig geworden. "Wir haben bis zu 1000 Liter Heizöl im Monat gebraucht", sagte Bocks . Das hänge sicher auch mit den großen Glasflächen des früheren Autohauses zusammen.
Unter den gegebenen Umständen sei auch das reduzierte Angebot des Verpächters noch deutlich zu hoch gewesen. Die Vorstellungen beider Seiten hätten am Ende noch um rund 1000 Euro auseinander gelegen.

"Er hätte mich erreichen können"

Die Kritik, er sei nicht zu erreichen gewesen, wies Bocks zurück. "Er hat meine Handynummer, er hätte mich jederzeit anrufen können", sagte der Geschäftsmann.